Berufsbekleidung BP: "Nachhaltigkeit kann nur im Dialog gelingen"

Im Rahmen des European Green Deals verschärfen sich die gesetzlichen Anforderungen und Regelungen für nachhaltige Berufsbekleidung. BP – Bierbaum-Proenen ist nach eigenen Angaben auf einem guten Weg, den neuen Regularien nachzukommen. Im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens für 2023 stellen die Kölner alle Puzzleteile ihrer umfangreichen Nachhaltigkeitsstrategie vor.

Im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens für 2023 stellen die Kölner alle Puzzleteile ihrer umfangreiche Nachhaltigkeitsstrategie vor, die sämtliche ESG-Themen umfasst. - © BP – Bierbaum-Proenen

Für die Hersteller von Berufsbekleidung gelten fortan strengere Regeln bezüglich der ESG-Kriterien. So werden die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit bezeichnet: Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Die neuen Regularien betreffen aber nicht nur die Hersteller, sondern auch die Abnehmer der Kleidung.

Gemäß den neuen gesetzlichen Anforderungen müssen Unternehmen ab einer bestimmten Größe eine umfangreiche Analyse ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen nachweisen – sie müssen also auch den Einsatz ökologisch und sozial verantwortlich produzierter Berufsbekleidung dokumentieren. Nachhaltigkeit ist somit längst ein Top-Compliance-Thema in den Unternehmen geworden.

BP: Alle Anforderungen erfüllen

"Es ist unser eigener Anspruch, aber auch der unserer Kundinnen und Kunden an uns, heute und in Zukunft alle diesbezüglichen Anforderungen zu erfüllen", sagt Geschäftsführer Harald Goost, der das 1788 gegründete Familienunternehmen BP – Bierbaum-Proenen in siebter Generation leitet. BP befasst sich seit langem und sehr intensiv mit allen Facetten der Nachhaltigkeit. „Unsere Kundinnen und Kunden können sich darauf verlassen, dass sie mit unseren Produkten auf der sicheren Seite sind“, sagt Co-Geschäftsführer Maik Friedrichs.  

Im neuen Nachhaltigkeitsbericht der Kölner für das Jahr 2023 nehmen Governance-Aspekte, die für die Kundinnen und Kunden sehr wichtig sind, einen breiten Raum ein. So greift BP bereits Themen wie die Wesentlichkeitsanalyse und die EU-Taxonomie auf. Diese zählen zu den neuen Dokumentationspflichten und sind für BP voraussichtlich erst ab dem Geschäftsjahr 2025 verbindlich.

Zum Hintergrund: EU-Vorgaben verlangen von Unternehmen eine umfangreiche Analyse ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen, damit diese branchenübergreifend miteinander vergleichbar sind. Die Wesentlichkeitsanalyse bewertet die Bedeutung von Umwelt-, sozialen und Governance-bezogenen Themen für ein Unternehmen. Dabei werden Aspekte wie potenzielle Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, Interessen und Erwartungen der Stakeholder sowie rechtliche Anforderungen berücksichtigt. Ziel ist, die wesentlichen Themen herauszuarbeiten, die ein Unternehmen und seine Stakeholder am stärksten beeinflussen.

Die EU-Taxonomie hingegen bildet den Rahmen zur Definition, Klassifizierung und Vergleichbarkeit von ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten. Auch wenn BP aktuell nicht berichtspflichtig ist, beschäftigt sich das Unternehmen schon jetzt mit den Vorgaben. Im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht beschäftigten sich die Kölner daher in gewählten Auszügen mit der EU-Taxonomie.

Wissen zum Thema Nachhaltigkeit teilen

"Wir bemerken, dass auf Seiten unserer Kundinnen und Kunden ein großes Informationsbedürfnis besteht", sagt Geschäftsführer Maik Friedrichs. "Dabei möchten wir unterstützen, indem wir uns intensiv mit den Themen beschäftigen, transparent kommunizieren und unser Wissen zum Thema Nachhaltigkeit teilen."

Ein Schlüsselwort im Nachhaltigkeitsbericht 2023 ist der Dialog, in dem BP mit sämtlichen Stakeholdern steht: von Kunden und Absatzmittlern über Produktionspartner und Materiallieferanten bis zu Bündnissen und Verbänden. "Nachhaltigkeit kann nur im Dialog gelingen", ist Geschäftsführer Harald Goost überzeugt und verweist auf die langen Kooperationen, die BP mit vielen seiner Partner unterhält.

BP-Nachhaltigkeitsforum: Kooperativer Ansatz

Eine Form des Dialogs war das bereits 2023 geplante und im März 2024 durchgeführte, erste BP Nachhaltigkeitsforum. Unter dem Motto "Gemeinsam. Nachhaltig. Erfolgreich." kamen in Köln rund 100 Gäste zu einem Branchen- und Netzwerktreffen zusammen, um sich zu Themen wie der Lieferkettengesetzgebung, Compliance-Aspekten, den Auswirkungen des Klimawandels, Greenwashing und Zirkularität auszutauschen.

BP setzt beim Megathema Nachhaltigkeit auf einen kooperativen Ansatz. Denn: "Die Herausforderung ist so groß, dass wir sie nur gemeinsam lösen können", betont Geschäftsführer Harald Goost.

Im Nachhaltigkeitsbericht legt BP alle Puzzleteile der umfangreichen Nachhaltigkeitsstrategie dar, die vom digitalen Produktpass bis zur Wesentlichkeitsanalyse, von Berichtspflichten bis zu CO2-Unternehmensbilanz sämtliche ESG-Themen umfasst. Dieses breit gefächerte Engagement hat auch dazu geführt, dass BP von der Fair Wear Foundation (FWF) 2023 zum zehnten Mal in Folge als Fair Wear Leader ausgezeichnet wurde. Die FWF ist eine unabhängige Multi-Stakeholder-Initiative, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der internationalen Bekleidungsindustrie einsetzt. Ihre Standards gelten allgemein als die höchsten in der Branche.