Drei Fragen an Robin Schmitt, Geschäftsführung EFIT - "FashionCare für alle""> Drei Fragen an Robin Schmitt, Geschäftsführung EFIT "FashionCare für alle"

Robin Schmitt, Geschäftsführung EFIT, sieht viele Chancen in der neuen Struktur des Verbands. Foto: Archiv - © Archiv

R+WTextilservice: Warum wird eine Umstrukturierung der EFIT notwendig?

Robin Schmitt:Als Qualitätsverband muss die EFIT für alle Mitglieder da sein. Die Qualitätsgemeinschaft braucht in der Öffentlichkeit ein erkennbares Gesicht, um als solche wahrgenommen zu werden. Hierzu ist FashionCare mit all seinen Vorteilen erschaffen worden, was jedoch bis heute leider nicht jedes Mitglied erreicht hat. Die EFIT hat in der Vergangenheit ein umfangreiches Leistungsportfolio aufgebaut, das insgesamt leider auch zu wenig Nachfrage hat, um wirtschaftlich zu sein. Durch die Mehrleistung stiegen die Kosten, die Einnahmen der EFIT sanken, ebenso die Mitarbeiterzahlen. FashionCare steht für Premium-Textilpflege. Davon werden wir in Zukunft jedes Mitglied überzeugen. Wir wollen FashionCare am Markt sichtbar machen und den Textilreinigern helfen, einen ganzheitlichen, systematischen Verbesserungsprozess in ihren Betrieben einzuführen. Auch um bei den gesetzlichen Anforderungen weniger angreifbar zu sein, wenn man an die Arbeitssicherheit und den Datenschutz denkt. Wir intensivieren künftig unsere Kooperationen, bauen das Schulungsangebot aus, widmen uns der Digitalisierung und neuen zukünftigen Themen. Unser Credo: Wenn Textilreinigung, dann FashionCare. Die EFIT bekommt ein klares Profil, mit dem Fokus auf die Stärkung der Textilpflege.

Wie soll die geplante Fusion von EFIT und FashionCare aussehen?

Wir machen einen mutigen, aber notwendigen Schritt: zertifizierte Qualität nach FashionCare – und zwar für alle Mitglieder. FashionCare war bisher eine Option, ab 2019 soll es wichtiger Bestandteil der Mitgliedschaft sein. Dabei profitieren besonders die kleineren Betriebe, die bisher schon FashionCare haben, weil es für sie etwas günstiger im Mitgliedsbeitrag wird. Aber auch der Aufwand für größere und große Betriebe ist moderat. Es gibt nur noch drei Beitragsstaffeln, die weltweit einheitlich sind. Denn in den vergangenen fünf Jahren haben wir es geschafft, dieselben Leistungen länder­übergreifend anzubieten. Pro Filiale zusätzlich zum Hauptbetrieb haben wir eine FashionCare-Pauschale vorgesehen. Wir schaffen damit Bürokratie beim Mitglied ab, auch indem die Zertifizierung zukünftig im Mitgliedsbeitrag enthalten ist. Keine extra Rechnungen mehr. Auch die FashionCare-Umlage fällt weg. Das Betriebssystem als zusätzliche Option wird wieder fester Bestandteil der Jahresunterlagen, ebenfalls abgedeckt durch den Mitgliedsbeitrag bzw. die Filialpauschale. Der Zugang zu dem von mir entwickelten Forum www.fatex-soforthilfe.de ist als Mehrwert inklusive. Ein langfristiges Ziel ist, von der zweijährigen auf die einjährige Zertifizierung überzugehen. Ohne zusätzliche Kosten für das Mitglied. Dafür braucht die EFIT aber eine gewisse Größe an Mitgliedern. Unsere Mitgliedsbetriebe sollen bei dieser Zertifizierung nicht kontrolliert werden. Es geht uns um einen langfristigen, kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Als Partner kommen wir in die Betriebe, um sie mit einem professionellen, erfahrenen Blick von außen noch besser zu machen. Durch die Stärke einer großen Qualitätsgemeinschaft etablieren wir FashionCare am Markt.

Wie kann die zukünftige Zusammen­arbeit von EFIT und anderen Verbänden aus­sehen?

Der DTV und die EFIT hatten bisher ein Abgrenzungsproblem: Es gab viele ähnliche oder sogar gleiche Leistungen, die Kommunikation untereinander war nicht immer ideal. Wenn sich die EFIT zukünftig auf die hochwertige, FashionCare-zertifizierte Textilreinigung konzentriert, kann der DTV auch FashionCare als Qualitätsmanagement empfehlen. Die Verbände machen sich keine Konkurrenz mehr, sondern arbeiten in Synergie für die Branche und ihre Mitglieder.

Der DTB hat in unserem Netzwerk eine Schlüsselrolle: als strategischer Partner in der Welt der Mode. Wenn uns die Kooperation hier noch intensiver gelingt – sei es durch Maßnahmen wie Reinigungsgutscheine oder durch Seminare, gemeinsame Projekte und Innovationen wie ein Influencer-Marketing – dann können wir der Partner der Mode sein. Durch die Zusammenlegung von EFIT und FashionCare erreichen wir eine Flächendeckung, die für die Bekleidungshersteller so wichtig ist, um ihren Kunden die FashionCare-zertifizierte Textilreinigung zu empfehlen. Wir schaffen so auch neue Märkte für unsere Mitglieder und geben den Bekleidungsherstellern die Möglichkeit, hochwertige Mode mit Mehrwert anzubieten.

Aber das geht nur mit der dafür erforderlichen Finanzkraft, aus der wir die notwendigen Ressourcen schöpfen und bezahlen können. Sonst dreht sich die EFIT im Kreis.

Die Branche hat ein unglaubliches Glück, dass in dieser Phase des Zusammenwachsens Friedrich Eberhard in Personalunion als Präsident des DTV sowie 1. Vorsitzender der EFIT das Management beider Verbände in den Dialog geführt hat. Damit legte er den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft von EFIT, DTV und der gesamten Textilpflege. Wie schon die Fantastischen Vier zusammen mit Clueso in ihrem WM-Lied singen: „Denn zusammen ist man nicht allein!“