Moderne Kennzeichnungslösungen sorgen für Nachverfolgbarkeit und Transparenz im Wäschereiprozess. Leistungsfähige Software lässt darüber hinaus jederzeit Informationen über die Abläufe vom Auftragswesen über den Versand bis hin zum Controlling zu. Welche neuen Lösungen der Markt bietet, erfuhren die Besucher auf der Texcare.
Den Prozess im Blick
Datamars, Anbieter von RFID-Lösungen für die Textil- und Haustierkennzeichnung, zeigte Kennzeichnungslösungen für den industriellen Wäschereiprozess. Die Besucher konnten RFID-Lösungen an sechs Stationen in Aktion sehen. Dabei wurden alle wichtigen Schritte eines typischen Wäschereiprozesses dargestellt: vom Kundenstandort, über die Erfassung und Sortierung der Schmutzwäsche, der Zählung und Überprüfung der sauberen Wäsche bis zur Auslieferung. Die Stationen waren vollständig mit der neuesten RFID-Technologie des Unternehmens ausgestattet und über eine Softwarelösung miteinander verbunden.
„Im industriellen Wäscherei- und Textilmietbereich gibt es derzeit eine steigende Nachfrage für RFID-Technologie, da sich damit die Kerngeschäftsprozesse revolutionieren und außergewöhnliche Produktivitätssteigerungen, Funktionalitätsverbesserungen und Kostensenkungen erreichen lassen“, sagte Ken Boyle, Chief Marketing Officer bei Datamars. Das Unternehmen konzipiert, entwickelt und fertigt die Tags, Lesegeräte und Antennen für die auf RFID basierenden Lösungen. „Wir haben uns immer darauf konzentriert, vollständig integrierte Produktportfolios zu entwickeln“, sagt Ruedi D. Röösli, Sales Director EMEA & Asia bei Datamars. „Auf der Texcare stellten wir den weltweit kleinsten und dünnsten Wäschechip vor und setzen damit unsere Tradition der kontinuierlichen Innovation fort.“ Dieser Chip, der PersonalChip, ist laut Anbieter ideal für die Kennzeichnung von persönlichen Kleidungsstücken wie Hemden, Röcken und sogar Unterwäsche geeignet und wurde speziell für die Kennzeichnung von persönlicher Bekleidung der Bewohner von Alten- und Pflegeheimen entwickelt. Außerdem wurde der Mid-Range Reader – ein neues HF-Lesegerät vorgestellt, das speziell für manuelle Sortier- und Zählanwendungen entwickelt wurde. In Verbindung mit den TableTop-Antennen und dem neuen PersonalChip empfiehlt das Unternehmen dieses RFID-Paket für Alten- und Pflegeheime.
Der Anbieter stellte zudem einige Lösungen für spezielle Wäsche- und Miettextilanwendungen aus. Zusätzlich zu RFID-Tags, Lesegeräten sowie Standard- und kundenspezifischen Antennen bietet das Unternehmen auch Software, Beratung und Integrationsdienstleistungen an.
WDW Wirtschafts Dienste Wäschereimarkt ist der deutsche Partner für Tagsys. Vorgestellt wurden auf der Texcare ein weiterentwickeltes Produkt sowie neue Lösungen. Der weiße Knopftag Ario 370L-HL RFID wird auf Textilprodukte wie persönliche Bekleidung, Bettwäsche oder Decken aufgenäht. Mit einer Knopf-Nähmaschine können laut Anbieter zehn Tags pro Minute angebracht werden. Der Hersteller versichert mindestens 200 Waschzyklen. Der verkapselte Tag ISO 15693 hat einen Durchmesser von 15,5 mm, eine Dicke von 2,8 mm und widersteht laut Hersteller extremer Feuchtigkeit, Temperatur, Druck und Chemikalien. Sowohl das Lesegerät Medio L400 als auch die Serie der Textilservice-Antennen wurden laut Anbieter für schwierige Industrieanwendungen entwickelt, wie man sie in Verarbeitungsanlagen findet. Jedes Produkt ist nach Angaben des Herstellers getestet und getunt, um exakt die verschieden Arten von Artikeln zu verfolgen – von gestapelter Flachwäsche bis zu Arbeitsuniformen auf Bügeln. Der Tunnel TS400 soll die RFID-Technologie nahtlos in existierende Automatisierungsanlagen und -prozesse integrieren. Er kann laut Hersteller mehrere Artikel in Bündeln oder Stapeln doppelt so schnell wie die letzte Tunnelgeneration lesen. Dies erlaube Benutzern, die in Großwäschereien üblichen Fördergeschwindigkeiten beizubehalten. Eine hohe Genauigkeit werde durch die patentierte dreidimensionale Antennenarchitektur erreicht, diese bietet über 99,9 Prozent genaue Leseraten. Zweckmäßige Stationen von den Industriepartnern des Herstellers, Technico, Positek RFID und LCT, beinhalten die RFID-Technologie für schnelles und genaues Sortieren von Bekleidung in Pflegeheimen, automatische Identifizierung und Sortierung von Schmutzmatten auf Rollmaschinen, Inventur und Kontrolle von Krankenhauswäsche mit automatischen Kleiderausgaben.
