Wäscheversorgung im Universitätsklinikum Tübingen Zwei Dienstleister, ein Ziel

Der BW-Textilservice aus Sulz am Neckar und die U.D.O. GmbH aus Tübingen sind mit der Wäscheversorgung am Universitätsklinikum Tübingen (UKT) beauftragt. Beide Dienstleister verfolgen ein Ziel: Die mehr als 200 Verbrauchsstellen mit Frischwäsche zu beliefern.Zwei Dienstleister, ein Ziel Bettlaken, Bettbezüge, Kissenbezüge, Frotteehandtücher, Decken, Kissen, Kinder- und Säuglingswäsche wie Strampler und Schlafanzüge, OP-Bereichsbekleidung und sterile Wäsche: Die Liste der Textilien, die am UKT regelmäßig benötigt werden, ist lang das Sortiment umfasst 224 verschiedene Wäscheartikel. Zum 1. März dieses Jahres wurde die Wäscheversorgung am Klinikum europaweit neu ausgeschrieben; dies geschieht turnusmäßig alle vier bis fünf Jahre, wie der leitende Verwaltungsdirektor Jürgen Flamm erklärt. Die Anforderungen an den Wäschereidienstleister waren hoch erfüllen konnte sie unter anderem das Unternehmen BW-Textilservice aus Sulz am Neckar, das den Auftrag schließlich erhielt. Der bisherige Dienstleister hatte die Sparte Gesundheitswesen verkauft und wurde daher abgelöst. Das Universitätsklinikum Tübingen mit Frischwäsche zu versorgen ist eine logistische Meisterleistung. Denn „das“ Klinikum gibt es nicht: Die verschiedenen Bereiche wie zum Beispiel HNO-Klinik, Kinderklinik oder Frauenklinik sind in unterschiedlichen Gebäuden untergebracht. Hinzu kommen die Institute, die im gesamten Stadtgebiet angesiedelt sind und mit Frischwäsche beliefert werden müssen. Mehr als 200 Verbrauchsstellen greifen auf ein und dieselbe Frischwäscheversorgung zurück. Nicht alle Stellen werden täglich mit Frischwäsche beliefert, deshalb müssen unterschiedliche Verteilzyklen umgesetzt werden. Auch das Bestellverfahren ist auf den Verbrauch der einzelnen Stationen und Funktionsbereiche ausgelegt: Einige Stationen bekommen standardmäßig an vier Tagen in der Woche eine Fixmengenlieferung. Für den fünften Tag erfolgt eine Ausgleichsbestellung. Andere Verteilstellen werden nach Bedarf und auf Bestellung versorgt. Gleichzeitig mit dem Wechsel fiel bei der Klinikverwaltung die Entscheidung, ein eigenes Wäscheverteilzentrum einzurichten. Dadurch behält das UKT die Kontrolle über die im Umlauf befindlichen Wäschestücke und kann flexibler auf den Bedarf in den Kliniken und Instituten reagieren. Das Verteilzentrum liegt vor den Toren Tübingens in der Nähe des Klinikums. Vier Mitarbeiter sind dort beschäftigt: Sie kommissionieren die Frischwäsche für die einzelnen Häuser. 500 bis 600 kg hebt jeder Kommissionierer pro Tag, schätzt Herbert Ries, Leiter des Verteilzentrums. Allein ein Bettlaken wiegt in etwa kg. „Zunächst wird die Leasingwäsche in Großgebinden und die kundeneigene Wäsche wie zum Beispiel Berufsbekleidung oder sonstige Kleinteile im separaten Wäschecontainer für die jeweilige Klinik im Wäscheverteilzentrum angeliefert und vom Mitarbeiter der Wäscherei im Frischwäschebereich bereitgestellt“, erklärt Margarete Klebsattel-Kübler von der Klinikverwaltung den genauen Ablauf. „Anschließend erfolgt der Rücktransport der Schmutzwäsche zur Wäscherei. Dort wird die Schmutzwäsche wieder aufbereitet und im Leasingpool der Wäscherei bereitgelegt. Aus diesem Leasingpool wird das UKT versorgt. Die Liefermengen pro Liefertag wurden von uns festgelegt.“ Lediglich die Kommissionierung der Frischwäsche von den Mitarbeitern des Klinikums für die einzelnen Verbrauchsstellen wird noch vom UKT selbst übernommen. Die fertig kommissionierten Frischwäschecontainer für die Verbrauchsstellen werden vom Transportdienstleister zu den einzelnen Kliniken transportiert und in den zentralen Frischwäscheräumen bereitgestellt. Anschließend erfolgt der Rücktransport der Schmutzwäsche von den Kliniken zum Schmutzwäscheraum im Wäscheverteilzentrum. Die Verteilung der Frischwäsche innerhalb der Kliniken erfolgt durch hauseigenes Personal. Besonders wichtig ist der Klinikleitung, dass sich das Wäscheverteilzentrum in Klinikumsnähe befindet. Die Zusammenarbeit mit beiden Dienstleistern wird als „sehr gut“ bezeichnet. Die BW-Textilservice sei flexibel und habe einen ausreichenden Frischwäschepool, so dass auch in Notsituationen zusätzliche Frischwäschelieferungen gewährleistet seien. „Die U.D.O. GmbH, die mit der Transportlogistik vom Wäscheverteilzentrum zu den Einrichtungen des UKT betraut ist, hatte in der Anfangsphase zwar noch Schwierigkeiten, diese sind aber größtenteils behoben“, beschreibt Margarete Klebsattel-Kübler weiter. Derzeit werden die benötigten Wäschestücke von den einzelnen Verbrauchsstellen noch per Fax geordert dieser Schritt soll jedoch in absehbarer Zukunft über ein EDV-System abgewickelt werden. Dann laufen auch die elektronischen Fäden im Wäscheverteilzentrum zusammen.Sandra Küchler