Lenzing und Emtec Electronic Weichheit von Textilien bestimmen

Der Cellulosefaserhersteller Lenzing aus Österreich hat mit dem Instrumentenhersteller Emtec Electronic aus Leipzig eine Messmethode vorgestellt, um die Weichheit von Textilien zu bestimmen. Ziel ist, Kunden einen messbaren und vergleichbaren Weichheitswert anzugeben.

Weichheit fühlt jeder anders. Mit einer Messmethode soll diese vergleichbar gemacht werden. - © Lenzing/Grebe

Neben dem guten Aussehen spielt für den Konsumenten zunehmend auch der Komfort der Mode eine Rolle. Ein Parameter für bequeme Bekleidung ist die Weichheit. Diese muss für den Träger fühlbar sein, um eine positive Kaufentscheidung auszulösen. Das Gefühl für Weichheit ist jedoch individuell unterschiedlich und wird durch die Wechselwirkung zwischen dem Textil und der Haut bestimmt. Claudia Mommer, Produktmanagerin Lenzing Modal, erläutert: "Lenzing Modal Fasern sind die weichsten Fasern in unserem Faserportfolio. Man kann dies spüren und fühlen. Immer öfter fragen unsere Kunden nach Messwerten, um die Weichheit unserer Fasern physikalisch darzustellen." Physikalische Messdaten sollten das individuelle Gefühl bestätigen und den Konsumenten am Verkaufspunkt (Point of Sale) überzeugen, erklärt Claudia Mommer. Des Weiteren werde damit eine objektive Vergleichbarkeit der Weichheit von Stoffen geschaffen.

Gerät aus der Papiertuchindustrie

Um den Prozess von Weichheit in Textilien zu erklären und gleichzeitig persönliche Präferenzen auszuschließen, wurden physikalische Messmethoden entwickelt, um Weichheit "sichtbar" zu machen. Eine in der Lenzing-Forschung gegründete Gruppe, die sich mit physiologischen Eigenschaften beschäftigt, suchte nach einfacheren Methoden für die Weichheitsmessung. Deren Untersuchungsleiter, Mohammad Abu Rous, sagt: "Auf der Suche nach bestehenden Messmethoden für den Test von Weichheit wurde in benachbarten Industrien gesucht und ein interessantes Gerät gefunden, das geeignet schien, auch die Weichheit von Textilien zu messen." Das Gerät ist in der Papiertuchindustrie bekannt und misst die Weichheit der Papiertücher. Für den Test an Lenzing Fasern wurden über 100 Stoffe getestet um zu sehen, ob dieses Gerät für Textilien verwendet werden kann.

Sound-Spektrum bestimmt Weichheit

Mohammad Abu Rous: "Nach einer intensiven Testphase, sind wir an die Firma Emtec Electronic herangetreten, um unsere Ergebnisse zu teilen, zu diskutieren und eine Zusammenarbeit für weitere Tests zu fixieren." Beide Unternehmen führen nun Tests durch um einen passenden Algorithmus für die Software des Gerätes zu erstellen, der Weichheit mittels eines Sound-Spektrums bestimmen kann. Alexander Grüner, Emtec Electronic, erläutert: "Das Textil-Know-how von Lenzing ist bei der Weiterentwicklung unseres `Tissue Softness Analyzer´ zu einem `Fabric Softness Analyzer´ von großer Bedeutung."

Das österreichische Unternehmen Lenzing, das die Textil- und Nonwovens-Industrie mit botanischen Cellulosefasern versorgt, hat bereits eine Methode entwickelt, um die Weichheit von Textilien neu zu definieren. Mittels des TSA-Instruments von Emtec Electronic (Leipzig) und der bekannten Ring-Methode wird dargestellt: Je höher der Anteil an Lenzing-Modal im Textil, desto weicher ist es. Das Testergebnis zeigt nach Angaben von Lenzing, dass MicroModal die weichste Faser unter den Testfasern ist.

Weitere Informationen erhalten Sie bei den Unternehmen Lenzing und Emtec Electronic .