Pilotprojekt von Volvo Auto wird zur Paketstation

Der schwedische Autohersteller Volvo arbeitet an einem Zustellservice, bei dem im Internet bestellte Ware direkt in das eigene Auto geliefert wird – egal, wo der Besteller sich gerade befindet. Eine App sowie digitale Schlüssel sollen das möglich machen. Ein Zukunftsmodell auch für Reinigungen?

Auto wird zur Paketstation

Als Onlineeinkäufer kennen Sie das: Man hat etwas im Internet bestellt – das geht ja schließlich schnell und unkompliziert –, doch wenn die Lieferung zuhause ankommt, ist man nicht da. Jetzt wird es doch kompliziert: Ist das Paket beim Nachbarn abgegeben worden oder in einer Postfiliale abzuholen? Und wann ist der Nachbar zuhause bzw. wie sind die Öffnungszeiten der Post?

60 Prozent der Menschen, die im vergangenen Jahr im Internet einkauften, hatten Studien zufolge Probleme mit der Zustellung ihrer Waren. Der schwedische Autohersteller Volvo will Abhilfe schaffen und entwickelte sogenannte digitale Schlüssel, mit denen im Fahrzeug Pakete abgegeben und abgeholt werden können. Mithilfe der neuen Technik können Autobesitzer also beim Onlineshopping ihr Fahrzeug als Zustellort für die Bestellungen nutzen.

Digitaler Schlüssel für den Lieferdienst

Dazu wird ein digitaler Schlüssel erstellt. Wenn der Lieferdienst Waren zustellen oder abholen möchte, wird der Nutzer per Smartphone oder Tablet benachrichtigt. Mit der Annahme der Lieferung gibt der Nutzer den digitalen Schlüssel für den Boten frei und kann nachverfolgen, wann das Auto geöffnet und wieder abgeschlossen wird. Nach Abschluss der Zustellung oder Abholung erlischt der digitale Schlüssel, so Volvo.

Das neue System basiert auf der Telematik-App "Volvo On Call" , zu deren Funktionen beispielsweise auch das Vorheizen oder Kühlen des Fahrzeugs mittels Smartphonesteuerung gehört. Zudem können sich Nutzer dem Anbieter zufolge den Standort des geparkten Fahrzeugs oder den Tankfüllstand über das Mobiltelefon anzeigen lassen.

Gereinigte Ware in den Kofferraum liefern?

Zu den klassischen Onlinebestellungen gehört die Textilpflege (noch) nicht. Denkbar wäre die neue Technologie sicherlich aber für Reinigungen und Wäschereien mit Lieferservice. Der Kunde könnte seine schmutzige Wäsche im Kofferraum seines Autos lassen, wo sie ein Fahrer abholen kann. Sobald sie fertig aufbereitet ist, wird die saubere Ware wieder direkt ans Auto geliefert. Problematisch wären aber sicherlich der Versicherungsschutz, z.B. bei Diebstahl, sowie die fehlende Beratung, wie im Falle nicht entfernbarer Flecken. Oder was passiert, wenn das Auto in einem für den Lieferanten unzugänglichen Bereich steht?

Wie die Idee von Volvo Potenziale für die Textilpflegebranche eröffnen könnte, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von RWTextilservice. Für Abonnenten ist der Artikel hier online zugänglich.