Tipps für die Textilpflege Was gilt bei der Reinigung bestickter Textilien?

Egal ob Rock, Bluse, Jacke oder Hose – Stickereien auf Bekleidungsstücken haben in kürzester Zeit die Modewelt erobert und sind auf der Bekleidung nicht mehr wegzudenken. Beim Reinigen und Waschen von bestickten Textilien kommt es jedoch auf Expertise an. Wir klären, auf was zu achten ist.

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Tom Tailor bietet in seiner aktuellen Kollektion verschiedene Bekleidungsstücke mit Stickelementen an, darunter auch Blusen oder Halstücher. - © Tom Tailor

Das Comeback der Stickerei als großer Mode- und Lifestyletrend hat Alessandro Michele, Kreativchef von Gucci, wohl schon vorausgesehen. Denn seit seiner Debütkollektion im Sommer 2015 sind Stickereien nicht nur beim italienischen Modelabel zu finden, sondern auch bei vielen weiteren internationalen Marken wie Desigual oder Giorgio Armani. Worüber man vor einigen Jahren nur mit der eigenen Oma fachsimpeln konnte, eroberte innerhalb kürzester Zeit die weltweite Modeszene – als Schmetterling auf einem Kleid, Schriftzug auf der Jacke oder als geblümtes Ziffernblatt in der Uhr, entweder direkt aufgestickt oder als "Patch" (deutsch: Flicken) aufgenäht. Selbst Schuhkollektionen, wie beispielsweise von PacoGil, sind inzwischen mit floralen Mustern bestickt. Das Modeunternehmen Tom Tailor mit Sitz in Hamburg bestätigt: "Unser Designteam meldet, dass der Trend sehr gut angenommen wird und die Styles teilweise schon ausverkauft sind", sagt Lisa Gut, Junior Specialist Brand PR bei Tom Tailor.

Stickereien für einheitliche Berufsbekleidung

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Vor allem florale Stickelemente kommen bei den Kunden gut an. - © Tom Tailor


Dabei ist das Aufnähen von Stickelementen nicht nur der Modebranche vorbehalten. Viele Firmen, Krankenhäuser, Pflegeheime oder Gastronomiebetriebe lassen ihre Textilien mit einheitlichen Stickemblemen versehen. Laut Meinrad Himmelsbach, Textilreinigermeister und Sachverständiger für das Textilreinigerhandwerk, legen die etablierten Hersteller von Berufsbekleidung bei den Stickelementen darauf Wert, dass die Produkte auch für die professionelle Textilpflege geeignet sind. Sie sind in der Regel waschbeständig, dauerhaft eingefärbt und halten in vielen Fällen sogar Chlorbleichmittel aus. Als Faser wird Polyester verwendet. „Manche Hersteller fixieren die Stickembleme auf dem Gewebe thermisch mit einer zusätzlichen Trägerschicht, damit die Stickerei beim Reinigen nicht aufgeht“, sagt Himmelsbach. In der Regel werden die Stickelemente nicht direkt auf das Textil gestickt sondern als Fertigprodukt aufgenäht. Das hat den Vorteil, dass die Stickelemente wiederverwendet werden können. Gleichzeitig erleichtert es die Textilpflege, weil die Reinigung das Bekleidungsstück zum Beispiel gesondert vom Stickelement behandeln kann. In diesem Fall kann die Stickerei für die Reinigung entfernt und wieder aufgenäht werden.

Material der Stickerei ist entscheidend

Bei Stickereien für den modischen oder privaten Gebrauch kann es im Vergleich zu den Herstellern von Berufsbekleidung jedoch Unterschiede geben. Das fängt bereits mit dem verwendeten Stickgarn an. Baumwolle und Viscosegarn sind in der Produktion vielleicht günstiger, weisen aber im Gegensatz zu Polyester eine geringere Farbechtheit auf und können in der Nassreinigung bereits ausbluten. „Zellulosefasern dürfen nicht zu heiß oder alkalisch gewaschen werden, da die Fäden aufquellen und ihre Farbe verlieren können“, erläutert Himmelsbach. Vor allem Vollwaschmittel seien riskant, da sie Bleichmittel und optische Aufheller enthalten, die Farbtonveränderungen verursachen können. Bei mehrfarbigen Stickereien sowie roten Farbtönen ist besondere Vorsicht geboten.Darüber hinaus können diese Fasern in der Wäsche eingehen und die Stickerei dadurch zusammenziehen.

Auf was bei der Reinigung noch zu achten ist, wie mehrfarbige Stickereien auf die Behandlung reagieren und wie Haftungsfälle vermieden werden können, erfahren Sie im vollständigen Beitrag in der Mai-Ausgabe von RWTextilservice.