Jensen „Performance Days“ Die Digitalisierung der Wäschereitechnik

Industrie 4.0, künstliche Intelligenz und Robotik – die Themen der „Performance Days“ von Jensen machten im April 2018 klar, wohin die Reise für Wäschereien geht. Das Schweizer Unternehmen will Maschinen vernetzen und Prozesse automatisieren. Dafür geht der Wäschereitechnikhersteller verschiedene Kooperationen ein.

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    Die Tunnelwaschanlage „Senking Universal“ feierte auf der Hausmesse von Jensen Premiere im neuen Design. Foto: Bürgle
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    Die Jensen „Performance Days“ fanden Ende April 2018 in der Palma Arena auf Mallorca (Spanien) statt. R+W Textilservice war vor Ort. Fotos: Jensen
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    Mit den Softwareingenieuren von Inwatec hat sich Jensen echte „Laundry Nerds“ an Bord geholt. Das Unternehmen präsentierte u.a. seine Röntgenmaschine.
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    Neben der Ausstellung konnten sich die Besucher durch verschiedene Vorträge, beispielsweise von Mads Andresen, CEO von Inwatec, informieren.

Mehr Raum, mehr Zeit, mehr Innovation. Das waren die Ziele der „Performance Days“, die die Jensen-Group eine Woche lang auf Mallorca veranstaltete. Während der Hausmesse vom 23. bis 29. April 2018 konnten sich die Besucher über Jensens neueste Lösungen in Sachen „data management“ und Logistiklösungen informieren. Mit der Veranstaltung komme der Wäsche- reitechnikanbieter den Bedürfnissen seiner Kunden nach, sagte Jesper Munch Jensen, CEO des Unternehmens. Diese hätten sich ein geschütztes Umfeld für Beratungen sowie Zeit für intensive Expertengespräche gewünscht. Außerdem dürften die „Performance Days“ wohl auch als Ersatz für die EXPOdetergo 2018 in Mailand gedacht gewesen sein – dort wird die Jensen-Group dieses Jahr nämlich keinen Stand haben.

Die Marktsegmente

Die „Performance Days“ fanden in der Palma Arena, einer multifunktionalen Sporthalle im spanischen Palma de Mallorca, statt. Mehr als 1.000 Kunden aus Europa, Amerika und Asien trafen sich in der ungewöhnlichen Location zum Informationsaustausch. Zu Jensens Kunden zählen nicht nur Groß- und Industriewäschereien, sondern auch Miettextilbetriebe, Zentralwäschereien sowie große hauseigene Wäschereien in Hotels, Krankenhäusern und auf Kreuzfahrtschiffen. Auf den „Performance Days“ wurden die Produkte des Unternehmens deshalb separat präsentiert, aufgeteilt auf die drei Marktsegmente Industriewäschereien, Wäschereien im Gesundheitswesen und Wäschereien im Gastgewerbe. Ein viertes Segment bildete die neue Marke des Unternehmens: „Alpha by Jensen“. Die Produkte dieser Linie unterscheiden sich von bisherigen Lösungen vor allem dadurch, dass sie freistehend, auf einige Standardeinstellungen begrenzt und einfacher zu bedienen sind. Hergestellt werden die Eingabe- und Faltmaschinen, Stapler und Co. nach europäischen Standards in China. „Alpha by Jensen“ soll eine Möglichkeit für diejenigen Kunden bieten, die technisch schlanke Wäsche­reimaschinen zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis benötigen.

