Pitt GmbH Abwasserrecycling in China

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    In einer chinesischen Textilfärberei wurde eine Abwasserrecyclinganlage der Bochumer Firma Pitt installiert. Foto: Pitt GmbH
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    Neben einer Vorfiltration wird eine Flotation und eine Umkehrosmose durchgeführt. Foto: Pitt GmbH

Abwasserrecycling in China

Eines der großen Probleme in China ist die zunehmende Verschmutzung der Flüsse und Seen durch Einleitung von ungeklärten Abwässern. Die Textilindustrie bzw. Textilfärbereien übernehmen hierbei den Löwenanteil. Um die Situation entschärfen zu können, verabschiedete die chinesische Umweltbehörde Gesetze und Auflagen, die die Betreiber von Textilfärbereien dazu zwingen, ihr Abwasser zu recyceln. Es wurden Fristen gesetzt, bei deren Nichteinhaltung Sanktionen drohen.

Aus dieser Not heraus beauftragte ein Färbereibetreiber aus Ost-China, ein deutsch-chinesisches Import-Export-Unternehmen, den nationalen und internationalen Markt nach geeigneten Abwasserrecyclinganlagen zu sondieren: Die Anlage muss das Abwasser so aufbereiten, dass es zum erneuten Färben problemlos eingesetzt werden kann. Die kompakte Bauweise und die energieeffiziente Arbeit der Anlage sind unumgänglich, da vor Ort enorme Platzprobleme herrschen und die Energiepreise hoch sind und stetig steigen. Des Weiteren war einfaches Handling erwünscht, um nicht vom Kerngeschäft abgelenkt zu werden. Schließlich musste die Anlage so schnell wie möglich in Einsatz gehen.

Schnell stellte sich heraus, dass die Anforderungen so umfangreich waren, dass kein nationaler Hersteller mit einer geeigneten Anlage dienen konnte. Die richtige Adresse fand man bei der Pitt GmbH in Bochum. Das Besondere an der Anlagentechnik bestand dem deutschen Unternehmen zufolge darin, dass eine industrielle Standardanlage modifiziert und somit die Planungszeit verkürzt werden konnte. Die Modifizierungen basierten auf einer umfangreichen Prüfung des Ist-Zustands: von Wasseranalyse über Laborversuche bis zur Maßaufnahme der Örtlichkeiten inklusive Vor-Ort-Testreihen mit Pilotanlagen, um die richtigen Anlagenkomponenten identifizieren und die Anlage in das vorhandene Abwassersystem bestmöglich einbinden zu können. Demzufolge setzt sich die Abwasserrecyclinganlage aus drei Schritten zusammen: Der erste Schritt ist die Vorfiltration zur physikalischen Trennung des Wassers von allen Flusen, Partikeln, Schwebstoffen (>250 µ). Dem nachgeschaltet findet die Flotation mittels moderner Mikroblasentechnologie statt, um das vorfiltrierte Wasser von Farbstoffen zu befreien. Schließlich erfolgt als dritter Schritt die Entsalzung mit Hilfe einer Umkehrosmose (RO). Dieser Schritt ist nach Unternehmensangaben unabdingbar, da es sich um eine Garnfärberei handelt und diese einen typisch chinesischen Färbeprozess verwenden, bei dem große Mengen Salze zum Fixieren der Farbe am Garn eingesetzt werden.

Grundlegend auf dieser Vorplanung wurde die industrielle Standardanlage in wenigen Wochen modifiziert, die entscheidenden Anlagenkomponenten Probe gefahren und anschließend aus transporttechnischen Gründen in schlüsselfertige Module getrennt, welche vor Ort nur noch zusammengebracht werden mussten. Auf diese Weise konnte die Montage- und Inbetriebnahmezeit auf eine Woche minimiert werden, so die Pitt GmbH.

www.pitt-gmbh.de