Bardusch: Neuer Reinraum-Standort Null Toleranz für Partikel und Keime

Der Textil-Dienstleister Bardusch baut den Geschäftsbereich Reinraum weiter aus und ist mittlerweile an neun Standorten in Europa vertreten. In Satteldorf bei Crailsheim entsteht zurzeit die vierte auditierte und zertifizierte Reinraum-Niederlassung in Deutschland.

Bis zu 1.000 Tonnen Reinraum-Textilien können in der Wäscherei in Satteldorf pro Jahr lückenlos bearbeitet werden. - © Sascha Ditscher/bardusch

Am 1. April 2024 nahm Bardusch den Betrieb am neuen Reinraum-Standort in Satteldorf auf. Das baden-württembergische Satteldorf ist neben Eisenach, Werder bei Berlin und Mülheim-Kärlich die vierte auditierte und zertifizierte Bardusch-Niederlassung in Deutschland, die die Reinraum-Kriterien erfüllt. Weitere Wäschereien der Gruppe auf diesem hohen Niveau befinden sich in Polen, Ungarn, Spanien und der Schweiz. Bereits vor 20 Jahren entschied sich das Ettlinger Unternehmen, auf diese Zukunftstechnologie zu setzen.

Bardusch baut Reinraumbereich aus: Full-Service für Kunden

Die 1.800 Quadratmeter große Reinraum-Wäscherei in Satteldorf ist mit mehreren Waschmaschinen, Trocknern und Verpackungsmaschinen ausgestattet. Bis zu 1.000 Tonnen Reinraum-Textilien können hier pro Jahr bearbeitet werden – für Kunden der Pharmaindustrie und Lebensmittelwirtschaft, aber auch für andere Industriezweige, Institute und Labore.

Inzwischen gehen die hohen Anforderungen an die Hygiene weit über das Gesundheitswesen hinaus und betreffen fast alle Teile der Gesellschaft, sagt Bardusch-Geschäftsführer Wolfram Rees: "Aktuell zählen auch viele technische Unternehmen zu unseren Kunden im Reinraum-Bereich, beispielsweise aus der Elektronik-, Optik-, Feinmechanik- und Biotechnologie-Branche. Neben der Hygiene ist in diesen hochtechnisierten Unternehmen der Schutz der Produkte vor Umwelteinflüssen besonders wichtig. Weder Berufskleidung noch sonstige Textilien dürfen Schmutz- oder Stoffpartikel in die Umgebung abgeben."

Um höchste hygienische Standards beim Bearbeiten der sensiblen Textilien und Instrumente sicherzustellen, sind die Reinräume hermetisch von der Außenwelt abgetrennt. Bardusch arbeitet dabei nach Qualitätsstandards gemäß den ISO-Klassifizierungen DIN EN 9001 und 14001 und wendet das integrierte Hygienekonzept "Risk Analysis Biocontamination Control" nach EN 14065 an.

Dazu erklärt Thomas Walz, Leiter Reinraum bei Bardusch: "Je nach Kundenanforderung und Branche müssen wir unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden. Wir erfüllen hier in Satteldorf sowie an allen weiteren Reinraum-Standorten die europaweiten Normen für 'Wiederaufbereitung unter Reinraumbedingungen', 'Dampfsterilisation' und 'Partikelnachweis auf der Kleidung'." Regelmäßige Schulungen von Mitarbeitern und Führungskräften tragen ihm zufolge ebenfalls zur hohen Produkt- und Servicequalität bei.

Die durchgängige Qualitätskontrolle umfasst nicht nur die Einhaltung der Hygienestandards, sondern auch die Prüfung der Textilien auf Unversehrtheit. Bei Bedarf werden einzelne Kleidungsstücke repariert oder ausgetauscht. Auf diese Weise stellt das Familienunternehmen den Kunden stets vollfunktionsfähige Kleidung und Produkte zur Verfügung.

Die Reinraum-Kleidung wird in speziellen Beuteln steril verpackt. - © Sascha Ditscher/bardusch

Das Aufbereitungssystem

Bardusch bietet in einem lückenlosen System die Lieferung, Abholung und Aufbereitung von Reinraum-Kleidung an. Die von den Mitarbeitern des unternehmenseigenen Fuhrparks beim Kunden abgeholten Reinraum-Textilien werden in der Außenzone der Wäscherei auf Abnutzungserscheinungen geprüft und bei Bedarf repariert. Bei größeren Schäden wird das Kleidungsstück ausgetauscht.