Wäschereien im Gastgewerbe und Gesundheitswesen

Im Segment der Wäschereien im Gastgewerbe stach vor allem die neue „Senking Universal“ heraus. Die Tunnelwaschanlage feierte auf den „Performance Days“ in einem komplett neuen Design Premiere. „Die ist so neu, dass selbst die Mitarbeiter sie noch nicht gesehen haben“, erklärte Gerda Jank, Head of Marketing und Communications. Die neue Anlage bietet laut Jensen durch eine größere Fallkurve eine höhere Waschmechanik, außerdem sei dank der patentierten „archimedischen Wendel“ volle Postenintegrität von Wäsche und Flotte gewährleistet. Die Anlage soll besonders effizient und nachhaltig sein: Der Wasserverbrauch sei mit Hilfe eines patentierten Spülverfahrens für eine schnelle Rückgewinung sowie ein Rückgewinnungskonzept gering. Neben der „Senking Universal“ wurde auch die Mehrzweckeingabemaschine „Jenfeed Logic Pro“ als Neuheit vorgestellt. Die Maschine kombiniert die Bettwäscheeingabe mit der Eingabe von Tischwäsche. Jensens Chief Sales Officer Martin Rauch zufolge handelt es sich hierbei sogar um den schnellsten Vereinzelner weltweit.

Auch im Bereich der Lösungen für Wäschereien im Gesundheitswesen standen zwei Maschinen im Fokus: Während mit dem „Turnus Vereinzelner“ je nach Art und Größe der Wäschestücke 1.500 bis 3.000 Wäschestücke pro Stunde eingegeben werden können, bietet „Jenfeed Logic Pro Automatic“, eine Mehrzweckeingabemaschine für die Fern­eingabe, doppelte Kapazität: Im Zwei-Bahn-Betrieb können laut Jensen bis zu 2.400 Einzellaken pro Stunde eingegeben werden.

Gotli Labs und Inwatec

Unabhängig von den jeweiligen Segmenten waren die Trends der Hausmesse klar: Digitalisierung, Automatisierung, künstliche Intelligenz und Wäschereirobotik. Jensen nutzte das Pilotprojekt auf Mallorca deshalb, um die Kooperationspartner Gotli Labs und Inwatec vorzustellen. Beide Firmen sollen langfristig dabei helfen, die Wäschereibranche mit Automatisierungs- und Softwarelösungen voranzubringen. „Unsere Kunden investieren immer mehr in Automatisierung“, erklärte Jesper Jensen. Dadurch habe sich das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren stark entwickelt und strategische Allianzen mit externen Unternehmen seien notwendig geworden.

Die Kooperation mit den Softwareingenieuren Inwatecs, den sogenannten „Laundry Nerds“, bildete ein dominierendes Element im Bereich Lösungen für Industriewäschen. Der dänische Spezialist für Röntgen- und Mattenrollsysteme hat es sich zum Ziel gemacht, die „schmutzige Arbeit“ in Wäschereien zu automatisieren. Die Röntgenmaschine des jungen Unternehmens sorgt dafür, dass Fremdkörper in Bekleidungsstücken lokalisiert und entfernt werden können. Obwohl die Kooperation erst seit Januar 2018 besteht, sieht Jank bereits eine „perfekte Ehe zwischen Wäsche-Nerds und Wäscheliebhabern“.

Neben Inwatec wurde auch die Softwarelösung „Globe“ des Schweizer Unternehmens Gotli Labs vorgeführt. Jensen zufolge handelt es sich hierbei um das umfassendste Produktionsinformationsmanagementsystem der Welt. Das System hat zum Ziel, alle Ressourcen einer Wäscherei zu verwalten – von Maschinen und Verbrauchsmedien bis hin zu Energie und Personal. R+WTextilservice berichtete darüber ausführlich im Februar dieses Jahres. Für die „Performance Days“ wurden nicht nur alle Produkte der Messe miteinander verknüpft, Gotli Labs zeigte auch die Daten realer Wäschereien aus Dänemark und Großbritannien. „Unser Ziel ist es, mit einer Fülle von Daten die Effizienz der Wäschereien zu steigern“, erklärte Rauch.

Neben Vorträgen von Anne de Boer, CEO von Gotli Labs, und Sales Director Marien van Bezooijen sowie Mads Andresen, CEO von Inwatec, behandelte Jensen in Workshops verschiedene Themen, beispielsweise die Steigerung von Leistung in Großwäschereien im Gesundheitswesen oder Gastgewerbe. Alles in allem zeigte sich das Unternehmen mit der Veranstaltung zufrieden, zum Ausklang wurden die Kunden zur Jensen-Cocktailparty in einem Strandclub in Calvià geladen.

www.jensen-group.com