Neue Textilien ohne Permethrin Wirksame Textilien bei Hausstaubmilbenallergie

Eine Hausstaubmilbenallergie ist für viele Betroffene sehr unangenehm. An den Hohenstein Instituten wurde jetzt ein Produkt getestet, welches eine Milbenpopulation über 90 Prozent eindämmen soll. Statt dem Nervengift Permethrin ist es mit alternativen Wirkstoffen ausgerüstet. Das bietet Textilherstellern die Möglichkeit, optimierte Bett- und Heimtextilien für Hausstaub-Allergiker zu entwickeln.

Milben auf Textil
Milben auf Textil (hier 108-fach vergrößert) können bei Allergikern unangenehme Sympotome hervorrufen. Mit speziell ausgerüsteten Textilien können Textilhersteller dem entgegenwirken. - © Hohenstein Gruppe

Milben sind weltweit verbreitet und so klein, dass sie mit dem bloßen Auge nicht gesehen werden. Mit Vorliebe wohnen die kleinen Spinnentiere in Bettdecken, Matratzen, Polstermöbeln oder Teppichen. Dort herrschen für sie ideale Bedingungen. Was auf den ersten Blick harmlos klingt, kann für viele Betroffene zu einer richtigen Plage werden. Mit ausgerüsteten Textilien kann zwar die Vermehrung der Milben verringert und die Allergenbelastung reduziert werden, häufig kommt dabei jedoch das Nervengift Permethrin zum Einsatz. Eine französische Firma entwickelte nun eine Möglichkeit, Textilien mit alternativen Wirkstoffen auszurüsten.

Nervengift kann zu Nebenwirkungen führen

Zur Ausrüstung der Textilien gegen Milben wird meistens das Akarizid Permethrin verwendet. Als Kontakt- und Fraßgift ist es gegen zahlreiche Insekten, unter anderem auch Milben, wirksam. Allerdings kann das Mittel beim Menschen zu unerwünschten Nebenwirkungen führen wie beispielsweise Kopfschmerzen oder Taubheit. Die Firma Proneem France zeigte nun, dass auch eine alternative Lösung möglich ist.

Hohenstein Qualitätslabel für "Proneem"

Ihre Ausrüstung "Proneem" erreichte im Test nach NF G39-011 eine Hemmung der Entwicklung einer Milbenpopulation von über 90 Prozent und wurde am William-Küster-Institut für Hygiene, Umwelt und Medizin mit dem Hohenstein Qualitätslabel "Wirksam gegen Milben" ausgezeichnet. Die Hohensteiner Prüfung auf Anti-Milben-Wirkung von Textilien nach Norm NF G39-011 ist demnach auch für alternative, Permethrin-freie Ausrüstungen geeignet.

Was ist eine Hausstaubmilbenallergie?

Zwischen vier und fünf Millionen Deutsche leiden an einer Hausstaubmilbenallergie. Diese wird jedoch nicht durch die Milben, sondern durch deren Kot ausgelöst. Die Spinnentiere brauchen eine durchschnittliche Temperatur von 25 °C, eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 70 Prozent sowie Hautschuppen des Menschen, von denen sie sich ernähren können. Der Kot der Milben zerfällt in sehr kleine Teile. Die aufgewirbelten Kotpartikel gelangen über die Atemwege auf die Schleimhäute und lösen bei Allergikern verschiedene Symptome aus, wie beispielsweise eine laufende Nase, tränende oder juckende Augen sowie in schweren Fällen sogar Asthma und Atemnot.