Hohenstein Institute Wie sicher sind Encasings?

Wer von einer Hausstaubmilbenallergie geplagt ist, merkt dies oft nach einer Nacht im Bett, denn hier fühlen sich auch die Milben besonders wohl. Hilfe für Allergiker bieten sogenannte Encasings. Ob diese wirklich als Hausstaub- und Milbenbarriere funktionieren, können die Hohenstein Institute testen.

Um Hausstauballergikern einen angenehmen Schlaf zu ermöglichen, können spezielle Encasings eingesetzt werden. Foto: Warren Goldswain/Shutterstock - © Warren Goldswain/Shutterstock

3 In Deutschland leidet etwa jeder Zehnte an einer Hausstaubmilbenallergie. Einen allergenen Effekt auf den Menschen hat dabei der Kot der Hausstaubmilben. Besonders wohl fühlen sich die Milben zum Nachteil von Allergikern u.a. auf Matratzen und Betten. Eine verstopfte Nase oder Juckreiz am frühen Morgen ist Betroffenen daher nicht unbekannt. Abhilfe sollen hier spezielle Matratzen- und Bettüberzüge, auch Encasings genannt, schaffen. Sie werden als Barrieretextilien eingesetzt, um den Kontakt zwischen dem Milbenkot und den menschlichen Atemwegen zu verhindern. Dabei müssen sich Hersteller der Herausforderung stellen, Überzüge technisch so zu konzipieren, dass sie auch bei Bewegung im Schlaf ausreichend dicht gegenüber Milbenkot sind. Wissenschaftliche Studien belegen, dass solche Encasings die Allergenlast reduzieren. Eine gute Produktqualität ist dabei jedoch die Voraussetzung. Denn bei unzureichender Qualität besteht die Gefahr, dass kritische Mengen an Milbenkotallergenen die Überzüge durchdringen und beim Schläfer Allergiesymptome auslösen können. Wie effektiv Encasings sind, prüfen die Hohenstein Institute, indem sie die Allergendichtigkeit testen.

Prüfung mit lebenden Milben

Die Prüfung der Allergendichtigkeit von Matratzen- und Bettüberzügen mit echtem Milbenkot bieten die Hohenstein Institute jetzt als akkreditierte Dienstleistung an. Bei dieser Prüfung werden alle Bestandteile des Encasings, d.h. die textile Fläche, die umlaufenden Nähte und der Reißverschluss mit Milbenkot belastet und
die Bewegungen des Schläfers über acht Stunden nachgestellt. ­Gemessen wird die Menge des Milbenkotallergens, welche durch Fläche, Naht oder Reißverschluss des Encasings hindurchtritt. ­Dadurch kann laut der Hohenstein Institute erstmals eine genaue Angabe darüber gemacht werden, ob der kritische Wert von
2 µm Allergen – die sogenannte Sensibilisierungsschwelle – innerhalb der Nacht überschritten wird und folglich ein Risiko für ­Allergiker besteht. Die Hohenstein Institute sind nach eigenen Angaben eines der wenigen Labore weltweit, welches in der Lage ist, Prüfungen mit lebenden Hausstaubmilben und deren allergieauslösenden Ausscheidungen durchzuführen. Herstellern von Matratzenbezügen soll die separate Prüfung von Naht, Fläche und Reißverschluss den Vorteil bieten, dass Schwachstellen am Produkt direkt erkannt und behoben werden können.

Die Prüfung von Überzügen mit realem Milbenkot stößt auch international auf Interesse. Dr. Jeffrey D. Miller, Präsident des Encasingherstellers Mission: Allergy Inc. (USA) und Mitglied des American Board of Allergy and Immunology, sagt: „Wir sind froh, dass wir unsere Allergenbarriere Encasings an den Hohenstein Instituten untersuchen lassen. Die Studien, die dort durchgeführt wurden, bestätigten die Undurchlässigkeit des Encasinggewebes und der Nähte gegenüber dem Hausstaubmilbenallergen.“

Label als Nachweis für geeignete Bettware

Die Hohenstein-Wissenschaftler des Fachbereichs Hygiene, Umwelt & Medizin loben auf Allergiedichtigkeit geprüfte Materialien mit dem Qualitätslabel „Hausstaub- und Milbenbarriere“ aus. Mit dem Label können laut Institut Encasings ausgezeichnet werden, die nachweislich das Milbenallergen „Der p 1“ so effektiv vom Schläfer fernhalten, dass die Sensibilisierungsschwelle über die gesamte Schlafphase nicht erreicht wird. Allergiker sollen damit eine verlässliche Entscheidungshilfe bei der Auswahl eines medizinisch geprüften Matratzen- und Bettüberzugs erhalten. Profitieren soll davon nun u.a. das Gaststättengewerbe, wie z.B. fortschrittliche Hotelbetriebe. Denn zum Vorteil der Kunden kann über das Qualitätslabel nun für Allergiker geeignete Bettware gekennzeichnet werden, die einer realitätsgetreuen Prüfung standhält und das Allergierisiko bei Hausstaubmilbenallergie minimiert.

Infos: www.hohenstein.de

www.hohenstein.de