Bundesinnungstreffen 2008 Buntes und informatives Programm

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    LIM Arnulf Wacht, LIM Verena Erhart, Brigitte Leimer-Petermann, LIM Kuno Graßner, BIM LIM Walter Imp und LIM Franz Thür (v.li.n.re.). Fotos: Ebert
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    Manfred Weichs verriet, an welchen Stellen Energie eingespart werden kann.
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    Dr. Andrea Plaschke weihte die Zuhörer in die Geheimnisse der Mitarbeiterführung ein.
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    Martin Schäfer von der VMK Versicherungsmakler GesmbH beleuchtete das Thema Versicherungsschutz.
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    Thomas Wiening von Versteegen unterstützte Martin Schäfer bei seinem Vortrag.
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    Bekannt aus Funk und Fernsehen: Peter F. Kinauer sorgte für heitere Stimmung im Hörsaal.
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    Angelika Blöchinger stellte die Produkte von Zollner vor.
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    RechtsAugust Eigenstuhler präsentierte Lösungen von Imesa.
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    ObenHans Teubel und Hanns-Thomas Teubel von der Firma M. Schuckert.
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    Rudolf Kreckel und Kurt Pointner am Stand von Kreussler.

Buntes und informatives Programm

„Die Gegenden von Salzburg, Neapel und Konstantinopel zähle ich zu den schönsten der Erde“, soll Alexander von Humboldt einmal gesagt haben. Beste Voraussetzungen also, unter denen das diesjährige Bundesinnungstreffen der Textilreingier, Wäscher und Färber stattfand. Auf die Teilnehmer wartete vom 10. bis zum 11. Oktober 2008 wieder einmal die bewährte Mischung aus informativen Vorträgen, Austausch mit den Kollegen und buntem Programm.

„Salzburg ist nicht nur Urlaubsland, sondern auch eine starke Wirtschaftskraft für das ganze Land“, sagte Spartenobmann Hannes Enzinger während der Eröffnung. Dazu würden vor allem die zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen, zu denen auch die Textilreinigungen und Wäschereien gehören, beitragen. Arnulf Wacht, Landesinnungsmeister für Salzburg, hieß die Teilnehmer in den Räumen des Wirtschaftsförderungsinstituts willkommen und freute sich auf ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm, „aus dem alle Teilnehmer auch etwas mitnehmen sollen“. Bundesinnungsmeister Walter Imp blickte in seiner Eröffnungsansprache auf das vergangene Jahr zurück: „Wir haben erreicht, dass die ärztlichen Untersuchungen auf Einwirkungen durch Perchloretylen gemäß § 49 ASchG mit Wirkung zum 1. März aufgehoben wurden.“ Wertung des Bundesinnungsmeisters: „Eine große Entlastung für Textilreinigungen.“

Noch eine erfreuliche Nachricht hatte Walter Imp: „Unsere Betriebe konnten im vergangenen Jahr eine Umsatzsteigerung von durchschnittlich sechs Prozent erzielen.“ Walter Imp sieht positiv in die Zukunft: „Die Betriebe, die engagiert sind und an sich arbeiten, werden auch in Zukunft bestehen bleiben.“ Er warnte davor, sich blind am billigeren Konkurrenten zu orientieren: „Jeder Betrieb muss seine eigene Rechnung machen. Preise, die in den Keller getrieben werden, sind keine Garanten für den Erfolg eines Unternehmens.“ Dass die Zukunft in der Branche ernst genommen wird, dafür sprechen auch die Lehrlingszahlen. Derzeit besuchen 21 Lehrlinge die Berufsschule Wien, 15 Lehrlinge lernen an der Berufsschule Schrems. Außerdem lud Walter Imp alle Teilnehmer ein, sich im Oktober 2009 an der Reise nach Dubai zu beteiligen. Neben einem abwechlungsreichen kulturellen Programm ist auch ein Besuch im Reinigungsbetrieb der Fluglinie Emirates geplant. Die Bundesinnung freut sich über eine zahlreiche Teilnahme. Manfred Weichs vom Ingenieurbüro Weichs aus Waldmünchen wollte die Teilnehmer mit seinem Vortrag sensibilisieren, an welchen Stellen in der Textilreinigung Energie eingespart werden kann. „Vermeiden Sie unnötigen Verbrauch“, sagte er eingangs. An vielen Stellen im Betrieb ginge immer noch wertvolle Energie verloren. Das geschehe im Bereich der Maschinen z.B. durch Leerlauf, geringe Auslastung oder auch Überladung. Auch das Personal müsse ausreichend geschult werden. Und auch Heizung und Licht laufen bzw. brennen oft unnötig.

