Serie: Onlinetextilreinigungen (Teil 5) Tick: Schweizer Supermarkt­riese im Rücken

Sie wollen ein junges Publikum erreichen, das keine Zeit hat, in die stationäre Textilreinigung zu gehen. Onlinereinigungen und mobile Wäschereiservices setzen auf die Digitalisierung. Immer mehr Start-ups drängen auf den Markt. Damit Sie nicht den Überblick verlieren, hat R+WTextilservice zusammen mit der Europäischen Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege eine Serie gestartet. Im fünften Teil geht es um Tick.

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    In der Serie Onlinetextilreinigungen stellen R+W Textilservice und EFIT verschiedene Konzepte vor.   Logo: R+WTextilservice
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    Der Onlinewäscheservice Tick bedient Kunden in und um Zürich und Basel.  Screenshot: R+WTextilservice

Im Bereich der Onlinetextilreinigungen tut sich ständig etwas. Deshalb wollen die Europäische Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege (EFIT) und R+WTextilservice gemeinsam Orientierung geben. In der fünften Folge der Serie geht es um Tick, einen Wäscheservice, der Ende 2015 in Zürich startete.

Der Onlinewäschereiservice Tick im Detail

  • Claim: Selber waschen war gestern. Heute ist Tick: Waschen lassen, online.
  • Standorte: Stadt/Ballungsraum Zürich, Stadt/Ballungsraum Basel.
  • Zielgruppe: Privatkunden.
  • Leistungen: Abholung, Reinigung und Lieferung zum Wunschtermin (Zeitfenster von zwei bis drei Stunden; gegen Aufpreis 30 Minuten); in der Regel innerhalb von zwei Tagen.
  • Konzept: Buchung über Web­seite oder App (iOS).
  • Preisliste (Auszüge; vollständige Preisliste online unter www.tick-wash.ch/de/faqs/zahlung-preise):– Anzughose: 15 CHF (≈ 12,86 Euro),– Hemd: 4,90 CHF (≈ 4,20 Euro),– Bluse: 10,90 CHF (≈ 9,35 Euro),– Anzugjacke/Blazer: 17 CHF   (≈ 14,58 Euro),– pro Sack Alltagswäsche: für 22 bzw.   26 CHF (≈ 18,87 bzw. 22,30 Euro).
  • Zahlungsarten: Kreditkarte oder auf Rechnung.
  • Unternehmen: Tick ist eine Marke der Mibelle-Group, einem Industriebetrieb von Migros.
  • Corporate Design: Partnertextil­pflegebetriebe treten als Tick beim Kunden auf.
  • Konditionen für teilnehmende bzw. interessierte Textilreiniger sind nicht öffentlich.

Hinter Tick steht die Mibelle-Group – Mifa AG, die wiederum zu Migros gehört,  dem größten Einzelhandelsunternehmen in der Schweiz. Migros ist ein Konglomerat verschiedener Genossenschaften, Aktiengesellschaften und Stiftungen. Die Mifa AG ist ein Industriebetrieb, der u.a. Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel produziert. Migros bzw. Tick haben keine eigene Textilreinigung. Tick versteht sich als reine IT-Plattform, die mit externen Dienstleistern zusammenarbeitet. Zu den Namen der Kooperationspartner auf Wäscherei- und Logistikseite äußert sich Tick nicht. Der Onlineservice braucht also Partner, die die eigentliche Reinigungs- bzw. Wäschereileistung erbringen – im Namen von Tick. Dadurch entsteht das Risiko, sich selbst zu kannibalisieren: also eigene Kunden an Tick zu verlieren, obwohl man weiterhin die Arbeit macht. Auf der Webseite werden die Partner nicht genannt und bleiben so für die Kunden „unsichtbar“. Lieferdienst und Fahrzeuge (Fahrradkurier, E-Tuk, VW-Bus) kommen im Corporate Design von Tick daher.

Onlineangebot soll v.a. jüngere Kunden ansprechen

Ein Vorteil von einer Zusammenarbeit mit Tick liegt – wie bei allen anderen Anbietern – in der Erschließung neuer Zielgruppen, vor allem jüngerer, onlineaffiner. Die Kunden lassen sich bei dem Onlineangebot registrieren. Sie erhalten drei verschiedene Wäschesäcke: Einen blauen für Waschmaschinenwäsche; einen grünen für chemische Reinigung; einen pinken für Hemden oder Blusen. Was passiert, wenn sich der Kunde nicht sicher ist, ob etwas in der Waschmaschine gewaschen werden darf? Auf der Webseite verspricht das Tick-Team: „Du kannst uns beim Packen der Wäschesäcke jederzeit anrufen oder einen Kommentar mit oder ohne Foto des fraglichen Wäschestücks im Kommentarfeld hinterlassen.“ Tick garantiert außerdem, dass die Wäsche in separaten Beuteln gewaschen und zu keinem Zeitpunkt mit fremder Wäsche gemischt wird.

Kunden erhalten ein bis zwei Stunden vor dem Abhol-/Liefertermin eine E-Mail mit der genauen Lieferzeit (±15 Minuten). Möglich ist laut Tick für die Züricher Kunden auch die Benachrichtigung via Push-Nachricht auf das Handy (nur iOS). Eine weitere Option sind Pick­up-Stationen. Sie sind auch samstags geöffnet. Nach Zürich läuft der Betrieb seit Anfang Juni 2017 auch in Basel. Angepeilt werden außerdem Bern, Genf und Lausanne.