Richtfest feiern konnte Giuseppe Vaiano, Inhaber eines Textilpflegebetriebs in Krefeld, für den Erweiterungsbau seines Zentralbetriebs am Weeserweg im Westen der Seidenweberstadt. Im Rohbau fertig sind nunmehr ein Anbau an die Halle sowie eine Aufstockung über dem Hallentrakt.
Mehr Platz für mehr Leistung
Zu einem der führenden Unternehmen der Branche in Deutschland zählt die Textilpflege Vaiano zweifellos. Seit nunmehr über 30 Jahren wird am Niederrhein höchst erfolgreich Textilpflege verkauft, und zwar einem Publikum, das sich ein Krefeld ohne Vaiano-Reinigung eigentlich kaum mehr vorstellen kann.
Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte ist das Unternehmen sukzessive gewachsen, von einem kleinen Sofortdienst an der Marktstraße bis zur heutigen Firmenstruktur, die eine Reihe von Filialen umfasst und große Teile der Stadt über Annahmestellen mit der Dienstleistung Textilpflege versorgt. Zentrale und Schaltstelle ist der Betrieb am Weeserweg, der in einem Hallenbau eine Textilreinigung mit beiden organischen Lösemitteln enthält, sowie eine Wäschereiabteilung, die sich auch mit der Nassreinigung befasst. Selbstverständlich ist eine universelle Finishabteilung integriert, in der die Fertigstellung der gereinigten und gewaschenen Teile auf höchstem Qualitätsniveau erfolgt.
Seit Giuseppe Vaiano den Hemdenservice eingeführt hat, boomt dieser Bereich. „Wir haben bereits in einer Zeit, in der noch niemand in der Branche an den Hemdenservice in der Textilreinigung gedacht hat, mit dieser Dienstleistung angefangen und sie kontinuierlich aufgebaut und entwickelt“, erinnert er sich. „Unser Hemdenaufkommen hat sich in den letzten Jahren vervielfacht“, konstatiert Vaiano. Eine bloße maschinentechnische Erweiterung des Hemdenservices müsste auf Kosten anderer Warenbereiche erfolgen. Die Raumkapazität des Vaiano-Zentralbetriebs war am oberen Rand angekommen; mehr Ware darin bearbeiten zu wollen, war unter Beibehaltung der ausgetüftelten Warenflüsse und des hohen Qualitätsstandards nicht mehr möglich.
Vaiano entschied sich dafür, der Halle über ihre volle Länge hinweg einen Anbau anzufügen, in dem dann das Hemdenzentrum Platz finden wird. Auf den etwa 130 Quadratmetern, die mit dem Anbau zur Verfügung stehen, wird die nasse Abteilung mit drei Waschschleudermaschinen Platz finden, wie die Trockner und die komplette Finishabteilung mit drei Hochleistungsfinishern. Die Logistik in diesem Hemdenzentrum übernimmt eine Conveyoranlage mit drei Abzweigen für je einen der Finisher sowie Beschickung des Systems an den Trocknern. Das Logistikoval endet in einer Abnahmestation, wo die Hemden verpackt werden können und die Posten zusammengestellt werden. Das Hemdenzentrum am Weeserweg wird voraussichtlich im Frühjahr 2007 seinen Betrieb aufnehmen. „Derzeit schaffen wir etwa 600 Hemden pro Tag“, erklärt Vaiano, „und wir werden dann, wenn das neue Hemdenzentrum in Betrieb ist, diese Leistung mehr als verdoppeln können.“
Verwaltung steigt „aufs Dach“
Die zweite Erweiterungsmaßnahme bei Vaiano betrifft die Verwaltung: Sie wird gewissermaßen der Produktion „aufs Dach“ steigen. Dem Hallenbau wurde ein Teilgeschoss aufgesetzt, in das die Firmenleitung demnächst einziehen wird. Im Grunde bestehen die neu erstellten Räumlichkeiten bei einer Grundfläche von etwa 50Quadratmetern aus dem Büro des „Senior“-Chefs, Giuseppe Vaiano, dem Büro seiner Sekretärin sowie einem kleinen Konferenzraum. Zwischen den beiden Büroräumen ist ein nicht überdachter Bereich vorgesehen. Diese Freiluftfläche ist dem antiken Vorbild des Atriums verpflichtet, mit dem einzigen gravierenden Unterschied, dass das etruskische und römische Atrium des Altertums grundsätzlich zu ebener Erde lag. Giuseppe Vaiano wagt hier eine Überhöhung des Vorbilds, die bereits im Rohbau äußerst interessant wirkt. Der Mangel an landschaftlich reizvoller Aussicht – in Krefeld am Niederrhein gibt es nun mal keine Berge – soll durch Bepflanzung und einen Springbrunnen kompensiert werden. Auch dieser Baubereich, der dem Chef endlich durch Separierung vom Tagesgeschäft die nötige Ruhe für strategische Unternehmensplanungen verschaffen soll, wird voraussichtlich auch im Frühjahr bezugsfähig sein.
Wann das neue Hemdenzentrum in Betrieb gehen und die Chefetage rund ums Atrium bezogen wird, darüber werden wir berichten; sind doch bauliche Erweiterungen und Investitionen allemal interessant und in derartiger Größenordnung bei den Betrieben der heutigen Textilpflege nicht gerade an der Tagesordnung.
kpl