Vom 22. bis 24 Februar war es wieder soweit: 32 Teilnehmer kamen zum Youngster-Treffen des Industrieverbandes Textil Service e.V. (intex) zusammen. Dieses Mal trafen sich Jungunternehmer, Führungsnachwuchs und Brancheninsider in der Schweiz, wo auch ein Standort von Bardusch besichtigt wurde.
Die Schweiz bereist
Wo wäre die reisefreudige Gruppe besser aufgehoben als bei einem international agierenden Komplettanbieter für Mietwäsche in den Bereichen Gesundheit, Beruf und Hotellerie? Ausgangspunkt des intex-Youngster-Treffens war daher das Unternehmen Bardusch/Zeba am Stadtrand von Basel.
Vor drei Jahren wurde das Unternehmen Zeba an Bardusch verkauft. Die Fusion geschieht im Mai 2008. „Zeba bleibt aber weiterhin ein Markenname für das Gesundheitswesen“, erklärte Direktor Rolf Zellweger den Teilnehmern, die aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angereist waren.
Zellweger gab den Besuchern eine Einschätzung über den Schweizer Markt und zeichnete dabei ein insgesamt positives Bild. Der aktuell überall vorherrschende Preiskampf an allen Fronten sei momentan durch die hohe Auslastung der Wäschereien etwas weniger zu spüren. „Außerdem gibt es derzeit viele öffentliche Ausschreibungen im Gesundheitswesen“, sagte Zellweger. Zudem stiege die Anzahl privater Krankenhäuser. Corporate Fashion sei unter anderem auch in diesem Bereich ein wichtiges Schlagwort. „Weiterhin werden zunehmend neue Bereiche uniformiert und Corporate Identity spielt eine immer größere Rolle“, wie Zellweger ausführte. „Auch die steigenden Hygieneanforderungen bedeuten eine Chance für Wäschereien“, erklärte er.
Den Marktanforderungen trägt man bei Bardusch in verschiedener Weise Rechnung: „Wir legen einen hohen Wert auf Qualität, ein vollständiges Sortiment, Corporate Identity und Corporate Fashion“, erläuterte Zellweger. Eine Strategie, die aufgeht: „Bei Ausschreibungen kommen wir in der Regel unter die ersten drei“, betonte der Direktor. „Vieles wird heute ausgelagert, wer ein vielfältiges Sortiment anbietet, hat gute Karten.“
Zum Standort Basel nannte Zellweger beeindruckende Zahlen: „Bis zu 32 t Wäsche bearbeiten wir in zwei Schichten pro Tag. Darunter sind täglich z.B. etwa 16.000 Teile Berufsbekleidung und rund 600 OP-Sets.“ Davon, wie diese Zahlen in der Praxis zustande kommen, konnten sich die Teilnehmer vor Ort überzeugen. Mitarbeiter des Unternehmens führten die Gäste durch den Betrieb. Allein 10 t Trockenwäsche werden Tag für Tag in der Wäscherei bearbeitet. An sieben Sortierbändern wird zuerst kundenbezogen, dann trägerbezogen sortiert. Für die Weiterverarbeitung stehen drei Faltautomaten zur Verfügung. Dennoch wird, um eine optimale Qualität zu erreichen, vieles per Hand gefaltet, zum Beispiel Bademäntel und Hotelfrottees. Eine Neuanschaffung wurde vor kurzem getätigt. Mit der neuen vollautomatischen Mangel mit vier Eingabestationen können 7.000 Teile pro Tag bearbeitet werden.
Zwei Aufbereitungsanlagen für Berufsbekleidung stehen ebenfalls zur Verfügung. Dafür, dass die Ware auch wieder dem richtigen Besitzer zugeordnet wird, sorgt die Speicher- und Sortieranlage, deren Bahnen durch die Hallen des Betriebsgebäudes führen. Aber nicht nur die klassischen Geschäftsfelder werden von der Wäscherei bearbeitet, vielmehr sieht sich das Unternehmen als Komplettanbieter, der neben der Hauptleistung des Waschens auch spezielle Serviceleistungen anbietet. So werden hauptsächlich für Unternehmen z.B. auch Gardinien angefertigt und Reparaturarbeiten ausgeführt. Und auch die Bewohnerwäsche ist in guten Händen. Insgesamt sechs Waschschleudermaschinen stehen der Wäscherei zur Verfügung. Jedes Teil wird vorübergehend – für jeden Waschvorgang neu – mit einem Etikett gekennzeichnet. Denn nach der Erfahrung des Unternehmens lehnen viele Bewohner Chips ab. Das Gebäude am Basler Stadtrand wurde 1999 eingeweiht. Im alten Betriebsgebäude wurde die Wäsche auf neun Stockwerken von oben nach unten von Arbeitsschritt zu Arbeitsschritt transportiert, heute wird die Ware auf Erdgeschossebene bearbeitet. Nur der Reinraum befindet sich im ersten Stock. Für die 32 Teilnehmer des Youngster-Treffens gab der Besuch der Schweizer Wäscherei einen interessanten Einblick in die Auftragsbearbeitung des Komplettanbieters. Die Organisatoren von intex, Klaus Jahn, Ruben Höpfer und Susanne Schönmeier freuten sich über einen gelungen Auftakt des Treffens. Die weitere Reise führte die Teilnehmer noch tiefer ins Landesinnere, genauer gesagt nach Interlaken. Bei einem gemütlichen Käsefondue auf der Bergstation Niederhorn bot sich den Teilnehmern Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und zu diskutieren. Auch der Spaßfaktor kam wie bei den vergangenen Youngster-Treffen nicht zu kurz. Wer sich traute, konnte den Weg ins Tal mit einem Schlitten zurücklegen.
Am folgenden Tag ging es sportlich weiter: Skifahren bzw. Curling, eine Wintersportart, die dem Boulespiel oder Boccia ähnelt, im Skigebiet Grindlwald standen auf dem Programm. Mit den imposanten Bergen Eiger (3.970 m), Mönch (4.099 m) und Jungfrau (4.158 m) im Hintergrund können in diesem Skigebiet mehr als 200 Pistenkilometer gefahren werden. Bei einem gemeinsamem Abendessen ließen die Teilnehmer das Treffen ausklingen – für viele ist bereits jetzt klar, dass sie auch beim nächsten Mal wieder dabei sein werden.Vanessa Ebert