Textilpflege Streich Umbau mit Konzept

Der Abriss eines alten Wohngebäudes, das sich direkt vor dem Betrieb der Textilpflege Streich befand, war für Inhaberin Susanne Streich die Chance, ihren Verkaufsraum neu in Szene zu setzen. Seit die Reinigung in neuem Glanz erstrahlt und von der Straße aus gut sichtbar ist, hat sich der Umsatz deutlich erhöht.

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    1Rudolf Putz (2.v.li.) und Hubert Berktold (li.) haben das Team der Textilpflege Streich während des Umbaus begleitet.
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    2Erfolgreiche Geschäftsleute: Susanne, Myrta und Dieter Streich. Fotos: Ebert
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    3Eine Leuchttafel direkt am Eingang informiert Kunden auf einen Blick übersichtlich über aktuelle Angebote.
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    4Ein Leuchtobjekt weist den Weg zur Textilpflege Streich.
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    5Im Verkaufsraum dominieren klare Formen und helle Farben.
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    6Auch hinter den Kulissen steht seit dem Umbau mehr Platz zur Verfügung.

Umbau mit Konzept

„Meine Reinigung soll anders aussehen“, dieser klare, aber gleichzeitig gar nicht so einfach umzusetzende Wunsch von Susanne Streich, Inhaberin der Textilpflege Streich in Albstadt-Ebingen, stand am Anfang aller Umbaupläne. Jahrelang war die Textilpflege Streich, dahinter stehen auch Susanne Streichs Eltern Myrta und Dieter Streich, nicht ganz glücklich mit ihrem Standort. Die Reinigung liegt zwar in guter Lage – einer, der Hauptverkehrswege in Richtung Innenstadt führt am Geschäft vorbei –, doch vor den Verkaufsräumen der Reinigung befand sich lange Zeit noch ein anderes Gebäude, das die Sicht versperrte. „Zwar hatten wir direkt an der Straße ein Schild aufgestellt, das unseren Kunden den Weg zu uns weisen sollte, das wurde jedoch oft übersehen“, erzählt Dieter Streich. Nachdem das störende Gebäude zum Verkauf stand, fackelte die engagierte Familie nicht lange, kaufte das Haus und ließ es abreißen. Endlich konnten die lang gehegten Umbaupläne umgesetzt werden.

Einen Partner für das Vorhaben fand die Textilpflege Streich in der Octanorm-Vertriebs GmbH aus Filderstadt bei Stuttgart. Vertriebsleiter und Prokurist Rudolf Putz betreut seit mehr als 20 Jahren Einrichtungsunternehmen, die den Textilpflegesektor bedienen. „Mein Anliegen war und ist es, verschiedene Unternehmen mit dem Spezialwissen Textilpflege zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenzuführen“, beschreibt Putz.

Zu dieser Arbeitsgemeinschaft unter dem Dach von Octanorm gehören derzeit neun Partner aus den Bereichen Innenarchitektur, Einrichtung, Ladenbau, Dekoration und Bildtechnik. Die Experten erarbeiten im Zusammenspiel individuelle Lösungen für Textilreinigungen. „Uns ist wichtig, dem Reiniger einen Einrichtungspartner in seiner Nähe zu bieten“, sagt Putz. „Das erhöht die Servicekraft und spart Kosten.“ Die Leistung des Unternehmens reicht von der Einrichtungsberatung über Architekturvorschläge für Einrichtungen und Schaufenstergestaltung bis hin zur Gestaltung von Werbeelementen.

Zu Beginn der Umbauphase bei der Textilpflege Streich stand ein Gespräch zwischen allen am Umbau Beteiligen bei Octanorm in Filderstadt sowie der Besuch der dortigen Ausstellungsräume. „Ich denke, es ist wichtig, sich im Vorfeld mit verschiedenen Einrichtungsbeispielen auseinanderzusetzen“, sagt Susanne Streich heute. Zusammen mit dem Hochbauarchitekten, der die Familie Streich während des Umbaus betreute, dem Planer der Einrichtung, Hubert Berktold, und einem Unternehmen aus dem Bereich Ladenbau sprach man über Voraussetzungen und Vorstellungen.

In Albstadt-Ebingen wurden die baulichen Gegebenheiten geprüft. Hubert Berktold vom Planungsbüro Berktold hat bereits 130 Reinigungen geplant. „Dabei ist jede Reinigung anders“, sagt er. Bei den Planungen werden die Voraussetzungen vor Ort, die Wünsche der Reiniger und das Zeitfenster, in dem Umbaumaßnahmen passieren sollen, einbezogen.

