Cleaners 24 Textilpflege, Düsseldorf Vom Fleckverursacher zum -entferner

Die Cleaners 24 Textilpflege in der Düsseldorfer Schwerinstraße hat den Besitzer gewechselt. Zum 1. Juli 2013 übernahmen Michaela und Paul Michael Paschke aus Krefeld den bereits im zwölften Jahr bestehenden Reinigungsbetrieb von Gerhard Pfeifer. Die neuen Besitzer haben viel vor.Vom Fleckverursacher zum -entferner Die Eheleute Paschke blicken im Hinblick auf ihre jetzige Tätigkeit auf eine ungewöhnliche Geschichte zurück. Denn insbesondere Paul Michael Paschke hat in den letzten 17 Jahren eher dazu beigetragen, Flecken zu verursachen, als diese zu entfernen. Vielen war er in Krefeld lange Zeit als „Bratwurst Paule“ bekannt. So stand er - vielfach auch zusammen mit seiner Frau - in der Innenstadt und verkaufte Bratwürste an einem überdachten Bauchladen. Sein gezwirbelter Schnurrbart, das rote Halstuch und die Melone auf dem Kopf machten ihn zum Original am Niederrhein. Täglich wurden bis zu 1.200 Thüringer verkauft. Heute reinigen die Paschkes zusammen mit drei weiteren Vollzeitkräften und vier Teilzeitangestellten bis zu 800 Wäscheteile am Tag. Die Jahre unter freiem Himmel haben an den Krefelder Eheleuten Paschke gezerrt und nicht zuletzt gesundheitlich ihre Spuren hinterlassen. Daher entschieden sie sich, einen ganz neuen Weg einzuschlagen. Zunächst sammelte Michaela Paschke erste Erfahrungen als Teilhaberin in einer Krefelder Textilreinigung, dann absolvierte auch ihr Mann den Sachkundelehrgang zum Betreiben von Textilreinigungsbetrieben, anschließend wurde der Würstchenstand verkauft. Das Angebot, Cleaners 24 im Düsseldorfer Stadtteil Pempelfort zu übernehmen, kam ihnen sehr gelegen und sie stiegen gemeinsam voll in das Reinigungsgeschäft ein. Das inhabergeführte Unternehmen gehörte zunächst der Franchisekette Zwo24 an und wurde später vom Vorbesitzer Gerhard Pfeifer in Cleaners 24 Textilpflege umgewandelt. Wie der Name prophezeit, handelt es sich dabei um eine Reinigung, in der 24 Stunden am Tag die Wäsche abgegeben und abgeholt werden kann - zwölf Stunden am Tag persönlich und weitere zwölf Stunden über die Annahme- und Ausgabestation im Eingangsbereich. Die Station ist über eine Chipkarte zu erreichen. Diese sogenannte VIP-Karte wird einmalig im Geschäft angelegt, die persönlichen Daten werden darauf gespeichert und in bar oder per EC-Karte wird ein Guthaben darauf eingezahlt. Anschließend kann die Kundschaft zu beliebigen Zeiten die schmutzige Garderobe an der Abgabestation abgeben bzw. die sauberen Teile abholen. Bei der Abgabe packt der Kunde die Bekleidungsstücke in Beutel, die in der Station bereitgestellt sind, gibt über den Berührungsbildschirm ein, welche Garderobenteile sich darin befinden und wirft dann den Beutel mit dem zuvor ausgedruckten Schein durch eine Klappe in die Station. Die Kosten werden gleichzeitig vom auf der VIP-Karte eingezahlten Guthaben abgebucht. Service rund um die Uhr nicht nur für VIP-Kunden Bei der Abholung ist wiederum die Karte einzugeben und die Garderobe wird über das Förderband aus den insgesamt fast 1.500 Fächern, die jeweils bis zu drei Teile beinhalten, „vorgefahren“. Der VIP-Status hat jedoch nicht nur den Vorteil, dass der Kunde zeitlich vollkommen flexibel ist; er bekommt auch einen Rabatt, so dass sich der Selfservice für ihn doppelt lohnt. Besitzt der Kunde keine VIP-Karte, kann er dennoch seine Wäsche zu jeder Zeit in der Abgabestation abholen. Denn jeder Kunde bekommt bei der Annahme seiner Teile am Tresen eine Karte, auf der die Daten der Garderobe gespeichert sind und die den Zugang zur Abholstation ermöglichen. Das Rund-um-die-Uhr-Konzept unterscheidet den Betrieb von den anderen Reinigungsunternehmen in Düsseldorf-Pempelfort. Der