Unter dem Motto: „Innovative Textilkennzeichnung aus einer Hand“ präsentierte die Gera.ident-Systeme GmbH Lesetechnik und Datenträger aus eigener Entwicklung. Zum Beispiel der RFID-Tunnelreader GP-R 400, der laut Anbieter bis zu 50 Einzelstücke lesen kann. Das Interesse der Kunden galt laut Unternehmen besonders dem elektronischen Sortierregal des Unternehmens. Dieses erleichtert als Komponente des Wäschekennzeichnungssystems tex-ident die fehlerfreie Zuordnung von Wäschestücken. Die zentrale Einheit von tex-ident ist ein auf den Kunden zugeschnittene Software, die den gesamten Prozess einer Wäscherei von der Auftragsannahme über die Sortierung und Auslieferung bis zur Rechnungsstellung abbildet. Neben der Theorie konnten sich interessierte Messebesucher auch in einem Wäschereibetrieb von der Lösung überzeugen.
Polytex Industrietextilien GmbH präsentierte auf der Texcare die kompakte Handhebelpresse Therm-O-Bond „picopatch“, die über eine selbstöffnende Pressplatte verfügt. Nach Angaben des Verkaufsleiters Holger Wolfschläger kann die Presse auch von Personen ohne Vorkenntnisse bedient werden. Als Lösung für Altenheime zeigte das Unternehmen den PC-unabhängigen Etikettendrucker „Complaprint“, mit dem auch Schrumpfetiketten erstellt werden können. Neuheit war auch die Therm-O-Bond-Presse mit Fußschalterbedienung und für fotorealistische Embleme die „printex Digital“. Am Stand präsentierte sich auch Helmsman mit einer Auswahl an Serviceschränken für Berufsbekleidung, Personalspinden, Wertfachschränken, Garderoben sowie Trennwänden für Umkleiden. Als Neuheit wurden verschließbare Fachschränke gezeigt, die mit Acryl-Sichtfenstern ausgestattet sind.
Deister Electronic hat auf der Messe seinen „textag-laundry“ vorgestellt. Der Softtag ist ausgerüstet mit einem Transponderchip, der dem internationalen ISO-18000-6C-Standard entspricht. Der Softtag wurde speziell für den Flachwäsche- und Berufsbekleidungsmarkt entwickelt und soll dort eingesetzt werden, wo Hardtags bislang zu Beschädigungen an Formteilen führten. Eingesetzt werden kann der Tag bei Betriebstemperaturen zwischen –20 bis +65 °C. Erhältlich ist der mangel- und patchbare Tag ab nächstem Jahr. Mit dem Verlauf der Messe zeigte sich Joachim Gonschior, Key Account Manager im Bereich Ident & Automation, zufrieden: „Unsere Intention konnten wir vollständig umsetzen.“
Auf eine erfolgreiche Texcare kann auch ThermoTex zurückblicken. Zum 20-jährigen Jubiläum präsentierte das Unternehmen mehrere Neuheiten. Das Interesse der Fachbesucher galt laut Anbieter vor allem den neuen Lösungen im Bereich Transpondertechnologie. Sie ermöglicht eine berührungslose Identifikation und kann somit auch in automatischen Förderanlagen eingesetzt werden. Des Weiteren zeigte das Unternehmen mit Transpondern, Antennen und Decodern aus eigener Entwicklung und Produktion in diesem Bereich herstellerunabhängige Lösungen, die auch für die Erweiterung bereits bestehender RFID-Systeme geeignet sind. Auf der Messe wurde außerdem die neue PT-Professional-Serie für eine teilautomatisierte Kennzeichnung großer Stückzahlen vorgestellt. Die Maschinen lassen sich für unterschiedliche Anwendungen individuell konfigurieren, so der Anbieter. So eigne sich das Modell PT-Professional 1 beispielsweise für die Kennzeichnung von Flachwäsche mittels Heißsiegelband und Klischee. Das Druckergebnis sei waschbeständig und mangelbar. Ein weitere Neuheit war der Thermotransferdrucker TT4-M, der im Stand-alone-Modus betrieben