Bardusch Textildienstleister schließt Standort Neumünster

Das Textilserviceunternehmen Bardusch schließt seine Wäscherei in Neumünster. An dem Standort im Norden Deutschlands wird hauptsächlich Hotelwäsche bearbeitet. Von den 35 Mitarbeitenden verlieren 24 ihre Jobs, der Standort soll als Logistikdrehkreuz erhalten bleiben.

Standort Neumünster geschlossen
"Was ist in Neumünster passiert, ist eine absolute Ausnahme", ordnet die Tarifsekretärin der IG Metall, Miriam Bürger, die Standortschließung ein. - © Tobias Arhelger – stock.adobe.com

Der Entschluss steht fest: Das Textilserviceunternehmen Bardusch sperrt seine Wäscherei in Neumünster, Schleswig-Holstein zu. Von den 35 Mitarbeitenden verlieren damit 24 ihre Jobs. Der Standort aber bleibt nach eigenen Aussagen erhalten: als Logistikdrehkreuz. An dem Standort im Norden Deutschlands wird hauptsächlich Hotelwäsche bearbeitet. Durch die Coronakrise brachen allein an diesem Standort mehr als 80 Prozent des Volumens weg, sagt Bardusch auf Nachfrage. Allerdings sieht das Unternehmen die Pandemie nicht als alleinige Ursache. Schon in den Jahren zuvor habe der Betrieb die gesetzten wirtschaftlichen Ziele kaum erreicht.

Schließung bleibt Ausnahme

"Was in Neumünster passiert, ist die absolute Ausnahme", ordnet die Tarifsekretärin der IG Metall, Miriam Bürger, die Standortschließung ein. In ihrer Funktion habe sie Einblicke in andere INTEX-gebundene Tarifbetriebe wie Alsco , Elis und CWS. Diese Unternehmen seien breit aufgestellt, sagt sie, und damit "sehr gut in der Lage, umzusteuern". Sie rechnet daher nicht damit, dass nun wie bei einem Dominoeffekt weitere Betriebe folgen. Ihrer Meinung nach konnte die Krise die Branche sogar in einigen Segmenten stärken, etwa im Bereich Hygiene und im Gesundheitswesen. "Auch wenn das die Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen hat, wie wir uns das gewünscht hätten, den Kunden konnten textile Dienstleister zeigen, wie wichtig ihre Arbeit ist."

Für die Mitarbeiter in Neumüster allerdings ist das ein schwacher Trost. "Statt eines Textilbetriebs bleiben eine verwaiste Halle und ein unfertiger Rohbau", sagte Gewerkschaftsfunktionär
Steffen Kresl am 1. März 2021 im Gespräch mit dem Holsteinischen Courier. Wirtschafts- und sozialpolitisch sei das ein herber Rückschritt.