Wettbewerb ist groß. So müssen sich die Paschkes diversen kleinen und größeren Konkurrenten stellen. Strukturen im Betrieb überdenken Zufriedene Kunden gewinnt man jedoch nicht nur durch eine hohe zeitliche Verfügbarkeit - auch Qualität spielt eine wichtige Rolle. Dass dies den Paschkes sehr wichtig ist, haben sie schon bei ihren Thüringer Bratwürsten bewiesen - die waren DLG-prämiert. Das Gütesiegel macht eine Aussage über die Qualität des Produktes sowie über eingehaltene Sicherheitsanforderungen oder Umwelteigenschaften. Diesen Anspruch stellen die Unternehmer auch an ihre neue Profession als Textilreiniger. Alte Strukturen im Unternehmen werden dabei überdacht und falls erforderlich aufgebrochen. Die Paschkes machen sich Gedanken darüber, wie das Arbeitsergebnis noch weiter zu verbessern ist, aber auch über die Erhöhung der Ergonomie der Arbeitsplätze, um den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern. Themen sind ebenfalls die Verbesserung der Energiebilanz und allgemein umweltbewusstes Handeln. Auch Überlegungen im Hinblick auf neue Technik gibt es in diesem Zusammenhang. „Im Großen und Ganzen sind wir aber zufrieden mit dem Maschinenpark. Sicher stehen an der einen oder anderen Stelle mittelfristig Investitionen für innovative Technik an, aber diesbezügliche technische Neuerungen müssen gut überlegt sein“, berichten die Krefelder Unternehmer. So bleibt der Maschinenpark zunächst der alte und es wird vorerst mit dem übernommenen Equipment gearbeitet. Dazu zählen u.a. eine 18-kg-KWL-Reinigungsmaschine „Eco Pro“ vom italienischen Hersteller Firbimatic S.P.A, zwei Waschschleudermaschinen mit 13 kg Fassungsvermögen sowie Miele-Haushaltswaschmaschinen. Des Weiteren sind Bügeltische und ein Doppeltopper von Multimatic vorhanden. Die durchschnittliche Anzahl von 400 Hemden täglich wird auf dem Multimatic MaxiShirty 483 gefinisht, nachdem die japanische Presse Sankosha LP-690E-V2 bereits Kragen und Manschetten bearbeitet hat. Angenehmes Ambiente geschaffen Für zufriedene Kunden spielt auch der Wohlfühlfaktor im Laden eine große Rolle - darüber sind sich die Betreiber der Reinigung einig. Um ein angenehmes Ambiente zu schaffen, wurde direkt nach der Übernahme des Unternehmens der erste Schritt hinsichtlich der räumlichen Gestaltung ergriffen. „Die blaue Wand im Eingangsbereich hat mich erdrückt“, erzählt der ehemalige „Bratwurst Paule“. An die vierbeinigen Begleiter der Kunden wird ebenfalls gedacht: Vor dem Ladenlokal stehen ein Wassernapf und Hundefutter bereit. Aus der Lage von Cleaners 24 in einem Mischgebiet aus Wohnen, Gewerbe und Gastronomie ergibt sich, dass der größte Kundenkreis des Textilpflegeunternehmens Privatkunden sind, was auch die hohe Anzahl von Hemden erklärt. Über Auftragsmangel können die Paschkes nicht klagen. Gerade am Samstag stehen die Kunden bis auf die Straße, um ihre Teile zur Reinigung loszuwerden. Dies zeigt, dass der Annahmevorgang verkürzt werden muss. An einem entsprechenden Konzept wird gerade gearbeitet. Auch wird darüber nachgedacht, wie die Kunden dazu animiert werden können, ihre gereinigte Garderobe zeitnah wieder abzuholen. „Wir scheinen von manchen Kunden als Garage genutzt zu werden“, berichtet Paschke. Es gibt Zeiten - z.B. in den Sommerferien -, da reicht die Kapazität des Lagerbandes nicht mehr aus. Eine Erweiterung dessen ist aber aus Platzgründen in dem 140 m² großen Ladenbetrieb nicht zu realisieren. Es sind also andere Möglichkeiten zur Durchlaufoptimierung zu finden. Da von den meisten Kunden die Kontaktdaten hinterlegt sind, wäre eine Benachrichtigung per SMS ein Ansatz: „Mach den Schrank auf. Wir sind fertig! Viele Grüße, deine Bekleidung!“ Dies soll in Kürze umgesetzt werden. Birgit Jussen www.cleaners24.de