Messe Frankfurt Besucherstatistik: Internationales Messegeschäft lebt wieder auf

Trotz pandemiebedingter Zwangspause haben die Textilmessen ihre Zugkraft behalten. Das ergibt sich aus den Statistiken der Messe Frankfurt: 11.000 Teilnehmer zählte die Clean Show in Atlanta, 22.000 Besucher die Texprocess in Frankfurt am Main und 44.000 Gäste die Techtextil (inklusive Wechselbesucher).

Techtextil und Texprocess 2022 in Bildern
© Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Pietro Sutera

94 Prozent der Besucher und 87 Prozent der Aussteller äußerten sich sehr zufrieden bis zufrieden mit ihrer Teilnahme an der Techtextil und der Techprocess. Diese sehr guten Werte entsprechen denen der Vorveranstaltungen in 2019.

Zu den internationalen Leitmessen strömten Gäste aus 105 Ländern. 1.323 Aussteller: 1.141 Aussteller der Techtextil aus 47 Ländern sowie 182 Aussteller der Texprocess aus 29 Ländern präsentierten ihre Produkte, Technologien und Neuentwicklungen. Neben deutschen Ausstellern sind Unternehmen aus Italien, Frankreich Türkei und der Schweiz am häufigsten vertreten.

Nach der Messe ist vor der Messe

Die Planungen für die kommenden Messen laufen schon: Die nächste Techtextil und Texprocess finden vom 23. bis 26. April 2024 statt. Wer nicht so lange warten kann: 2.200 Aussteller haben sich schon für die kommende Heimtextil vom 10. bis 13. Januar 2023 registriert.

Das ist bereits bekannt: Das Thema Nachhaltigkeit steht im Fokus. Interior.Architecture.Hospitality, das Fachprogramm für Innenarchitekten, Architekten und Hospitality-Experten, wird zur Heimtextil 2023 wie gewohnt stattfinden, ebenso das Nachwuchsprogramm "New & Next" für Start-up-Unternehmer und junge Talente. Neu ist, dass sich der Trend Space in der Halle 9.0 präsentiert.

Messe Frankfurt: Nachhaltiges Engagement weltweit

Das Thema Nachhaltigkeit stellt die Messe Frankfurt bereits seit mehr als 15 Jahren in den Fokus ihrer weltweiten Textilveranstaltungen. Unter dem Dach "Texpertise Network" publiziert sie Messe-Guides, initiiert Gesprächsrunden sowie geführte Touren zu Austellern und veranstaltet Events wie die Neonyt, die sich ausschließlich um nachhaltige Mode dreht.

Um zusätzlich die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) bekannt zu machen arbeitet die Messe Frankfurt seit 2019 mit dem Conscious Fashion and Lifestyle Network und dem UN Office for Partnerships zusammen. Anfang Juni kamen Mitglieder des internationale Netzwerk aus der Mode- und Lifestyle-Branche, Medien, Regierungen und UN-Institutionen zu einer ersten Jahrestagung am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York zusammen – mit dabei das Texpertise Network der Messe Frankfurt.

Messe Frankfurt in New York

Hauptziel des Netzwerks ist es, vorhandenes Fachwissen, Innovation, Technologie und Ressourcen für eine nachhaltige und ganzheitliche Erholung nach Corona zu mobilisieren, wobei die Ziele für nachhaltige Entwicklung als Leitrahmen dienen.

"Die Textilindustrie ist eine Branche mit starken Gegensätzen", sagte Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies bei der Messe Frankfurt im Rahmen einer Paneldiskussion. Traditionelle Handwerksbetriebe stünden Hightech-Unternehmen mit vollständig digitalisierten und automatisierten Fertigungsprozessen gegenüber. "Gleichzeitig sind die Lieferketten so komplex und global vernetzt wie in kaum einer anderen Branche." Nachhaltigkeit kann seiner Meinung nach nur im engen Zusammenspiel der richtigen Partner erreicht werden. "Als Messeveranstalter machen wir selbst die Textilindustrie zwar nicht unmittelbar nachhaltiger. Unsere zentralen Aufgaben im Texpertise Network der Messe Frankfurt sind jedoch andere: Wir bieten Plattformen zum Netzwerken und bringen auf weltweit rund 60 Textilveranstaltungen die richtigen Partner*innen zusammen." Indem man Sichtbarkeit schaffe, biete man der Branche eine Bühne um das Nachhaltigkeitsengagement ins Blickfeld zu rücken oder um Wissen auszutauschen. Weltweit hat die Messe Frankfurt, so schätzt Schmidt, rund 9.200 Aussteller und 195.500 Besucher erreicht – auch in Zeiten der Pandemie.“

Bei der Paneldiskussion sprachen auch

  • Sara Kozlowski, Vice President Education and Sustainability Initiatives beim Council of Fashion Designers of America ,
  • Sergio Fernández de Córdova, Vorsitzender der PVBLIC Foundation und
  • Roberta Marcenaro, CEO der Strategieberatung IMARK und Strategin bei der POLIMODA über die Bedeutung von Partnerschaften und Zusammenarbeit bei der Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele.

Moderiert wurde die Diskussion von Lucie Brigham, Chief of Office des United Nations Office for Partnerships und Mitgründerin des Conscious Fashion and Lifestyle Networks.

Weitere Sprecher auf der Veranstaltung waren zudem Arch and Hook, Catcher in the Style, Calik Denim, DRESSX, Fashion Impact Fund, Fashion Revolution, Jakarta Fashion Week, Lenzing, Lycra, nft now, People Tree, Remake, Saheli Women, Sourcing Journal, The Business of Fashion, Timberland, Tech Crunch, Textile Exchange, Transformers Foundation, The Canvas Global, Vogue, WWD sowie Designer wie Anyango Mpinga, Gabriela Hearst, Patrick McDowell und Shivam Punjya .

Vertreten waren auch die Textil- und Modeunternehmen Hugo Boss, Heiq, Ocean Safe, Lectra, Madewell und des KTC Korea Textile Center.