Kurzinterview Stefan Rauner, Geschäftsführer REWAKON GmbH Müllvermeidung, mehr Transparenz, aber auch höhere Kosten

Die REWAKON GmbH ist einer der führenden Fachgroßhändler in der Branche und liefert Produkte im Bereich des Verbrauchsmaterials und Zubehörs für Textilreinigungen und Wäschereien. Im Portfolio stehen u.a. Drahtbügel, Folien, Waschmittel und Verpackungsmaterialien wie Einschlagpapier und Tragetaschen. Geschäftsführer Stefan Rauner erläutert im Interview, welche Auswirkungen das neue Verpackungsgesetz auf die Textilpflegebranche hat.

R+WTextilservice: Das neue Verpackungsgesetz tritt am 1. Januar 2019 in Kraft. Müssen sich Textilpflegebetriebe in Deutschland auf gravierende Änderungen einstellen?

Stefan Rauner: Das Verpackungsgesetz ist der Sache nach ja nicht ganz neu. Denn auch nach der alten Verpackungsverordnung bestand die Pflicht, die in Umlauf gebrachten Verpackungen bei einem dualen System lizenzieren zu lassen. Daran hat sich aber nicht jeder inverkehrbringer gehalten. Durch die neu geschaffene Zentrale Registrierungsstelle wird das aber nun überwacht und ist auch von jedem einsehbar. Hier gilt jetzt der Grundsatz: „Gleiches Recht für alle“, was wir nur unterstützen können.

Was die Meldung bei der Zentralen Stelle betrifft, so sind die Textilreinigung und die Wäscherei als letzter Inverkehrbringer von Verpackungsmaterialien nicht in in jedem Fall betroffen. Nur wenn der Betrieb als Hersteller oder Importeur von Verpackungsmaterialien gewertet wird, muss er sich dort registrieren lassen. In jedem Fall werden die Verpackungsmaterialien für die Reinigung oder Wäscherei teurer, nämlich um die Lizenzgebühren, die die Zulieferer an die dualen Systeme zahlen müssen.

Was bedeutet für Sie als Zulieferer von Verpackungsmaterial das neue Verpackungsgesetz?

Für uns als Zulieferer bedeutet es erst einmal deutlich mehr Aufwand für alle Verpackungsprodukte, die aus dem Ausland importiert werden. Da zählen wir dann nämlich zu den sogenannten Herstellern von Verpackungsmaterialien.Daher besteht für uns auch eine Registrierpflicht bei der Zentralen Stelle. Außerdem müssen wir auch die Produkte, welche wir bei deutschen Herstellern kaufen, alle neu kalkulieren, da auch unsere deutschen Zulieferer die Produkte um die zu zahlende Lizenzgebühr verteuern.

Halten Sie das neue Verpackungsgesetz für sinnvoll?

Die Idee der Müllvermeidung ist natürlich grundsätzlich zu unterstützen. Auch wir setzen mit verschiedenen wiederverwendbaren Verpackungssystemen darauf und haben einiges dazu in unserem Angebot. Leider ist der zu erwartende Verwaltungsaufwand eine weitere Belastung neben den vielen bereits bestehenden Auflagen und Meldungen, die jedes Unternehmen schon jetzt zu erfüllen hat.

Den Hauptbeitrag zum Kurzinterview aus der April-Ausgabe 2018 von R+WTextilservice gibt es hier: Neues Verpackungsgesetz ab 2019 - Mehr Recycling ist das Ziel .