Studie zu Verschwendung Studie: Großteil der Bekleidung wird nicht getragen

Wie viel von Ihrer Bekleidung nutzen Sie tatsächlich? Wahrscheinlich weniger als Sie denken. Das legt eine aktuelle Studie nahe, die Verschwendung im Konsumbereich aufzeigen soll. Die Deutschen tragen demnach nur 36 Prozent der Bekleidung in ihren Schränken – weit entfernt von der eigenen Einschätzung.

Kleiderschrank voller Klamotten.
Der Kleiderschrank ist voll – doch getragen wird nur ein Bruchteil. - © Daniela Stärk – stock.adobe.com

Die Umzugsexperten von Movinga haben eine Studie über die kollektive, gesellschaftliche Selbsttäuschung in Bezug auf das Horten und Verschwenden veröffentlicht. Als Teil einer größeren Studie über Umzugstrends, führte Movinga eine Umfrage unter 18.000 Haushaltsvorständen in 20 Ländern durch, welche die individuelle Wahrnehmung des eigenen Besitzes mit den tatsächlich genutzten Dingen abgleicht.

Konsum erzeugt Abfall

Die Studie soll den Grad der kognitiven Dissonanz ermitteln, in dem wir uns eingerichtet haben. Die Ergebnisse zeigen, dass Individuen nicht in der Lage sind, den eigenen Anteil an den globalen Problemen in puncto übermäßiger Konsum und Abfallerzeugung wahrzunehmen. Movinga hofft eigenen Angaben zufolge, dass diese Studie das Bewusstsein schärfen und eine Diskussion darüber anregen kann, wie wir unseren Teil dazu beitragen können.

Movinga setze sich dafür ein, den Umzugsprozess für seine Kunden effektiver zu gestalten. Nichtsdestotrotz würde sich das Unternehmen zunehmend seiner Verantwortung gegenüber der Welt bewusst, so Finn Age Hänsel, Geschäftsführer von Movinga. Plastik verschmutze Ozeane immer stärker und die Fast Fashion-Industrie sei größer als jemals zuvor. "Es ist an der Zeit, Menschen zu ermutigen, ernsthaft darüber nachzudenken, ob sie wirklich mehr brauchen."

Movinga versuche, seinen Teil beizutragen: Jeden Monat optimiere man mindestens 15 Prozent der Umzüge optimiert, um den CO2 -Ausstoß zu reduzieren. "Außerdem werden wir unseren Kunden bald die Möglichkeit bieten, das bei jedem Umzug entstandene CO2 zu kompensieren”, so Finn Age Hänsel.

Welche Teile haben Sie den letzten 12 Monaten getragen, welche nicht?

Methodik: Zunächst stellten die Studienautoren die 18.000 Haushaltsvorstände aus 20 Ländern mit folgender Frage: Wie hoch ist der prozentuale Anteil an Sachen in Ihrem Kleiderschrank, den sie in den letzten 12 Monaten nicht trugen? Wie hoch ist der prozentuale Anteil Ihrer Einkäufe, der im Mülleimer gelandet ist? Wie hoch ist der prozentuale Anteil an Dingen, die seit Ihrem letzten Umzug noch nicht benutzt haben? Anschließend wurden die Antworten mit Daten der Weltbank und anderer wissenschaftlicher Studien zu diesem Thema abgeglichen.

Die Studie ergab, dass Deutschland insgesamt auf Platz 14 rangiert mit einer durchschnittlichen Selbsttäuschung von 18,13 %. In Bezug auf die Anzahl der getragenen Kleidungsstücke wurde eine durchschnittliche Selbsttäuschung von 32 %, bei der Verschwendung von Nahrungsmitteln eine durchschnittliche Selbsttäuschung von 6 % und bei den Dingen, die nach einem Umzug ungenutzt blieben, eine durchschnittliche Selbsttäuschung von 16 % festgestellt. Tatsächlich ziehen die Deutschen nur 32 Prozent der Klamotten in ihrem Schrank an.

Bei der Bekleidung liegen die Belgier mit einer Selbsttäuschung von 62 % auf Platz 1. Auch andere Nachbarländer von Deutschland schätzen falsch ein, welchen Anteil der Klamotten in ihrem Kleiderschrank sie in den letzten zwölf Monaten getragen haben. Einige Ergebnisse der Studie zeigt die folgende Tabelle:

Wie viel Prozent der Kleidung in Ihrem Schrank wurde in den letzten 12 Monaten nicht getragen?
Angegebener WertRecherchierter WertTäuschung
Deutschland32 %64 %32 %
Österreich39 %65 %26 %
Belgien26 %88 %62 %
Niederlande38 %71 %33 %

Den kompletten Datensatz finden Sie hier: www.movinga.de/studie/verschwenderische-welt-taeuschung-realitaet

Argument für professionelle Textilreinigung

Ein Argument auch für die professionelle Textilpflege: Statt massenhaft Textilien im übervollen Kleiderschrank zu haben, die man sowieso nicht anzieht, lieber ausgewählte und wenige Teile kaufen – und diese dafür pfleglich behandeln bzw. eben behandeln lassen. Der Textilreiniger kann hier für eine lange Lebensdauer der Lieblingsstücke sorgen.