Mit Unternehmensleitlinien müssen sich längst nicht mehr nur Konzerne beschäftigen. Immer mehr Großunternehmen, Hotels und Kliniken fordern die Einhaltung ihrer Richtlinien auch von Lieferanten und Dienstleistern. Zukunftweisend hat intex ein Selbstverständnis für die Textil Service Branche formuliert – und darauf aufbauend – erstmals ein eigenes Verbandsleitbild.

Ein Leitbild für die Branche
In den 90er Jahren rückte der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR), zu Deutsch die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, verstärkt ins öffentliche Interesse. Nachdem Sportartikelhersteller wie Nike vorgeworfen wurde, ihre Artikel in der Dritten Welt von Kindern fertigen zu lassen, reagierten die Unternehmen. Sie forderten von ihren Lieferanten eine sozialverträgliche Produktion und hielten das Versprechen in ihren Unternehmensleitlinien (Codes of Conduct) fest. Heute haben die meisten Konzerne diesen Gedanken aufgegriffen und Leitlinien erarbeitet, in denen sie sich zur verantwortungsvollen Unternehmensführung verpflichten. Doch nicht nur die Großen sind in der Pflicht: Auch Wäschereien müssen sich in Zukunft mit dem Gedanken der sozialverträglichen Unternehmensführung auseinandersetzten. „Viele Kunden unserer Mitgliedsunternehmen, ob Großunternehmen, Hotelketten oder Kliniken, haben selbst Unternehmensleitlinien verfasst und überprüfen auch ihre Lieferanten und Dienstleister nach den festgelegten Kriterien“, erklärt intex-Pressesprecher Andreas Schumacher.
16 Monate hat es gedauert, viele Gedanken und Schweiß stecken in dem Projekt. Die Mühe hat sich gelohnt: Erstmalig für die Branche und vorbildhaft für andere Industrien hat intex ein Selbstverständnis für den Textil Service erarbeitet. Damit soll es der Branche gelingen, sich und ihre Dienstleistung innerhalb der breiten Öffentlichkeit noch stärker als bisher zu verankern.
Laut intex steht für die Industrie im Mittelpunkt des Selbstverständnisses vor allem das Bild als spezieller und intelligenter Unternehmensservice, der sich mit Hilfe eines komplexen und Know-how-intensiven Servicekreislaufs über alle Wirtschaftszweige hinweg spezifisch auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden ausrichtet und diesem hochqualitative Full-Service-Lösungen anbietet.
Die Branche versteht sich überdies als Förderin weiterer Aspekte im Rahmen ihrer Dienstleistung, wie dem Bereich der Arbeitssicherheit oder der Unterstützung nachhaltigen Wirtschaftens durch eine intensive Ressourcenschonung.
Parallel hierzu und auf das Selbstverständnis der Branche aufbauend, hat intex zudem ein eigenes Leitbild für sich entwickelt. Neben essenziellen Grundsätzen wie fairem und freiem Wettbewerb oder Nachhaltigkeit, formuliert und beschreibt es ausführlich die sich aus diesen Grundsätzen ergebenden Grundanliegen des Verbandes als Arbeitgebervertreter, Wirtschaftslobbyist, Meinungsbildner, Kontaktplattform und dienstleistungsorientierte Institution. Gleichzeitig verpflichtet sich intex im Leitbild zur Anwendung einer umfassenden Reihe von modernen und zeitgemäßen Arbeitsweisen und -strukturen, die sicherstellen, dass die genannten Ziele schnell, umfassend und effizient erreicht werden.
Damit möchte intex die Vorreiterrolle auf diesem Gebiet übernehmen. Das Leitbild soll kein bloßes Lippenbekenntnis sein, sondern ein konkreter, wegweisender und zukunftsorientierter Handlungsleitfaden, der die nachhaltigen Grundlagen für die Strategien, Vorgehensweisen und Umsetzungsmaßnahmen des Verbands definiert. „Die Öffentlichkeit erhält mit diesem Leitbild einen umfassenden und transparenten Überblick über die wichtigsten Ziele und Prinzipien, nach denen die Mitgliedsunternehmen von intex handeln“, so Annette Imhoff, Präsidentin von intex.
Nicht zuletzt bekunden die Mitglieder durch Abgabe einer Verpflichtungserklärung gegenüber dem Verband beide Module nicht nur zu beachten, sondern aktiv zu leben und zu fördern. Ausdruck hierfür werden nach Angaben des Verbands auch die neuen Mitgliedsurkunden von intex sein, die ab Jahreswechsel sowohl das Selbstverständnis als auch das Verbandsleitbild beinhalten werden. Diese Urkunden können die Mitgliedsunternehmen aushängen und so ihren Kunden kommunizieren, dass Kriterien in Bezug auf Qualität und Nachhaltigkeit eingehalten werden. Mit diesen Entwicklungen entsteht, so erklärt intex, das Bild einer Branche, die sich nicht mit dem bisher Erreichten zufrieden gibt, sondern ihren Blick stets zielgerichtet nach vorn richtet.rwt