Selbstversuch eines kanadischen Studenten Was passiert, wenn man eine Jeans 15 Monate am Stück ohne Waschen trägt?

Dieser Frage stellte sich laut eines Blogbeitrags von Levi Strauss ein Student der kanadischen University of Alberta in einem Selbstversuch. Ziel war, die mikrobielle Kolonisation seiner Hose zu klären. Im Vergleich mit einer nur 13 Tage getragenen Jeans entdeckte er Erstaunliches.

Alte Jeans
Ob 13 Tage oder 15 Monate ohne Waschen: Die Keimzahl auf der Jeans war erstaunlicherweise gleich. - © eranicle, Fotolia.com

Bekleidung wird hierzulande üblicherweise gewaschen, um sich der Gebrauchsflecken zu entledigen. Ketchup, Mayonnaise oder Rotwein, Gras, Erde oder Schmiere machen sich auf Jacke, Hemd und Hose nicht gut, wenn man bei seinem Gegenüber einen gepflegten Eindruck hinterlassen möchte. Also kommt verfleckte Kleidung in die Maschine und mit Hilfe von Wasser, Temperatur und Waschmittel ist das Schmutzproblem binnen zwei Stunden erledigt. In den USA scheint die Wäschepflege allerdings weniger den Flecken als vielmehr der Bakterienbesiedlung gewidmet zu sein. So möchte man jedenfalls nach Lektüre eines Blogbeitrags von Levi Strauss glauben.

Gleiches Ergebnis nach 13 Tagen oder 15 Monaten

In seinem "Unzipped"-Newsletter vom 5. August 2016 berichtet das Unternehmen von einem Studenten der University of Alberta in Kanada, der in einem Selbstversuch die Frage der mikrobiellen Kolonisation seiner Hose klären wollte. Für den Test trug er seine Jeans 15 Monate lang, ohne sie ein einziges Mal zu waschen. Anschließend bestimmte er die Keimzahl und verglich sie mit der mikrobiellen Besiedlung einer nur 13 Tage getragenen Jeans. Das Ergebnis war zu seinem Erstaunen beinahe gleich.

Jeans aus Hygienegründen ins Eisfach

Immerhin erscheint manchen Amerikaner die Kühltruhe als hygieneaktive Alternative. So berichtet Levi, dass mancher umweltbewusste Denimliebhaber seine Jeans ins Eisfach packt, um den Mikroorganismen den Garaus zu machen. Allerdings ist der Erfolg mäßig – die Bakterien stellen lediglich ihre Vermehrungsaktivität für die Zeit der Kältebehandlung ein.

Da aber selbst der hartgesottenste Jeans-Träger Flecken nicht auf Dauer ignorieren kann, empfiehlt Levi Strauss die Behandlung mit einem feuchten Tuch, einer ausgedienten Zahnbürste und einer milden Seife. Zum Trocknen soll die Hose dann statt in den Trockner auf die Leine.

Umweltschutz durch Handwäsche

Diese Tipps haben einen handfesten Grund: Das Unternehmen will auch seine Kunden zum Umweltschutz anregen. Denn wer auf die Wäsche verzichtet, dafür aber selbst Hand anlegt, verbrauche deutlich weniger Wasser, Waschmittel und Energie.