Initiative der WHO am 5. Mai Welttag der Handhygiene: Gründliches Waschen schützt

Viren und Bakterien wuseln überall – und zwar nicht nur Covid-19. Um sich und andere vor krankheitserregenden Keimen zu schützen, ist regelmäßiges und gründliches Händewaschen Pflicht. Auch in Textilreinigung, Wäscherei und Textilservice sollte Handhygiene Priorität sein. Am 5. Mai erinnert der "Welttag der Handhygiene" an die Bedeutung des Händewaschens.

Welttag der Handhygiene
Am 5. Mai ist Tag der Handhygiene. Richtiges Händewaschen ist auch in Reinigungen und Wäschereien wichtig. - © makiene - stock.abode.com

Na, eben auf der Toilette die Hände gewaschen? Hoffentlich ja! Denn um gesund zu bleiben und sich vor Bakterien zu schützen, ist Händewaschen das A und O. Ob beim Abspülen, beim Naseputzen oder bei der Arbeit in der Reinigung und Wäscherei - die Hände kommen ständig in Kontakt mit Krankheitserregern. Wie wichtig das Händewaschen ist, daran erinnert am 5. Mai traditionell der "Welttag der Handhygiene". Ein Tag, dem im aktuellen Kampf gegen Corona eine noch größere Bedeutung zukommt.

Warum gibt es überhaupt einen "Welttag der Handhygiene"?

Eigentlich ist es einfach: "Nach dem Klo und vor dem Essen – Händewaschen nicht vergessen!" Diesen Reim kennt so gut wie jedes Kind. Im Erwachsenenalter scheint das Bewusstsein für Handhygiene aber in vielen Fällen verloren gegangen zu sein. Oder es ist nie dagewesen. So oder so will der Welttag der Handhygiene jedes Jahr am 5. Mai dafür sorgen, dass Mensch und Seife besser zueinander finden. Der jährliche Feiertag, ins Leben gerufen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und bereits vor Corona jedes Jahr zelebriert, soll für mangelnde Handhygiene sensibilisieren. Vor allem in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Schulen und Kindergärten soll die Hygiene verbessert werden .

Warum ausgerechnet der 5.5.? Ganz einfach: Die beiden Zahlen sind eine Eselbrücke, denn 2 mal 5 Finger hat der Mensch.

Warum Händewaschen wirklich wichtig ist

Wie wichtig Händewaschen ist, zeigt nicht zuletzt die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts im Kampf gegen das Coronavirus. Man kann den Kontakt zu Bakterien nicht vollkommen vermeiden, das sollte man auch nicht. Allerdings verbringen wir den Tag damit, Bakterien einzusammeln: Die Hände kommen ständig in Berührung mit Keimen, sei es durch Türgriffe, Lichtschalter oder Smartphones. Zum Problem werden diese Keime, wenn sie krankheitserregend sind und über die Hände in die Schleimhäute geraten. Durch regelmäßiges und sorgfältiges Händewaschen können die Bakterien, die teilweise bis zu 48 Stunden auf Oberflächen überleben, abgewehrt werden . Besonders im Winter bietet eine gründliche Handhygiene eine effektive Vorbeugung, beispielsweise gegen Grippe- und Erkältungsviren.

Experten schätzen, dass bis zu 80 Prozent aller Infektionskrankheiten über die Hände übertragen werden . Durch regelmäßiges Händewaschen kann diese Zahl um mehr als 99 Prozent verringert werden .

Wo liegen die Keim-Hotspots?

Keime wimmeln überall, das ist spätestens seit der Entdeckung der Bakterien vor 300 Jahren klar. Besonders dort, wo sich viele Menschen aufhalten, funktioniert der Bakterienaustausch hervorragend. Aber wo befinden sich eigentlich die meisten Keime?

