Meducomp GmbH, Herzfelde Geschlossener Bioindikator

Wer Dienstleistungen für den Krankenpflegebereich anbietet, muss besonders auf Hygiene achten und diese sicherstellen können. Um z.B. desinfizierende Verfahren überprüfen zu können, gibt es sogenannte Bioindikatoren. Die Meducomp GmbH aus Herzfelde berichtet über Vorteile geschlossener Indikatoren.Mit dem geschlossenen Bioindikator „Des-Controller“ von Meducomp kann die Desinfektionsleistung getestet werden.Foto: MeducompGeschlossener Bioindikator Hygienische Sauberkeit muss regelmäßig geprüft werden. Bioindikatoren werden seit Langem zur Validierung von Desinfektionsgeräten eingesetzt. Desinfektionsmaschinen müssen laut VAH und RKI mindestens halbjährlich auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Dies geschieht noch immer häufig mit offenen Bioindikatoren. Problem bei offenen Keimträgern ist jedoch nicht nur, dass eine Kontamination der zu prüfenden Maschine stattfindet. Es kann auch vorkommen, dass die Ergebnisse durch falsches Handling der Indikatoren verfälscht werden. So kann es z.B. passieren, dass nach dem erfolgreichen Desinfektionslauf eine Wiederverkeimung des zuvor desinfizierten Keimträgers stattfindet, die geprüfte Maschine nicht validiert wird und Folgekosten entstehen. Mit geschlossenen Systemen besteht diese Gefahr laut der Meducomp GmbH nicht. Die geschlossenen Bioindikatoren sind wie auch die offenen: Baumwollläppchen, die mit einer Keimlösung beimpft sind. Der Unterschied besteht in einer speziellen semipermeablen Membrane, die bei den geschlossenen Indikatoren die Läppchen umhüllt und vor Außeneinwirkung schützt. Die Vorteile nach Angaben von Meducomp: Es kommt nicht nur zu sichereren Ergebnissen, sondern auch für den Anwender besteht kein Risiko einer Kontamination. Hitzewirkung und Desinfektionsmittel sollen hingegen nicht beeinträchtigt werden und ebenso auf die Keimträger einwirken wie bei offenen Bioindikatoren. Früher wurde behauptet, dass geschlossene Systeme in ihren Ergebnissen nicht so sicher sind wie offene, da innerhalb der Membrane andere Bedingungen herrschen als außerhalb und somit Ergebnisse verfälscht werden könnten. Diese Behauptungen gelten jedoch nicht für alle geschlossenen Indikatoren. Das Labor für Mikrobiologie und Hygiene in Hoyerswerda hat sich an das Thema herangewagt und mehrere Vergleichstests mit offenen und geschlossenen Bioindikatoren durchgeführt. Für diese Tests wurden die geschlossenen Bioindikatoren Des-Controller von Meducomp verwendet. Versuchsaufbau: Es handelte sich um ein Textilwaschverfahren mit jeweils zwei Durchläufen der Bioindikatorenarten bei je 40 °C, 60 °C und 90 °C. Die verwendeten Waschmaschinen wurden wie im normalen Betrieb mit Schmutzwäsche und dem Waschmittel beladen. Danach erfolgte die Entnahme je eines Des-Controllers aus dem Schutzfolienbeutel. Mehrere Des-Controller und (zum Vergleich) mehrere Baumwollsäckchen (mit Bioindikatoren) wurden in ein Wäschenetz gepackt und zur Schmutzwäsche gegeben. Die Entnahme aller Bioindikatoren folgte nach dem Waschgang. Die Des-Controller wurden unter fließendem Leitungswasser abgespült und trocknen gelassen. Labor: Die Teststreifen aus den Baumwollsäckchen und Des-Controllern wurden jeweils in Casobouillon überführt und bei 36 °C im Brutschrank bebrütet. Abgelesen wurden die Des-Controller nach 24 h und nochmals nach 48 h, die Indikatoren aus den Baumwollsäckchen gemäß Herstellerangaben nach sieben Tagen. Das Ablesen erfolgte durch Prüfung auf Trübung der Röhrchen (Trübung entspricht Wachstum der Testorganismen). Ergebnis: Bei allen Desinfektionsdurchläufen haben die Indikatoren, sowohl die offenen als auch die geschlossenen, übereinstimmende Ergebnisse geliefert. Bei ungenügender Wasch- und/oder Desinfektionsleistung gab es anschließend im Labor bei der Auswertung ein Wachstum der Testorganismen. Hat der Wasch-/Desinfektionslauf hingegen funktioniert, zeigten die Bioindikatoren bei der Auswertung keinerlei Wachstum der Mikroorganismen. Bewertung: Laut Liste der vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren (Stand 31.5.2007, 15. Ausgabe) muss sich die Keimzahl von 107 um log 5 reduzieren. Bei dem Waschverfahren erfolgte eine Keimreduktion um log 5. Nach erfolgreichem Waschgang ist kein Wachstum der Testkeime der Des-Controller nach 24 h und 48 h aufgetreten. Ebenso erfolgte kein Wachstum der Testkeime der Baumwollsäckchen innerhalb von sieben Tagen. In den Positivkontrollen der Baumwollsäckchen sind Testkeime gewachsen. Auch die Positivkontrollen der Des-Controller zeigten ein Wachstum der Testkeime. Bei den geprüften chemothermischen Desinfektionswaschverfahren wurden Keimreduktionswerte von größer als oder gleich 5 log-Stufen für den Testkeim Enterococcus faecium ATCC 6057 erreicht. Fazit: Die geprüften Bioindikatoren für die getesteten chemothermischen Desinfektionswaschverfahren sind vergleichbar und geeignet, so Meducomp. Nachteilig sei bei den offenen Bioindikatoren, dass eine Kontaminationsgefahr der Umgebung bestehe; auch eine Wiederverkeimung der Indikatoren auf dem Weg ins Labor sei nicht ausgeschlossen, woraus falsche Ergebnisse resultieren könnten. Dieses Risiko fällt bei den geschlossenen Bioindikatoren nach Angaben von Meducomp nicht an. Die Ergebnisse zeigen dem Unternehmen zufolge, dass das geprüfte geschlossene System wie auch das offene System die geforderte Keimreduktion vergleichbar erreichen. Aufgrund der geringeren Kontaminationsgefahr bei der Verwendung durch den Endkunden und des einfacheren Handlings, sowie des nicht vorhandenen Risikos der Wiederverkeimung der Indikatoren nach dem Desinfektionslauf sei der Des-Controller dem Baumwollsäckchen vorzuziehen. Auch die einfachere Lagerung bei Raumtemperatur und die lange Haltbarkeit sind laut Meducomp ein Vorteil gegenüber den offenen, unmittelbar einzusetzenden Bioindikatoren, die im Kühlschrank gelagert werden müssen. www.meducomp.de