„Senken Sie von vorneherein den Energiebedarf“, riet Weichs. Dies könne z.B. durch gute Isolierung und Wärmedämmung erreicht werden. Wichtig sei auch, die Wirkungs- und Nutzungsgrade zu verbessern. Daher sollte der Maschinenpark ausreichend gewartet und Neuinvestitionen regelmäßig geprüft werden.

„Nutzen Sie anfallende Energieströme“, rief Weichs auf. Der Markt biete dazu verschiedene Lösungen. Was Energieversorgung durch Strom betrifft, könne ebenfalls eingespart werden. Weichs appellierte, den freien Strommarkt zu nutzen. Für bestimmte energieaufwändige Arbeitsschritte biete sich die Nutzung des Niedrigstromtarifs an. So könne z.B. erwärmtes Kühlwasser gespeichert und nachts gekühlt oder der Waschwasservorratstank nachts vorgeheizt werden. „Gehen Sie mit offenen Augen durch den Betrieb“, riet Weichs abschließend. „Es lohnt sich auch, kleine Verschwender zu eliminieren.“

Dr. Andrea Plaschke vom Institut für angewandte Psychologie, Diagnostik und Organisationsentwicklung weihte die Zuhörer „in die Kunst der Mitarbeiterführung“ ein. Schon bei den Einstellungsgesprächen müsse es Ziel sein, „die ideale Persönlichkeit am idealen Arbeitsplatz einzusetzen“. Am so genannten „Vier-Ohren-Modell“ des Kommunikationsforschers Schulz von Thun erklärte Dr. Plaschke, wie verschieden Menschen sein können und wie unterschiedlich daher Botschaften aufgenommen werden. Ein Satz aus der Branche diente als Beispiel: „Diese Sache ist Express und muss heute noch raus.“ Aus diesem Satz können verschiedene Personen unterschiedliche Informationen heraushören. Wer in erster Linie auf dem Sachohr hört, wird die reine Information herausfiltern. Der Satz kann aber auch als Appell, als etwas, das der Chef von seinem Mitarbeiter erwartet, aufgefasst werden. Ein Mitarbeiter mit einem ausgeprägten Beziehungsohr wird in den Satz hingegen interpretieren, was der Chef von ihm hält bzw. wie er zu ihm steht. Aber auch als Selbstkundgabe kann das Gesagte gehört werden, also als etwas, was der Chef von sich zu erkennen gibt.