werden kann. Besonders erfreulich war nach Unternehmensangaben der hohe Anteil an internationalen Fachbesuchern. Neben der Möglichkeit, Neukundenkontakt zu knüpfen, sei die Messe eine sehr gute Plattform für die Zusammenkunft mit bereits bestehenden Partnern, Wettbewerbern und Verbänden gewesen. „Unsere hochgesteckten Erwartungen wurden noch weit übertroffen. Die Texcare war sowohl von der Menge als auch von der Qualität der Kontakte ein riesiger Erfolg“, blickt Wolfgang Faist von SoCom auf die Messe zurück. Besonders das „mobile Tourenmanagement“ und die „Tourenoptimierung“ weckten bei den Besucher Interesse. Für das Unternehmen war der Trend erkennbar, dass sich die Kunden Hersteller suchen, die die gesamte Produktpalette anbieten können, außerdem auf Produktmerkmale wie eine einfache Bedienbarkeit, Übersichtlichkeit und Erweiterbarkeit Wert legen, so Faist. Deswegen habe das Unternehmen auch seine Weiterentwicklungen den Fachbesuchern erfolgreich vorstellen können.
Quadus präsentierte die neue Office Line Evolution 2009 – eine branchenübergreifenden ERP-Lösung, die auf der .net-Technologie von Microsoft basiert. Die offene und flexible Technologieplattform erfülle alle Anforderungen an eine moderne Softwarearchitektur und berücksichtigt dabei auch langfristige Entwicklungsperspektiven. Die flexible Businesssoftware bietet eine maximale Investitions- und Zukunftssicherheit. Sie lässt sich für jedes Unternehmen einfach individualisieren und an die Anforderungen eines expandierenden Unternehmens anpassen. Sie wächst einfach mit. Aber auch funktional wurde viel an der Software Quadus Wäschereiservice (QWS) verbessert. Mehr als 450 Manntage sind im Jahr 2007 in die Entwicklung der QWS V 3.0 investiert worden. So wurde z.B. die Verwaltung von Mietberufsbekleidung automatisiert. Auch die Tourenplanung wurde komplett überarbeitet und an die Waschprozess- und Vertragsdaten gekoppelt. Als weiteres Highlight der Version 3.0 wurde eine ausgereifte Signalverwaltung integriert. Mit der Signalverwaltung ist es möglich, Informationen ohne großen Aufwand zur richtigen Zeit am richtigen Ort anzeigen bzw. drucken lassen. Es kann entschieden werden, ob die Informationen an einem oder an mehreren Orten in der Wäscherei und/oder ob die Informationen einmalig, zeitlich begrenzt oder permanent erscheinen sollen. Nach den Beobachtungen von Geschäftsführer Ingo Plewka legten die Kunden am Stand besonders Wert auf Transparenz im Waschprozess, Wäscherückverfolgung und Kontrolle. Ebenso seien leichte Bedieneroberflächen gefragt. Der Trend geht seiner Meinung nach zur Nachvollziehbarkeit der Leistungen in der Wäscherei. Er beschließt die Messe mit einem positiven Resümee. Fast die Hälfte der Kontakte auf der Messe haben auch ein konkretes Investitionsvorhaben in den kommenden sechs Monaten.
Die Fuhlrott Datenverarbeitung OHG präsentierte ihr weiterentwickeltes Softwareprogramm WS-32, das seit letztem Jahr auf dem Markt ist. Das Programm eigne sich aufgrund seiner flexiblen Architektur für jede Betriebsgröße, so Ingo Breker. Voraussetzung für die Anwendbarkeit sei lediglich ein Windows-PC. Das Unternehmen erstellt seit 25 Jahren Software für Behindertenwerkstätten und daher ist die leichte Bedienbarkeit das Hauptaugenmerk der Entwickler. Zukünftig wird es die Software in mehreren Sprachen geben, die mit nur einem Klick umgeschaltet werden können. Den Messeaufenthalt wertete Breker als Erfolg, da „wir auch neue Interessenten hinzugewinnen konnten“.ve/is