Oeko-Tex Auswirkungen von REACh

Welche aktuellen Anforderungen stellt die seit Juni 2007 geltende europäische Chemikaliengesetzgebung REACh an die Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie? Diese Frage war einer der Themenschwerpunkte einer Informationsveranstaltung der Oeko-Tex Gemeinschaft am 29. April in Frankfurt.

Auswirkungen von REACh

In weiteren Fachvorträgen gaben die Referenten der Oeko-Tex Gemeinschaft anhand der Zertifikatsausstellungen einen Überblick über den globalen Stellenwert der Oeko-Tex Schadstoffprüfungen, stellten die Aufgaben der Oeko-Tex Zertifizierungsstelle sowie die Ergebnisse einer europäischen Handels- und Verbraucherbefragung zu Textilsiegeln vor und informierten über die gemeinschaftliche Entwicklung der Prüfkriterien vor dem Hintergrund internationaler gesetzlicher Vorgaben.


Am Beispiel der Gebrüder Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH & Co. KG wurden zudem die Möglichkeiten einer innovativen, jedoch nachhaltigen und umweltfreundlichenTextilproduktion gemäß Oeko-Tex Standard 1000 aufgezeigt. Ein Vergleich der weltweiten Herstellung und Verarbeitung von synthetischen Fasern mit den Produktionsbedingungen von natürlichen Rohstoffen wie Baumwolle und Wolle unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit rundete das Vortragsprogramm ab.


Die Oeko-Tex Gemeinschaft legt bei der Weiterentwicklung ihrer Prüfkriterien das Augenmerk auch auf die von der europäischen Chemikalienagentur ECHA als besonders besorgniserregend eingestuften Stoffe (Substances of Very High Concern) und prüft bei Veröffentlichung neuer Substanzen deren Relevanz für den Textilbereich sowie einen möglichen Handlungsbedarf bezüglich des Oeko-Tex Kriterienkatalogs.


Während REACh die Neuorganisation und harmonisierte Bewertung von Chemikalien auf europäischer Ebene im Fokus hat – inklusive einer Ausweitung bestehender Sicherheitsdatenblätter zu Chemikalien, um besser über deren Verbleib in der Umwelt und beim Menschen zu informieren – bildet der historisch gewachsene und für die gesamte textile Kette deutlich strenger aufgestellte Oeko-Tex Kriterienkatalog einen wirksamen Schutzschirm vor möglichen Problemstoffen. Und das nicht nur für Bekleidung sowie Heim- und Haustextilien, sondern darüber hinaus auch für alle anderen Arten von textilen Produkten, welche nachweislich die Oeko-Tex Anforderungen erfüllen. Da die REACh-Verordnung branchenübergreifend gilt und somit auch die Verpackungen betrifft, geben die Oeko-Tex Mitgliedsinstitute bei möglichen Unklarheiten den Herstellern individuelle Hilfestellung.

oeko-tex.com