Der Zusammenschluss von Gesamtverband und DTV ist bereits beschlossen. Zum 1. Januar 2008 übernimmt eine GmbHdes DTV die Geschäftsstelle von EFIT. Die Neuordnung der Branchenvertretung soll den Mitgliedern eine Identität und der Branche in der Öffentlichkeit eine Stimme gegeben.

„Es gibt noch viel zu tun“
Es ist vollzogen: Mit Stichtag 1. Juli 2007 sind die Branchenverbände DTV und GV im Deutschen Textilreinigungs-Verband e.V. mit Sitz der Hauptgeschäftsstelle in Bonn vereint. Zum 1. Januar 2008 folgt ein weiterer Schritt in Richtung einer einheitlichen Branchenvertretung für die professionelle Textilpflege. Die EFIT-Geschäftsführung (Europäische Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege e.V.) wird dann von der DTV-eigenen ETWG mbH übernommen. Bis dahin, so das DTV-Präsidium, habe man sämtliche Doppelstrukturen abgebaut und alle Aufgaben gebündelt. Profitieren sollen alte und neue Verbandsmitglieder.
„Während der juristischen und verbandspolitischen Umsetzung haben wir unser Augenmerk auf den Nutzen für jedes einzelne Mitglied gerichtet“, erklärt Friedrich Habermeyer, DTV-Präsident, dessen Engagement den für viele in der Branche lange schon überfälligen Zusammenschluss der Verbände forcierte. „Dass sich ein derart kleines Gewerbe mehrere Interessenvertretungen gar nicht mehr leisten kann, war im Grunde unumstritten“, so Habermeyer. Die aus der Historie der professionellen Textilpflege entstandenen und gewachsenen Strukturen der Traditionsverbände aufzuweichen und eine gemeinsame Verbandsstruktur neu aufzustellen, sei zweifelsohne eine diplomatische Herausforderung gewesen, jedoch mit einem erfolgversprechenden Ergebnis.
Die bisherigen Mitglieder des Gesamtverbandes können sich jetzt frei entscheiden, ob sie Innungs-, Landesverbands- oder Direktmitglied im DTV werden wollen. Die Beitragsregelung für die GV-Mitglieder bleibt für zwei Jahre bestehen. Fördermitglieder des GV werden automatisch in den DTV übernommen.
Nun bleibt es Auftrag der Verantwortlichen im DTV, eine für alle Betriebe stimmige Verbandsidentität zu schaffen und zu vermitteln. Der DTV wird ein neues, spannendes Kapitel Verbandsgeschichte schreiben, denn nur Veränderungen machen Wachstum möglich. Dass diese Neuordnung der Branchenvertretung in die Zeit des Konjunkturwachstums und einer steigenden Konsumbereitschaft fällt, wertet Friedrich Habermeyer als positives Signal.
Zwar wird sich der Präsident des DTV nach dem diesjährigen Verbandstag (vom 20. bis 22. September 2007) aus seinem Amt zurückziehen; sein Wirken hat bereits jetzt Spuren hinterlassen. Wolfgang Winkler, bisheriger Vizepräsident des Gesamtverbandes, wurde von der DTV-Delegiertenversammlung in das derzeitige Präsidium gewählt. Für das neu zu besetzende Amt als Präsident hat der Gesamtverband aus seinen Reihen Christian Seidel aus Hannover benannt. Der langjährige GV-Präsident Horst Schönwälder wird im Rahmen des DTV-Verbandstages am 21. September 2007 in Bad Aibling offiziell verabschiedet.
Durch den Zusammenschluss der Verbände verstärke sich die Öffentlichkeitswirkung des DTV, davon ist Habermeyer überzeugt. Je mehr Betriebe sich einheitlich nach außen darstellten, umso deutlicher werde die Branche als starker Dienstleistungszweig wahrgenommen; entsprechend höher bewerte der Verbraucher die Dienstleistung als solche. Die Optimierung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gehört zu den Prioritäten in der künftigen Verbandsarbeit. „Wir müssen unsere Leistungsfähigkeit erheblich besser als bisher bis zum Verbraucher transportieren“, sagt Habermeyer.
Für die Mitglieder relevant sei zunächst das Leistungsangebot, das der DTV auf die unterschiedlichen Zielgruppen innerhalb des eigenen Verbandes zugeschnitten hat. Aus- und Weiterbildung bilden neben Serviceleistungen für das einzelne Mitglied einen Schwerpunkt. Der DTV bietet den Betriebne Hilfestellungen, ihr Qualitätsmanagement zu verbessern und sich mit einem klar definierten Leistungsniveau am Markt zu profilieren.
Um das gesamte unternehmerische bzw. wirtschaftliche Potenzial der professionellen Textilpflege im deutschsprachigen Raum auszuschöpfen, wurde auf Initiative des DTV-Präsidiums eine präsidiale Arbeitsgruppe mit den Verbänden der Nachbarländer Österreich und der Schweiz gegründet. Ziel ist es, alle gleichen oder ähnlich gelagerten Probleme gemeinsam effizienter zu lösen.
Ergebnisse der präsidialen Arbeitsgruppe werden im Juli 2007 veröffentlicht und stehen bis zum September in den Untergruppierungen des Verbandes zur Diskussion. Eine Beschlussfassung erfolgt während des Verbandstages. „Grundsatz für unsere Arbeit war auch in diesem Gremium die maximale Nutzenerzeugung für das einzelne Mitglied“, so Friedrich Habermeyer. „An dieser Ausrichtung sollten sich alle daran anknüpfenden Gespräche orientieren. Wir sind sicher, sehr gute Ergebnisse vorlegen zu können.“
Habermeyer ist sich darüber im Klaren: „Es gibt noch viel zu tun.“ Die Richtungspunkte seien jedoch gesteckt, die Voraussetzungen geschaffen. „Prüfet alles und behaltet das Beste“, mit diesen Worten hatte der amtierende DTV-Präsident zu Beginn der Verhandlungen mit den neuen Partnern zur gewinnbringenden Kooperation angeregt. „Das haben wir getan“, resümiert er heute. „Im Dialog mit seinen Mitgliedern wird der Deutsche Textilreinigungs-Verband mit einer klaren Struktur eine noch stärkere, überzeugendere Branchenvertretung aufbauen.“ Quelle:DTV