„Damit der Umbau reibungslos über die Bühne gehen konnte, haben wir in der Textilpflege Streich die Maße noch im Rohbau genommen“, erinnert sich Berktold. Der Zeitplan ließ sich einhalten: Im November 2007 begann man mit dem Abriss des Gebäudes, im Sommer wurde bereits die Neueröffnung gefeiert. „Geschlossen hatten wir dabei nur eine Woche“, sagt Susanne Streich. Heute haben die Kunden keine Probleme mehr, die Reinigung zu finden. Von der Straße aus fällt der Blick als Erstes auf eine moderne Leuchtsäule, auf der der Firmenname in oranger Farbe prangt. Sobald es dämmert, schaltet sich das Leuchtobjekt automatisch ein. „Wir haben dieses Element platziert, da sich der Eingang des Geschäfts nicht direkt an der Straße befindet“, erklärt Berktold. Zwischen Reinigung und Straße wurden Kundenparkplätze geschaffen. Dass das Leuchtobjekt eckig ist, ist kein Zufall. Auch im Verkaufsraum gibt es keine klassischen runden Formen. „Die Idee war, den Raum mit eckigen Elementen zu gestalten“, erklärt Susanne Streich. „Teilweise war das gar nicht so einfach“, erinnert sich Hubert Berktold heute mit einem Schmunzeln. Umgesetzt werden konnte der Wunsch trotzdem. Bis hin zu den Profilen ist die Ausstattung eckig. „Sogar im Lochblech sind eckige Löcher“, sagt Hubert Berktold.

Nicht nur im Verkaufsraum wurden moderne Konzepte umgesetzt. Ein Blick hinter die Kulissen in die Betriebsräume offenbart, dass auch der Maschinenpark der Textilpflege Streich auf dem neuesten Stand ist. Neben der Chemischreinigung wird den Kunden auch die Nassreinigung angeboten. Susanne Streich und ihr Team legen dabei großen Wert auf eine gute Qualität und ein umfassendes Angebot. Das neue Erscheinungsbild war das i-Tüpfelchen auf dem Gesamtkonzept. „Seit wir in neuem Glanz erstrahlen, hat sich der Umsatz deutlich erhöht“, freut sich Dieter Streich. Das Umsatzplus von rund 15 Prozent führt das Unternehmen auf die Umbaumaßnahmen zurück. „Manchen Kunden sind wir zum ersten Mal aufgefallen. Einige dachten tatsächlich, wir wären neu“, fügt Susanne Streich an. Dabei geht die Geschichte der Reinigung weit zurück. Gegründet wurde das Unternehmen als Färberei von Jakob Streich und seinem Sohn Hans. Nach dem Krieg hatten sich rund um Albstadt zahlreiche Textilfabrikanten niedergelassen. Die Aufträge der hiesigen Textilindustrie sicherten damals den Lebensunterhalt der Familie. „Besonders für die kleineren Textilhersteller übernahm man die Ausrüstung“, erzählt Dieter Streich. Der Geschäftsmann erinnert sich noch genau, wie sehr auch die Landschaft damals von der Textilherstellung geprägt war: „An manchen Tagen floss leuchtend grünes oder blaues Wasser die Bäche hinunter“.

Doch nicht nur die Industrie, auch Privatleute zählten schon damals zu den Kunden des jungen Unternehmens: In der Nachkriegszeit ließen viele Menschen alte Uniformen umfärben. Dieter Streich half von Anfang an im Betrieb mit, machte eine Lehre als Färber. Sein großes Interesse für die Chemie war eine gute Voraussetzung für sein Studium des Textilingenieurwesens an der Hochschule Reutlingen. Seine Idee war es auch, ins Feld der Chemischreinigung einzusteigen und so gründete er 1974 die Chemische Reinigung Streich GmbH. Als Dieter Streich an den Folgen einer Augenkrankheit erblindete, übernahm seine Frau Myrta Streich die Geschäftsführung.

Auch sie hat eine enge Verbindung zu Textilien. Die gelernte Directrice hat sich durch Weiterbildung und lange Praxis in die Chemischreinigung eingearbeitet. Heute ist Myrta Streich zusammen mit ihrer Tochter Susanne, die den Betrieb im Jahr 2003 übernommen hat, im Betrieb die Fachfrau für die Detachur. Susanne Streich hat sich nach ihrem Studium für die professionelle Textilpflege und den Einstieg ins Familienunternehmen entschieden, sämtliche Weiterbildungskurse belegt und sich fachlich qualifiziert. Zwei Mitarbeiterinnen übernehmen Bügeln und Finish. Neben dem Hauptstandort unterhält die Textilpflege Streich acht weitere Annahmestellen in der Umgebung.

Wer sich eine Zeit lang im Geschäft aufhält, kann beobachten, dass ein großer Teil der Kundschaft Stammkunden sind. Susanne und Myrta Streich sprechen die Kunden mit Namen an und auch ein persönliches Wort fehlt nicht. „Unsere Stammkunden sind die Grundlage unseres Betriebes. Viele sind uns seit Jahrzehnten treu“, sagt Dieter Streich. Und dafür, dass auch weiterhin immer wieder Neukunden auf die Services der Textilpflege aufmerksam werden, sorgen nicht zuletzt die neuen Räumlichkeiten.

Vanessa Ebert