WÄSCHEREI OBERLAND, Silz Piste frei für eine neue Wäscherei!

Imposante Berge, Skipisten und Almhütten – wer seinen Urlaub in idyllischen Gebirgslandschaften genießen will, fühlt sich in Tirol wohl. Doch wo der Tourismus boomt, dort muss auch Wäsche gewaschen werden. Eine Mission, der sich die WÄSCHEREI OBERLAND (WO) – geleitet von Hermann Dellemann – in Silz angenommen hat.

Wäscherei Oberland Österreich Tirol
Im November 2024 hat die WÄSCHEREI OBERLAND ihre Tore für die Tiroler­ ­Hotelwäsche geöffnet. - © Yannik Häupler

Direkt am Ufer des Inn, knapp fünf Kilometer entfernt vom Ötztal, ­befindet sich die WÄSCHEREI OBERLAND. Vor gut einem Jahr stand das Grundstück noch leer. Der Bau der An­­­lage war zu dem Zeitpunkt gerade mal ­eine Idee der Hoteliers Imre Marton und ­Manuel Ribis. Aus Kostengründen und den langen Transportwegen hatten sich die Gesellschafter des Chalet Obergurgl von ihren bisherigen Wäschereipartnern getrennt. Nach einem Gespräch mit anderen Hotelbesitzern aus der Region kam man zu dem Entschluss, eine eigene Wäscherei in Silz aufzubauen. Auch ein gewerberechtlicher Geschäftsführer war schnell gefunden: Hermann Dellemann.

Geschäftsführer mit Know-how

Bereits 50 Jahre Erfahrung hat Hermann Dellemann in der Wäschereibranche. Anfänglich war er angestellt im gleich­namigen Unternehmen in Innsbruck, das damals von seiner Mutter geleitet wurde. Nach 10 Jahren übernahm er das Familiengeschäft und führte die Wäscherei selbstständig, bis er vor fünf Jahren in Pension ging. Die Pläne für die Wäscherei standen schon. Der ursprüng­liche Geschäftsführer ist abgesprungen, als Hermann Dellemann einen Anruf bekam: „Eine gute Freundin von mir, die banktechnisch mit den Besitzern zu­sammenarbeitet, hat mich kontaktiert, ob ich Interesse hätte, gewerberecht­licher Geschäftsführer der Wäscherei zu werden. Ich habe mir das dann angeschaut, es hat mir zugesagt und so bin ich zu der Position gekommen.“

Moderne Wäscherei, in kürzester Zeit

Miklós Olti, Betriebsleiter (links) und Hermann Dellemann, Gewerberechtlicher Geschäftsführer der WÄSCHEREI OBERLAND in Silz.
Miklós Olti, Betriebsleiter (links) und Hermann Dellemann, Gewerberechtlicher Geschäftsführer der WÄSCHEREI OBERLAND in Silz. - © Yannik Häupler

Gerade einmal 12 Monate liegen zwischen dem Erstgespräch und der Eröffnung der WÄSCHEREI OBERLAND am 22. Oktober 2024. Seit November läuft das Geschäft auf Hochtouren. Die aktuell fünf Mitarbeiter bearbeiten in der hochmodernen Anlage dreieinhalb Tonnen Wäsche am Tag. Ausgestattet mit 13 Maschinen läuft hier ab der Warenannahme bis zur Mangel alles automatisch. Die Photovoltaik- und Wasserrückgewinnungsanlage erlauben es dem Unternehmen, so umweltfreundlich wie möglich zu arbeiten.

Um bei dem Wäscheaufkommen nicht den Überblick zu verlieren, nutzt die WO auch RFID-Technologie. Die Chips bekommt das Unternehmen von Thermotex, die Software wird von SoCom bereitgestellt. Dadurch wissen sowohl die Mitarbeiter als auch die Kunden, wo sich die Wäsche gerade befindet. Zwar beschränkt sich die Anzahl der eingesetzten RFID-Chips aktuell auf 15 Prozent der Wäsche, Dellemann aber ist sich sicher, dass sich der Anteil ab April auf 60 Prozent erhöhen wird. Das restliche Wäscheaufkommen wird über klassische Bons verfolgt.

Kundschaft im Umland

Wäscherei Oberland Automatisierung
In der hochmodernen Wäscherei läuft alles automatisch. - © Yannik Häupler

Die Kunden bestehen, neben dem Chalet Obergurgl, aus umliegenden Hotels. Abgesehen davon wird in der Anlage auch Ordinationswäsche und ab Ostern – sobald die Wintersportsaison vorbei ist – Skikleidung gewaschen. „Ich habe jahrelang mit der Firma Schöffel zusammengearbeitet, die Skischulen in der Region mit Ausrüstung versorgt. Die hatte ich dann angesprochen, ob sie jemanden brauchen, der ihnen die Kleidung reinigt. Sie waren heilfroh, dass sie jemanden mit dem nötigen Know-how gefunden haben“, sagt Hermann Dellemann.

Für den Transport der Wäsche stehen zwei Lieferautos zur Verfügung. Damit versorgt das Unternehmen Kunden in einem Umkreis von 75 Kilometern. Pläne, den Radius auszuweiten, gibt es nicht, aus Umweltgründen.

Luft nach oben

Die WÄSCHEREI OBERLAND ist noch sehr jung. Durch Kapazitätserhöhungen möchte man das Geschäft in Zukunft ausweiten. Sowohl die Anzahl der Mit­arbeiter als auch der Umfang des Maschinenparks sollen in naher Zukunft erhöht werden. Außerdem stehen aktuell Pläne für unbemannte Abgabestationen im Raum, die die Wäsche der Kunden automatisch ins System aufnimmt und bis zur Abholung durch Mitarbeiter lagert.