Der im Wirtschaftsausschuss des Nationalrates derzeit diskutierte KMU-Bericht beweist einmal mehr die überragende Bedeutung der Gewerbe- und Handwerksbetriebe für die positive Entwicklung der österreichischen Wirtschaft.
"Wir sind Wachstums- und Jobmotor, bieten über 600.000 Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz und bilden mehr als die Hälfte aller Lehrlinge aus", betont Georg Toifl, Obmann der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich.
Toifl unterstreicht Rolle der KMU
Um diese tragende Rolle der KMU auch in Zukunft sicherzustellen, sind allerdings entschieden mehr Anstrengungen und positive Weichenstellungen der Politik notwendig als bisher angekündigt. Als unabdingbar in diesem Zusammenhang bezeichnet Toifl eine Steuerreform, die keine neuen Steuern erfindet, sondern den Mittelstand endlich und spürbar entlastet.
"Mit kleinen kosmetischen Steuertarifkorrekturen wird es nicht mehr gehen. Viel mehr sind strukturelle Änderungen nötig, wie zum Beispiel eine rechtsformneutrale Firmenbesteuerung mit einem einheitlichen Betriebssteuersatz", betont Toifl. Die Förderung der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) dürfe sich nicht darauf beschränken, die jährlichen Zuwachsraten dieser Mikrounternehmen zu bejubeln, sondern müsse den Fokus darauf richten, diese Betriebe fit zu machen, damit sie nachhaltig Mitarbeiter beschäftigen können. Nur dann sei eine Dynamik in diesem Bereich sichergestellt.
Das fordert die Bundessparte Gewerbe und Handwerk
- die Unterstützung bei Betriebsübergaben,
- besserer Zugang zu Forschungsförderungsmitteln,
- die Berücksichtigung der KMU bei öffentlichen Aufträgen,
- eine nachhaltige Verbesserung der Eigenkapitalquote,
- eine spürbare Verwaltungsvereinfachungen und -entlastung,
- faire Wettbewerbsverhältnisse und wirksame Bekämpfung von Pfusch und Schwarzarbeit,
- Hilfestellung für exportwillige KMU.
"Wenn man die Bedeutung der KMU tatsächlich ernst nimmt, müssen auch Taten folgen. Lob und Anerkennung allein reicht jedenfalls nicht aus, um in Zukunft bestehen zu können. Viel mehr sind wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen notwendig, die den KMU ihre gewaltige wirtschaftliche Leistungsfähigkeit voll entfalten lassen", ist Toifl überzeugt.