Vor Ort:Neue Technik bei der „Warener Waschfee“ Klug planen und hart arbeiten

Die Wäscherei „Warener Waschfee“ bestand schon zu DDR-Zeiten als Dienstleistungskombinat. Ende 1991 übernahm Wolfgang Woiterski den Betrieb und wandelte ihn von einer Privat- zu einer Objektwäscherei um. Im Sommer 2006 ergänzte er die technische Einrichtung und bekam eine Waschschleudermaschine in Hygieneausführung.

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    1Die Müritz mit ihrem Hauptort Waren bildete die Keimzelle für den mittlerweile gut entwickelten Fremdenverkehr im industriearmen Mecklenburg-Vorpommern.
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    4Dietlind Siegfried, Betriebsleiterin der „Warener Waschfee“, schätzt besonders die klare, einfache Bedienung der neuen Waschschleudermaschine.
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    2Dr. André Woiterski: „Unser wichtigstes Kapital ist unser kompetentes, höchst engagiertes Personal, auf das wir uns verlassen können.“
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    3Die Flachwäsche wird in der „Warener Waschfee“ auf zwei Mangelstraßen bearbeitet.

Klug planen und hart arbeiten

Übersinnliches oder gar Magisches ist nicht im Spiel bei der „Warener Waschfee“ an der Müritz im wunderschönen Bundes- und Ferienland Mecklenburg-Vorpommern. Obwohl der Name dies durchaus suggerieren könnte. Bei einem Besuch konnten wir uns aber davon überzeugen, dass im Wäschereibetrieb im Hauptort der Müritzregion, in Waren, alles mit rechten Dingen zugeht und das Wäschewaschen kein transzendentaler Akt ist, sondern ein Vorgang, der ganz nüchtern den Regeln des Sinnerschen Kreises gehorcht.

Die „Warener Waschfee“ kann als Traditionsunternehmen bezeichnet werden. Als Bestandteil eines Dienstleistungskombinats hatte sie in DDR-Zeiten ihren Standort mitten im hübschen Städtchen Waren, das am nördlichen Ufer der Müritz, des flächengrößten deutschen Binnensees, liegt. Zum größten Teil war es Wäsche aus Privathaushalten, die dort bearbeitet wurde,in geringem Umfang auch Hotel- und Gastronomiewäsche.

Die Wende krempelte die Arbeit in der „Waschfee“ völlig um, wie so vieles andere auch. Ende 1991 übernahm der Wäschereifachmann und Kombinatsdirektor Wolfgang Woiterski den Betrieb und stellte das Unternehmen auf neue Beine. Denn mit der Wiedervereinigung begann in der Müritzregion eine touristische Erschließung, die als beispielhaft gelten darf. Der Landkreis Müritz wird heute als die „Keimzelle des Tourismus“ in den neuen Ländern bezeichnet.

Bereits in den Anfangsjahren als Objektwäscherei stellte sich heraus, dass die ursprünglichen Räume in der Warener Innenstadt den neuen Anforderungen nicht mehr gewachsen waren. So zog Wolfgang Woiterski 1992 mit seinem Unternehmen in einen Hallenbau im westlich vor Waren gelegenen Gewerbegebiet, eine Immobilie, die früher als Getränkeabfüllbetrieb genutzt worden war. Hier waren die Voraussetzungen für ein kontinuierliches Wachstum gegeben. Seit 2003 ist Dr. André Woiterski, Sohn des Firmeneigners Wolfgang Woiterski, zusammen mit seinem Vater für die Geschäftsführung des florierenden Dienstleistungsunternehmens, der Warener Waschfee GmbH & Co. KG verantwortlich.

Über 80 % ihrer täglich zu bearbeitenden Wäsche bezieht die „Waschfee“ heute aus dem Hotellerie- und Gastronomiebereich. Den Rest der täglichen 10 t liefern Gewerbebetriebe im nahen Umkreis sowie Senioren- und Pflegeheime, ein Geschäftszweig, der zunehmend steigt. Die Abholung der Schmutzwäsche und die Belieferung mit sauberer Ware erfolgt mit fünf LKW und einem Transporter. Erbracht wird diese Leistung in zwei Schichten von rund 60 Beschäftigten in saisonalen Spitzenzeiten. Wobei die touristische Saison immer früher anfängt und später aufhört. „Mittlerweile arbeiten wir fast schon das ganze Jahr über in Doppelschicht“, bemerkt der promovierte Chemiker Dr. Woiterski, „wir haben ein absolut motiviertes Personal, das wir z. T. bei der Übernahme des Betriebs mitgenommen haben.“ Die Betriebsleiterin Dietlind Siegfried beispielsweise sei der „Waschfee“ seit September 1978 treu. „Ohne die Kompetenz und Einsatzbereitschaft von Mitarbeitern wie Frau Siegfried, die ihre fachliche Ausbildung in Neubrandenburg absolviert hat, oder unserem Haustechniker Günther Langner, könnte ein mittelständisches Unternehmen wie unsere ,Waschfee‘ kaum existieren“, betont der junge Geschäftsführer.

Parallel zur klug geplanten Ausweitung der Geschäftstätigkeit wurde die technische Ausrüstung den neuen Anforderungen angepasst. Eine Waschstraße mit zehn Kammern mit einer Postengröße von 35 kg bildet das Zentrum des Waschhauses. Daneben verrichten üblicherweise mehrere Waschschleudermaschinen ihren Dienst, um das heterogene Warensortiment optimal bearbeiten zu können.

Da die „Waschfee“ in stärkerem Maße Wäsche aus Alten- und Pflegeheimen zu bearbeiten hat, musste in diesem Bereich die technische Ausrüstung optimiert werden. Seit Juli dieses Jahres ist speziell für die Bearbeitung dieser Wäsche die neue Waschschleudermaschine in Trennwandausführung PCH-120 des weltweit agierenden spanischen Wäschereitechnikproduzenten Girbau S.A. zuständig. Hinter PCH-120 verbergen sich keine magischen Geheimnisse, das Namenskürzel besagt lediglich, dass es sich um eine Waschschleudermaschine in Hygieneausführung handelt und dass die Maschine eine Beladekapazität von 120 kg Trockenwäsche aufweist. Die Maschine besitzt einander gegenüberliegende Be-/Entladeöffnungen, um den Hygieneanforderungen einer hermetischen Trennung von „rein“ und „unrein“ gerecht zu werden. Die frei programmierbare Mikroprozessorsteuerung erlaubt es, praktisch alle vorkommenden Waschaufgaben zu erledigen. Eine Einrichtung zur Wasserrückgewinnung ist integriert. Eine Luftfederung des Trommelgehäuses dämpft die Schwingungen in der Schleuderphase.

Im Vorfeld der Investition sahen sich Vater und Sohn Woiterski im Markt der Hygienewaschschleudermaschinen um. Unter den Angeboten stach das der Vertriebsfirma Heprotex Maschinen GmbH, Klingenberg-Trennfurt, positiv durch Kompetenz, Klarheit und ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis hervor und erhielt den Zuschlag. Auch bei der Abwicklung des Auftrags habe sich, so Dr. André Woiterski, die Richtigkeit ihrer Entscheidung bestätigt. Am Beispiel der „Warener Waschfee“ wird deutlich, dass wirtschaftlicher Erfolg auch Unternehmen in den neuen Ländern beschieden sein kann, sofern mit Augenmaß, Kompetenz und Leistungsbereitschaft agiert wird. An der Müritz wurde und wird hart gearbeitet, damit die Wäscherei floriert. Und wenn dann eine Fee mit anmutigem Zauber ein bisschen mithilft … kpl