Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege Umgang mit Wäsche im Hinblick auf die Schweinegrippe

Was müssen Wäschereien bei der sachgemäßen Wiederaufbereitung von Wäsche, die mit Erregern der Neuen Influenza kontaminiert ist, beachten? Zur aktuellen Situation, zu den Fallzahlen und zum Umgang mit Wäsche im Hinblick auf die neue Grippe (Schweinegrippe) haben die Experten Dr. Jan Beringer und Dr. Helmut Mucha von den Hohenstein Instituten in Auftrag der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege eine Stellungnahme verfasst.

Umgang mit Wäsche im Hinblick auf die Schweinegrippe

In Deutschland sind mit Datenstand vom 5. August 2009 (15 Uhr) insgesamt 8.619 Fälle der neuen Grippe (Influenza H1N1/2009) dem Robert Koch-Institut übermittelt worden. Gegenüber der letzten Aktualisierung kamen 656 Fälle neu hinzu. Der Anstieg wird nach wie vor hauptsächlich durch Reiserückkehrer verursacht, die nach Rückkehr aus dem Urlaub mit neuer Influenza gemeldet werden (501 Fälle), 155 Fälle wurden in Deutschland erworben. Mit weiteren Erkrankungen muss gerechnet werden. Die etablierten Maßnahmen und Krisenreaktionsstrukturen in Deutschland werden fortgeführt, bei Bedarf intensiviert und an neue Situationen angepasst.
In der Regel sind die Erkrankungen in Deutschland nach wie vor mild verlaufen. Grundsätzlich ist das Virus (A/H1N1) der neuen Grippe nicht gefährlicher als andere, bekannte Grippeviren. Bei der Neuen Grippe handelt es sich jedoch um ein neues Influenzavirus, gegen das kein oder kaum ein Immunschutz in der Bevölkerung existiert und bei dem noch kein Impfstoff zur Verfügung steht. Zusätzlich sind dessen weitere Entwicklung und Folgen im Herbst und Winter, zur üblichen Grippezeit, unbekannt.
Angesichts der aus betroffenen Staaten eingeschleppten Infektionen und den auch in Deutschland erworbenen Infektionen, steigt die Bedeutung der persönlichen und betrieblichen Hygienemaßnahmen, insbesondere bei Kontakt zu Reiserückkehrern und bei vielen Kontakten zu anderen Personen. Es ist bekannt, dass sich die Influenza unter Kindern und Jugendlichen besonders rasch ausbreiten kann. Influenzaviren werden vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen. Insbesondere beim Niesen oder Husten können Erreger auch auf die Hände gelangen und dann durch direkten Kontakt oder z.B. über die Hände weiterverbreitet werden. Daher wird – neben dem Husten in den Ärmel anstatt in die Hand – häufiges Händewaschen und von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) insbesondere das Händedesinfizieren empfohlen.
Wäsche, die mit dem Erreger der Neuen Grippe kontaminiert ist, muss als infektionsverdächtiges Wäschegut unter Anwendung desinfizierender Waschverfahren behandelt werden. Grundsätzlich werden Grippe-Viren durch desinfizierende Waschverfahren (d.h. RKI-gelistete Verfahren mit Wirkungsbereich A und B) zuverlässig abgetötet. Dies ist auch bei den Erregern der neuen Grippe (A/H1N1) der Fall. Darüber hinaus sollten zur Minimierung des Ansteckungsrisikos mit der neuen Grippe – und auch jeder anderen Infektionskrankheit – die persönlichen und insbesondere die folgenden betrieblichen Hygienemaßnahmen genau beachtet werden:
- Gründliche Händedesinfektion
- Gründliche Maschinenreinigung und -Desinfektion
- Anwendung RKI gelisteter desinfizierender Waschverfahren mit genauer Einhaltung der
Verfahrensparameter (Desinfektionsmittelkonzentration, Temperatur und Zeit)
- Grippeschutzimpfungen im Rahmen der üblichen betrieblichen Vorsorgemaßnahmen von Mitarbeitern mit erhöhtem Kundenkontakt (Fahrer, Außendienst etc.).
Infos: www.waeschereien.de