  • Smartphones: Smartphones gelten als Keimschleudern par excellence. Denn unsere Finger sind ständig mit dem Smartphone beschäftigt, regelmäßig überprüfen wir unsere WhatsApp-Nachrichten, scrollen durch Facebook oder checken die Uhrzeit. Hin und wieder nehmen Nutzer ihr Smartphone sogar zum Zeitvetreib mit auf die Toilette. Dass sich dabei allerhand Keime auf dem Display sammeln, steht außer Frage. Nutzer sollten ihr Smartphone regelmäßig reinigen , um die Keime zu entfernen.
  • Handtücher: Handtücher sind unhygienischer, als viele denken. Bakterien werden hier wie in einer Falle gesammelt und vermehren sich prächtig. Problematisch sind vor allem Handtücher in Badezimmern, da die Hände hier mit Fäkalien in Berührung kommen können. Kolibakterien oder Salmonellen finden so den Weg auf Handtücher. Nach etwa zwei Tagen sollte die Handtücher deshalb gewechselt und gewaschen werden . Die professionelle Textilpflege sorgt dafür, dass Handtücher z.B. auch aus Gastronomie und Hotellerie wieder hygienisch sauber werden .
  • Schwämme: Auf Schwämmen finden sich unter Umständen mehr Bakterien als auf einer Toilette, denn sie gelten als idealer Lebensraum für Bakterien: Sie sind feucht, liegen häufig in der warmen Küche herum und erhalten durch Lebensmittelreste viele Nährstoffe. Das reinigen mit Wasser hilft bei Küchenschwämmen übrigens nicht weiter, das haben Forscher der Hochschule Furtwangen und der Justus-Liebig-Universität Gießen herausgefunden. In mit Wasser gereinigten Schwämmen wurden ähnlich viele Bakterien gefunden wie in ungereinigten. Am besten entsorgt man den Spülschwamm wöchentlich.
Sie wollen mehr zu Handhygiene und Hautschutz in der Textilpflegebranche wissen? Wir haben Tipps rund um das Thema zusammengestellt. So kommen Sie mit ein paar Klicks zu sauberen und gesunden Händen in Textilreinigung, Wäscherei und Textilservice. Hier geht's zum Artikel.

Mythen und Fakten der Handhygiene: Was stimmt wirklich?

Um das Händewaschen ranken sich so manche Mythen und Legenden. Wir klären, was wirklich stimmt und was nicht:

  1. Beim Einkaufen und in der Straßenbahn lauern haufenweise Bakterien. Stimmt nicht: Die Keime auf dem Handlauf einer Rolltreppe sind gering und eher harmlos, das berichtete beispielsweise der SWR. Und auch die Metallstangen und Halteknöpfe in Straßenbahnen sind halb so wild, weil sich auf Metall keine Bakterien vermehren können.
  2. Händewaschen ohne Seife bringt nichts. Stimmt das wirklich? Die Antwortet lautet nein, denn auch ohne Seife spült man Schmutz und Bakterien von den Händen ab. Die Reinigung mit Seife ist allerdings deutlich intensiver.
  3. Unsere Hände sollten keimfrei sein. Nein. Sogar das Gegenteil ist der Fall, denn die meisten Bakterien sind gute Schutzbakterien. Auf unserer Haut leben mehr als 6 Milliarden Bakterien, Viren oder andere Einzeller. Davon leben im Normalfall auf der Hand rund 100 Keime pro Quadratzentimeter. Das heißt nicht die Menge der Keime auf unseren Händen ist entscheidend, wichtig ist die Art der Bakterien.
  4. Seife tötet Bakterien ab. Seife tötet die Bakterien nicht ab, sie ist lediglich dabei behilfich, sie von der Haut abzulösen. Das gilt auch für speziell antibakterielle Seifen. Genau deshalb ist die Länge und Intensität des Händewaschens so entscheidend.
  5. Frauen waschen die Hände gründlicher als Männer. Stimmt, obwohl bei beiden Geschlechtern Nachholbedarf besteht. Die private SRH Hochschule Heidelberg hat in einer Studie 1000 Besuchern öffentlicher Toiletten auf die Finger geschaut, das berichtete die ZEIT. Die Forscher haben herausgefunden, dass etwa 11 Prozent der Männer in öffentlichen Toiletten ganz auf die Reinigung verzichten, bei den Frauen waren es 3 Prozent. Mit Wasser und Seife wuschen sich 82 Prozent der Frauen, bei den Männern waren es nur 51 Prozent.

Gewusst wie: So wäscht man die Hände richtig

Als Faustregel für das Händewaschen gilt: Nach jedem Toilettengang und vor dem Essen sollte man mindestens 20 Sekunden lang die Hände waschen, auch zwischen den Fingern. Das Kinderhilfswerk Unicef rät Kindern übrigens dazu, beim Händewaschen mit Seife zweimal das Lied "Happy Birthday" zu singen - das sei die optimale Dauer, um die meisten gefährlichen Bakterien und Viren zu entfernen.

Nach dem Händewaschen ganz wichtig: Die Hände gründlich mit einem sauberen Handtuch abtrocknen, damit Bakterien sich nicht vermehren können.