Auf welchem Ohr ein Mensch hört, kommt auf sein Wesen und seine Erfahrungen in der Vergangenheit an. Dr. Plaschke riet den Teilnehmern, auch sich selbst zu hinterfragen: Was für ein Mensch bin ich und welche Menschen passen gut zu mir? So können viele Schwierigkeiten und Missverständnisse von vorneherein vermieden werden. Das Thema des Vortrages von Thomas Wiening von der Versteegen Assekuranz, Bonn, und Martin Schäfer, Geschäftsführer von VMK Versicherungsmakler GesmbH, dem Partner von Versteegen in Österreich, lautete: „Ärger mit Kundenreklamationen? Ab sofort nicht mehr.“ Wie Thomas Wiening ausführte, bearbeitet Versteegen rund 30.000 Verlust- und Bearbeitungsschäden jährlich. „Circa 60 Prozent sind Bearbeitungsschäden, rund 40 Prozent Verlustschäden“, erklärte er. Rund elf Prozent der Schäden werden dem Grunde nach abgelehnt, weil der Schaden nicht durch den Textilreiniger verursacht wurde, rund 50 Prozent werden in der Höhe nachverhandelt. Die Forderungen der Anspruchsteller entsprechen, wie Martin Schäfer ausführte, nicht immer den Realitäten, daher klärt das Unternehmen außergerichtlich und notfalls auch vor Gericht. Das ist z.B. der Fall, wenn Gebrauchsmängel durch eine ordnungsgemäße Reinigung sichtbar werden, die der Reiniger bzw. Wäscher nicht zu verantworten hat. Das trifft z.B. zu für Bettwäsche nach mehr als 100 Zyklen, das Zerreißen von Seidenvorhängen oder wenn Schweißflecken erst durch die Reinigung sichtbar werden. Auch verborgene Materialmängel oder falsche Pflegekennzeichen machen Reinigern immer wieder zu schaffen. „Der Reiniger ist aber immer der Erste, den es trifft, und der Letzte, den die Hunde beißen“, so die Referenten. Denn die meisten Kunden richten ihre Forderung gegen den Reiniger.

Martin Schäfer stellte vor, welche Leistungen der Versicherungsschutz für Reiniger und Wäscher beinhaltet: Das sind z.B. alle Gefahren höherer Gewalt (wie z.B. Feuer, Einbruch, Vandalismus, Sturm), Kleinschäden wie Verlust, Vertauschen, Bearbeitungsschäden und Diebstahl. Der Versicherungsschutz gelte außerdem an sämtlichen Betriebsstätten (Zentralbetrieb, Ladenbetriebe) und für alle Transportmittel im Dienst und Auftrag des Versicherungsnehmers. Zudem seien Sonderkonzepte für Wäscheleasing und Teppichreinigungen möglich.

Peter F. Kinauer sorgte im Seminarsaal für heitere Stimmung. Viele kennen den Motivationstrainer als Autor sowie aus Funk und Fernsehen. Der Titel seines Seminarkabaretts „Anleitung zum Misserfolg – wie Sie sich das Leben beruflich und privat gründlich versauen“ sollte man freilich nicht wirklich wörtlich nehmen. Kinauer hielt den Teilnehmern humorvoll einen Spiegel vor, brachte Alltagssituationen aus Beruf und Familie auf die Bühne und motivierte zum positiven Denken. Denn, wer schon mit Vorurteilen an seine Mitmenschen herantritt, erreicht selten etwas Positives. Im Anschluss hatten die Teilnehmer im Rahmen einer Stadtführung Gelegenheit, durch die berühmten Gassen zu flanieren. Krönender Abschluss des Bundesinnungstreffens war schließlich der Galaabend im Gwandhaus. Die Salzburger hatten ein „Menütheater“ engagiert, das nicht nur mit Akrobatik, Comedy und Magie zwischen den Gängen für Unterhaltung sorgte: Unter die Kellner gemischt, machte die Truppe sogar das Servieren der Menüs zur kabarettistischen Inszenierung.

Arnulf Wacht überraschte die Geschäftsführerin Dr. Martina Plaschke und ihr Team mit einem Blumenstrauß und bedankte sich für „die perfekte Organisation eines gelungenen Treffens“. Auch Walter Imp sprach den Salzburger seinen Dank aus und lud die Anwesenden schon einmal zum nächsten Bundesinnungstreffen ein: Für den Bundesinnungsmeister wird es dieses Mal ein Heimspiel, denn im komenden Jahr findet das Bundesinnungstreffen in der Steiermark statt. Vanessa Ebert