Nicht gerade gemütlich geht es für die Fasern zu, die auf der Außenseite der ISS im Weltall unterwegs sind. Was sie aushalten müssen und wofür sie getestet werden.

18 Monate, bei 17.000 Meilen pro Stunde kreisen die neuen Funktionsfasern aus Carbon der Universität Bristol um die Erde. Sie müssen elektromagnetischer Strahlung, atomarem Sauerstoff, Temperaturschwankungen von -150 bis 120 °C und Weltraummüll, der sich siebenmal schneller als eine Gewehrkugel bewegt, standhalten. Sie befinden sich in der sogenannten Bartolomeo-Plattform, die an der Vorderseite der Internationalen Raumstation (ISS) angedockt durch das Weltall schwebt.
„Wir wollen Materialien, die in der Weltraumumgebung widerstandsfähig sind, und v. a. Materialien, die Menschen vor dieser Strahlung schützen können“, erklärt Dr. Ali Kandemir, Senior Research Associate an der Universität Bristol.
Polymere werden auf ISS getestet
Ähnlich wie bei Arbeitsbekleidung prüfen die Forscher die Fasern unter realen Bedingungen. Auf der ISS werden insgesamt vier im Labor hergestellte mit Kohlenstofffasern verstärkte Polymere getestet, zwei davon enthalten Nanopartikel.
Halten die Materialien der rauen Umgebung stand, könnten sie zur Herstellung langlebigerer Weltraumkomponenten verwendet werden, die es erlauben, mehr Zeit im Weltraum zu verbringen.