Bundesinnungsmeister Walter Imp besucht in reglmäßigen Abständen Landesinnungsmeister und Betriebe in verschiedenen Bundesländern Österreichs. RWTextilservice hat den Bundesinnungsmeister auf seiner Reise durch Tirol begleitet.
Betriebe in Tirol besucht
Als Bundesinnungsmeister der Österreichischen Bundesinnung der Textilreiniger, Wäscher und Färber ist Kommerzialrat Walter Imp für das gesamte Bundesgebiet verantwortlich. „Eine enge Zusammenarbeit mit den Landesinnungsmeistern ist daher unerlässlich“, erklärte er. Dass er seinen Landesinnungsmeistern und Innungsbetrieben regelmäßig Besuche abstattet, gehört für ihn fest zu seinem Aufgabengebiet.
Ende Januar besuchte er zusammen mit dem Innungsgeschäftsführer der Wirtschaftskammer Steiermark, Michael Klamminger, und der Redaktion von RWTextilservice die Tiroler Landesinnungsmeisterin Verena Erhart und den Innungsgeschäftsführer der Wirtschaftskammer Tirol, Ralf Mair, in ihrer Heimat. Walter Imp war es ein besonderes Anliegen, den Betrieb der jüngsten Innungsmeisterin Österreichs kennenzulernen. Im Jahr 2005 wurde die damals 26-Jährige an die Spitze der Landesinnung Tirol gewählt und engagiert sich seitdem außer im eigenen Betrieb, den sie zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester führt, für die Belange der Tiroler Reiniger und Wäscher.
Dazu gehört auch die Stärkung des Images der Branche. Um schon den Jüngsten, den Kunden der Zukunft, eine positive Einstellung gegenüber Textilreinigungen zu vermitteln, veranstalteten die Bundesinnung und die Landesinnungen einen Malwettbewerb unter den österreichischen Grundschülern. Die Schüler zeichneten verschiedene Möglichkeiten der Kleiderpflege und brachten ihre Gedanken zur professionellen Reinigung zu Papier. „Mit dieser Aktion soll den Kindern nähergebracht werden, dass es in der Gesellschaft wichtig ist, ein sauberes und gepflegtes Auftreten zu haben und dass dies auch eine Steigerung des Selbstbewusstseins bewirkt“, erklärte Walter Imp.
Nachdem die verschiedenen Landesinnungen ihre Sieger gekürt und mit einem Zuschuss zur Klassenkasse belohnt hatten, wurden die besten Zeichner auf Bundesebene ermittelt. Der Bundesinnungsmeister und die Landesinnnungsmeisterin ließen es sich nicht nehmen, die Siegerschulklasse an der Volkschule Neu-Rum zu besuchen und das Preisgeld von 200 Euro persönlich zu überreichen. „Mit dieser Aktion ist es gelungen, ein noch positiveres Image für die Textilreinigung zu schaffen“, freute sich Walter Imp.
Nicht nur an die Jüngsten will gedacht sein. Nächste Station der Reise war ein Seniorenheim in Innsbruck. Dort lebt Alois Rager, der älteste Textilreiniger im Bundesland, der bereits das 100. Lebensjahr überschritten hat. Obwohl er seit seinem 65. Lebensjahr in Pension ist, kann sich der Reinigermeister noch genau an seinen Betriebsalltag erinnern und nutzte die Gelegenheit, mit Verena Erhart und Walter Imp die Tricks der Detachur auszutauschen. Rager hat in seinem Berufsleben eine ganze Bandbreite an Entwicklungen und Neuerungen der Branche miterlebt. „Ich habe mit Zyankali und Benzin gereinigt, mit Trichlorethylen und schließlich mit Per“, erzählte er. Angst vor Gesundheitsschäden durch die chemischen Stoffe hatte er nicht. „Das Arbeitsinspektorat hat seinerzeit bestimmte Auflagen für alle erlassen, die mit Perchlorethylen zu tun hatten“, erinnert sich der Textilreiniger. „Demnach mussten wir jeden Tag am Vormittag 1 l Vollmilch trinken.“ Die Angewohnheit, am Vormittag ein Glas Milch zu trinken, hat er bis heute beihalten.
Auch die Familie von Landesinnungsmeisterin Verena Erhart hat die Entwicklungsstufen im Reinigungsgewerbe miterlebt. René Erhardt (sen.) gründete das Unternehmen im Jahr 1935, in den 80er Jahren übernahmen René Erhart (jun.) und seine Frau Waltraud den Betrieb. Und auch die beiden Töchter Verena Erhart und Daniela Niederwieser-Erhart sind mit Leib und Seele dabei. 26 Mitarbeiter beschäftigen die Erharts. „Gerade die langjährigen Mitarbeiter sind ein wichtiger Teil unseres Betriebs“, sagt Verena Erhart.
Detachiert wird nicht vorher, sondern nur nachher. „Die Nachdetachur ist eine Tradition des Hauses“, sagt René Erhart. Außer der Oberbekleidung sind auch Teppiche Teil des Leistungsspektrums.
Von der Reinigung ging es weiter in die Wäscherei, genauer in den Betrieb von Hans-Peter Stimpfl, dem Geschäftsführer der Großwäschei Gasser nach Flauring (Tirol). Vor mehr als 60 Jahren wurde die Wäscherei in Innsbruck gegründet. Im Jahr 2002 übernahm Hans-Peter Stimpfl das Unternehmen. Nachdem der Berieb in Innsbruck aus allen Nähten zu platzen drohte, wurde in Rekordzeit das großzüge Gebäude in Flauring errichtet. Walter Imp war von den mehr als 2.000 m2 Betriebsfläche beeindruckt, die Stimpfl jetzt nutzen kann. Reine und unreine Seite trennt eine blaue, mit Wassertropfen bedruckte Plane, wie sie auch für Lkw-Abdeckungen verwendet wird. „Die Plane hat außer den geringeren Anschaffungskosten den Vorteil, dass wir flexibel sind, falls wir den Raum in der Halle einmal anders einteilen möchten. Trotzdem schließt sie den unreinen Bereich vollkommen dicht vom reinen Bereich ab“, erklärt Stimpfl.
Ein weiterer Betrieb stand auf dem Plan: Seit dem Jahr 1980 steht der Name Innsbrucker Wäscherei für Wäschereiservice im Raum Innsbruck und Tirol. Walter Imp nutzte die Gelegenheit, das Erfolgskonzept des Geschäftsführers Albert Pakfeifer zu erfragen. Für den Unternehmer sind moderne Maschinentechnik und Waschverfahren sowie eine professionelle Logistik Faktoren, um die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten.
„Einen sehr guten Eindruck“ hat Bundesinnungsmeister Imp von den Tiroler Betrieben gewonnen. Die nächste Reise ist bereits geplant: Im Sommer soll es nach Kärnten gehen.Vanessa Ebert