Entscheidend für den Gesamtprozess ist die Wasser- und Luftaufbereitung, bevor die Textilien über eine Schleuse in das Herzstück der Wäscherei gelangen. Eine Verunreinigung der Textilien während der Aufbereitung könne hierdurch ausgeschlossen werden. In den Reinräumen der Klasse 5 gemäß ISO 14644-1 werden die Textilien desinfiziert, dekontaminiert und weiterverarbeitet.

Ein spezielles Monitoring-System überwacht online stetig die Partikelanzahl, des Luftdrucks sowie die Wasserqualität. Jedes Kleidungsstück ist mit einem Barcode-Etikett versehen, sodass sein Lebenszyklus nachverfolgbar ist. Die Waschzähler-Limitierung sorgt dafür, dass Wäschestücke nach einer bestimmten Anzahl von Durchläufen ausgesondert werden. Damit auch beim Transport weder Partikel noch Keime an den Inhalt gelangen, werden die Textilien in speziellen PE-Beuteln bzw. in Autoklaviertüten doppelt verpackt. Muss die Wäsche steril sein, wird sie in einem Autoklav im letzten Schritt sterilisiert.

Umfassendes Reinraum-Sortiment

Zur abriebfesten Reinraum-Kleidung von Bardusch zählen Overalls, Mäntel, Kopfhauben, Mundschutze, Überschuhe und Zwischenbekleidung. Sogenannte "Sandwichfasern" – aus mit Karbon durchsetzten Polyesterfasern – bilden das hochdichte Gewebematerial. Die leitfähige Karbon-Zwischenlage verhindert, dass sich die Kleidung elektrostatisch auflädt, dadurch Schmutzpartikel bindet und sie bei der Arbeit ungewollt wieder abgibt. Neben der Reinraum-Kleidung sind auch spezielle Brillen, Mopps und Reinigungstücher für den Reinraum erhältlich.

Bardusch konzentriert sich beim Ausbau des Reinraum-Segments nicht nur auf moderne Reinigungstechniken in den Wäschereien, sondern ebenfalls auf die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien. So besitzen die Reinraum-Wäschereien eigene Anlagen zur Wasseraufbereitung und Wärmerückgewinnung.

Im neuen Betrieb in Satteldorf reduziert laut Bardusch der Einsatz einer Photovoltaik-Anlage und einer Wärmepumpe den Verbrauch fossiler Energien so weit wie möglich. Zudem ermögliche die Nähe zu den Kunden im Raum Ellwangen, Heilbronn, Ansbach und Wörnitz eine effiziente Logistik und Tourenplanung.

Versorgungssicherheit durch dezentrale Strukturen

Bardusch legt traditionell Wert auf regional verankerte Niederlassungen. "Zum einen schätzen wir den direkten Kontakt zum Kunden, durch den es uns gelingt, unser Angebot und unsere Leistungen bestmöglich auf die jeweiligen Bedürfnisse auszurichten", erklärt Gruppen-Geschäftsführer Wolfram Rees. "Zum anderen können wir so schnell und flexibel auf besondere Kundenwünsche reagieren. Dieser Aspekt hat sich in den vergangenen Jahren – auch während der Corona-Pandemie – bewährt und er wird nach unserer Überzeugung in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen."

Sollte ein Betrieb ausfallen oder eine Notsituation entstehen, kann das Unternehmen dank seiner dezentralen Strukturen vergleichsweise einfach auf andere Betriebe ausweichen. Auf diese Weise bleibe der Textil-Dienstleister zu jeder Zeit leistungs- und lieferfähig und biete seinen Kunden hohe Versorgungssicherheit.

In Kürze: Textildienstleister Bardusch

Die Bardusch GmbH & Co. KG ist ein europaweit tätiger Textildienstleister mit Hauptsitz in Ettlingen bei Karlsruhe.

Das Unternehmen betreut und versorgt international rund 90.000 Kunden im textilen Full-Service mit branchenspezifischer Berufs- und Schutzkleidung und versorgt Kliniken und Pflegeheime mit Wäsche.

Bardusch stellt Textilien für den Reinraumbereich bereit, dekontaminiert Spezialkleidung und bereitet Textilien steril auf. Zum Dienstleistungsspektrum zählen auch Handtuch- und Seifenspender, Schmutzfangmatten sowie Bett- und Tischwäsche.

Ergänzend bietet das Unternehmen eine Bedarfsanalyse, ganzheitliches Corporate Design, Beschaffung der Textilien und deren Finanzierung, das Holen und Bringen, das Waschen und Pflegen. Täglich bearbetitet Braddusch rund 420 Tonnen Wäsche.