Im Schlossgasthof Steinach/Niederbayern fand die erste Innungsversammlung nach der Fusion der ehemaligen Textilreiniger-Innungen aus Niederbayern und der Oberpfalz statt. Im Mittelpunkt stand die fachliche Information der Mitglieder der Berufsorganisation im Textilreinigerhandwerk. Außerdem neu:Auf Innungsebene wird künftig eine Schiedsstelle für Textilreinigungsschäden eingerichtet.
Erstes Treffen nach der Fusion
Viele Informationen und Tipps konnte Karl Preis von der Firma Jumag Dampferzeuger zum Thema Energieeinsparung bei Dampferzeugern weitergeben. Obermeister Armin Stöckel, Straubing, informierte die Berufskollegen über die Aktivitäten auf Landes- und Bundesebene des Textilreinigungsverbandes.
Dipl.-Ing. (FH) Karl Preis, Geschäftsführer der Jumag Dampferzeuger GmbH aus Heddesheim/Heidelberg informierte über Einsparmöglichkeiten und kostenreduzierende Betrachtungen bei der Dampferzeugung. Er erläuterte die Kriterien, die bereits beim Anlagenkauf zu berücksichtigen seien. Entscheidend sei die Auswahl der für den Bedarf notwendigen Dampferzeugerart sowie das entsprechende Zubehör. Die falsche oder zu große Anlagenauswahl führe zu unnötigen Kosten und Energieverbräuchen. Dasselbe gelte auch für die Installation der erworbenen Dampfanlage. Unfachmännisch verlegte oder falsch dimensionierte Installationen würden zu schlechter Entwässerung und hoher Abstrahlung, unisolierte Dampfleitungen zusätzlich zu erheblichen Energieverlusten führen.
Nicht zu vernachlässigen, betonte Karl Preis, sei der Betrieb der Anlage selbst. Die richtige Personaleinweisung, das kontinuierliche Prüfen der Wasseraufbereitung sowie die sofortige Behebung von Störungen, wie z.B. Undichtigkeiten, könnten die laufenden Kosten in Bezug auf Ausfälle sowie Ersatzteilbeschaffung erheblich senken. Zu den einzelnen Punkten wie Kauf, Installation und Betrieb der Dampfanlage gab er umfangreiche fachliche Ausführungen und beantwortete alle technischen und sonstigen Fragen um die Dampfanlage.
Obermeister Armin Stöckel berichtete in seinem Jahrsbericht über die Aktivitäten auf Innungs- sowie auf Landes- und Bundesebene des Fachverbandes. Die Fusion der beiden Textilreiniger-Innungen aus Niederbayern und der Oberpfalz sei zum 1. Januar 2007 vollzogen. Die Satzung wurde gemäß der Handwerksordnung durch die Rechtsaufsicht gebilligt. Er sprach sich gegen die Vorstellungen auf Landesebene, noch größere Innungseinheiten zu bilden, zum Beispiel eine Landesinnung Bayern, aus. Die Präsenz und damit die Mitgliederbetreuung sei zumindest auf Regierungsbezirksebene Niederbayern/Oberpfalz unverzichtbar. Der Internetauftritt des Bayerischen Textilreinigungsverbandes werde neu gestaltet. Die Innung erhalte dabei eine eigene entsprechende Seite.
Eingehend befasste sich der Obermeister außerdem mit der CO2-Reinigung. Dahinter stehe eine sehr aufwändige Form der Technologie der Textilreinigung. Er könne sich nicht vorstellen, dass sich diese Art der Reinigung durchsetzen werde. Weiter informierte er über den Jahresempfang der jungen Unternehmer sowie die Obermeistertagung bei der Handwerksmesse in München. Informativ war auch der Strategievortrag der Handwerkskammer über das Thema „Wie komme ich künftig an Fördermittel“. Dabei wurden viele Bereiche, wie Investitionsförderung, Arbeitsplatzförderung, Energieförderung, Ausbildungsförderung, Beratungsförderung, durchleuchtet. Über den Deutschen Textilreinigungs-Verband werden in die Handwerksrolle eingetragene Betriebe mit Textilreinigung, Schnellreinigung, Bügelanstalten über die Vorteile einer Innungsmitgliedschaft informiert.
Obermeister Stöckel, der auch die Meisterprüfung im Zentralheizungs- und Lüftungsbauer-Handwerk absolvierte, informierte die Berufskollegen über die Problematik „Keime im Wasser“ und stellte ein Rohrsystem vor, bei dem die Übergänge nahtlos möglich seien und sich keine Zwischenräume bilden würden. Zusätzlich sei dieses Rohrsystem sehr biegsam und damit vielseitig einsetzbar. Innerhalb der Textilreiniger-Innung Niederbayern/Oberpfalz werde man eine Schlichtungsstelle für Textilreinigungsschäden einrichten. Die entsprechenden Formulare können bei der Innung (Tel. 09421/18767-157) angefordert werden. Die Formulare werden künftig auch im Internet unter der Adresse des Bayerischen Textilreinigungsverbandes erhältlich sein.
Quelle:Kreishandwerkerschaft Straubing