Alte Textilien in großem Maßstab in neue, hochwertige Materialien zu verwandeln – das ist Gegenstand des neuen Innovationsprojekts "ReCircleTex" des Start-ups eeden, dem Center Textillogistik der Hochschule Niederrhein und dem Fraunhofer IML sowie der Hohenstein Innovations gGmbH (HI).
Wie gewinnt man Zellulose und Polyester aus Alttextilien? Das ist derzeit eine der zentralen Herausforderung im Textilrecycling. Besonders Baumwoll-Polyester-Mischungen lassen sich nur schwer trennen.
An dieser Stelle setzt das neue Projekt "ReCircleTex" an. Es kombiniert dabei das Wissen des Start-ups eeden über chemische Faser-zu-Faser-Verfahren mit der Expertise der Forscher von Hohenstein und des Center Textillogistik (CTL), das an der Hochschule Niederrhein und dem Fraunhofer IML angesiedelt ist.
Das Ziel des Projekts ist es, eine industrietaugliche Lösung auf den Weg zu bringen, um Textilabfälle aus Wäschereien in größerem Maßstab zu verarbeiten.
Wo setzt das Projekt "ReCircleTex" an?
Wie? Zum einen entwickelt das Team eedens ihr Faser-zu-Faser-Recyclingverfahren weiter. Zum anderen wird die Logistik neu konzipiert, um Alttextilien effizient und ressourcenschonend zu sammeln und zu recyceln.
"Die Zusammenarbeit mit eeden und dem Center Textillogistik ermöglicht es uns, neueste Technologien und wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen", sagt Dr. Timo Hammer, Hohenstein Geschäftsführer.
"ReCircleTex": Wer macht was?
Hohenstein untersucht mithilfe analytischer Test die Alttextilien. So sollen Eigenschaften der Textilabfälle nach unterschiedlichen Reinigungszyklen genau bestimmt werden.
Alttextilien recyceln: Center Textillogistik (CTL) entwickelt Logistikkonzepte
Das CTL bringt seine Erfahrung im Optimieren von Betriebsabläufen ein. Es entwickelt ein Konzept zur effizienten Rückbeschaffung der Rohstoffe und deren Integration in eine zukunftsfähige Geschäftsstruktur. Prof. Dr. Markus Muschkiet, Leiter des CTL, betont: "Dieses Projekt ermöglicht es uns, neue Logistikkonzepte zu entwickeln, die die Effizienz steigern und zirkuläre Praktiken fördern."
Bevor das Verfahren in der Industrie zum Einsatz kommt, testet eeden das weiterentwickelte Verfahren im Technikumsmaßstab unter realitätsnahen Bedingungen. "Unser Ziel ist es, den Kreislauf in der Textilindustrie zu schließen", erklärt Ida Marie Brieger, Business Development bei eeden. Das solle das Recycling von Alttextilien aus Wäschereien verbessern und eine optimale Nutzung dieser Ressource schaffen.
eeden, CTL und Hohenstein und "ReCircleTex": Ziel und Förderung
Bis 2026 soll die Zusammenarbeit die zirkuläre Nutzung von Textilien vorantreiben und einen Beitrag zur Reduktion von Textilabfällen leisten.
Mit einem Gesamtvolumen von über 625.000 Euro wird das Projekt im Rahmen des Innovationswettbewerbs GreenEconomy.IN.NRW vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Europäischen Union kofinanziert.
Hintergrundinfos über die Projektpartner
Über eeden: Das Start-up aus Münster hat eine skalierbare chemische Textilrecyclingtechnologie entwickelt. Mit dem patentierten Verfahren werden Materialien zurückgewonnen, die bei der Herstellung von Bekleidung neue Rohstoffe ersetzen sollen.
Über Center Textillogistik (CTL): Das Kompetenzzentrum spezialisiert sich auf die Optimierung von Logistikprozessen in der Textilindustrie. Durch praxisorientierte Forschung und die Zusammenarbeit mit Industriepartnern entwickelt das CTL Textillogistik nachhaltig und effizient weiter. Ihr Ziel, ist es den zirkulären Kreisläufen zu schließen..
Über die Hohenstein Innovations gGmbH: Seine mehr als 75 Jahre Erfahrung im Prüfen und Zertifizieren nutzt Hohenstein und forscht im Rahmen öffentlicher Projekte, um Lösungen für die Industrie zu entwickeln und zu optimieren.