Nachhaltigkeit und Effizienz CWS Workwear investiert in Standort Trossingen

Ein frischer Wind weht in Trossingen. Am dortigen Standort von CWS Workwear hat das Unternehmen viel ­investiert, um nachhaltiger und effizienter zu arbeiten. Die Großwäscherei hat nicht nur neue Anlagen und ­Systeme erhalten. Wichtig war auch, die Mitarbeitenden beim Modernisierungsprozess mitzunehmen.

Besucher bei der Besichtigung des ­wieder­eröffneten Werkes. - © CWS Workwear

Fast fünf Millionen Euro. So viel hat CWS Workwear in den Standort Trossingen investiert. Und es sind weitere Millionen für das kommende Jahr 2025 eingeplant. Am 29. Oktober 2024 feierten die Verantwortlichen zusammen mit Kunden die Eröffnung der modernisierten Großwäscherei. Besonders stolz an diesem Tag: Andrei Craznic, Betriebsleiter der Wäscherei: „Unser Standort zählt nun zu den modernsten und umweltfreundlichsten Wäschereien in Europa.“ Bei der Modernisierung im Vordergrund standen Nachhaltigkeit, Effizienz und Qualität.

Carsten Best, Regional Managing Director DACH bei CWS Workwear, berichtet: „Unsere Großwäscherei, bestehend aus zwei Werken, umfassenden Service- und Logistikkapazitäten, einem Kundenservice und Verwaltungsabteilungen, bietet Arbeitsplätze für rund 290 Mitarbeitende. Diese stellen sicher, dass der gesamte südwestdeutsche Raum zuverlässig von Trossingen aus versorgt wird.“ Dabei geht es um rund 5.500 Kunden, die täglich mit frischer und sicherer Arbeits- und Schutzbekleidung beliefert werden.

Oliver Mäske, Chief Operating Officer (COO) bei CWS Workwear, ergänzt: „Unser Trossinger Standort ist eine klare Investition in die Zukunft. Die fortschrittlichen Technologien bieten unseren Kunden nicht nur höchste Hygienestandards, sondern auch eine nachhaltige Pflege für deren Arbeits- und Schutzkleidung.“

Mit der Modernisierung verdeutliche das Unternehmen sein Bekenntnis zur Region Baden-Württemberg. „Regionale Verwurzelung und langfristiges Engagement zählen zu unserer Erfolgsstrategie“, so Mäske. Nach Bielefeld ist Trossingen der zweitgrößte CWS-Workwear-Standort. Laut Mäske gliedere sich der Standort Trossingen aber auch ideal in das europäische Netzwerk des Unternehmens ein.

Waschstraße, Sortieranlage, Finisher, Dosierung

Feierliche Eröffnung in Trossingen (v. li.; alle Region DACH CWS Workwear & Healthcare): ­Ulrich Schäfer (Regional Manager Operations Central), Matthias ­Schindler (CU Leader Süd Deutschland), Carsten Best (Regional Managing Director) und ­Andrei Craznic (Betriebsleitung Trossingen). - © CWS Workwear

Welche Modernisierungsmaßnahmen gab es nun konkret? In Werk 2 erfolgte ein Austausch der Waschstraße; die neue arbeitet mit effizienter Wasserrückgewinnung (30 Prozent Ressourceneinsparung) sowie Wärmetauscher. Ebenfalls ausgetauscht wurde im Werk 1 die Sortier- und Förderanlage. Besondere Neuanschaffung ist ein Niedertemperaturfinisher. „Damit finishen wir mit einer Temperatur von etwa 100 °C – statt vorher 150 °C“, erläutert Craznic. Das sei nicht nur energiesparender, sondern auch schonender für die Wäscheteile.

„Das ist generell eines unserer Ziele, weshalb wir Wasch- und Trocknungsverfahren immer weiter optimieren. Die Textilien sollen lange halten. Das bringt nicht nur uns und den Kunden etwas, sondern auch der Umwelt.“ Zur Wärmerückgewinnung ist der Finisher mit einem Kondensationswärmetauscher zur Vorwärmung Waschwasser ausgestattet. Der Finisher sei weltweit erst der dritte seiner Bauart, der im Einsatz ist. Mäske sagt: „Wir sind experimentierfreudig, was Innovationen angeht. Wir wollen vorangehen!“

Neue Dosieranlagen

Im vergangenen Jahr wurden in beiden Werken in Trossingen bereits neue Dosieranlagen installiert, in einem komplett eigenen Raum. Das trägt zur Sicherheit bei und die automatischen Systeme sorgen für eine zuverlässige Dosierung von Wasch- und Waschhilfsmitteln – was wiederum gut für Umwelt, Hygienestandards und Langlebigkeit der Textilien ist, da nicht über- oder unterdosiert wird.

Die neuen Anlagen sparen also Wasser und Energie und behandeln die Textilien besonders schonend. So bleibt die Arbeitsbekleidung länger im Umlauf und der Lebenszyklus der Produkte wird nachhaltig verlängert. Diese ressourcenschonende Pflege ist integraler Bestandteil des zirkulären Geschäftsmodells von CWS Workwear, das die gesamte Lebensdauer der Arbeitskleidung abdeckt – vom Waschen über Reparatur bis hin zum Recycling.

Zusätzlich zu den Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit wurde die Kapazität des Werks erhöht. Bisher konnten in Trossingen täglich etwa 31.000 Teile bearbeitet werden. „Jetzt können wir bis auf 45.000 Teile hochfahren“, erläutert Craznic stolz. Und es wird weiter investiert: Nächstes Jahr sollen zwei Millionen Euro folgen. In Werk 1 sind ebenfalls ein Austausch der Waschstraße sowie eine neue Schmutzwäschesortieranlage geplant. Im Sortierraum soll neue Röntgentechnik eventuelle Fremdkörper in der Wäsche erkennen.

CWS Workwear Trossingen: Loyale Belegschaft bekommt Training

Ganz schön viele Neuerungen. Wie hat die Belegschaft das aufgenommen? Craznic berichtet, dass sie sich über die neue Anlage gefreut habe. Die Umbauzeit sei durchaus herausfordernd gewesen: „Wir haben alle Mitarbeitenden in einem Werk konzentriert und sind dort drei voll besetzte Schichten gefahren. Die Nachtschicht war freiwillig.“

Das hat vor allem dank unserer
loyalen Mitarbeiter geklappt.

Carsten Best, Regional Managing Director DACH CWS Workwear

Es hat geklappt und die Kunden konnten während der Umbauzeit weiter optimal versorgt werden. „Vor allem dank unserer Mitarbeitenden hier am Standort Trossingen“, betont Best. Sie seien sehr loyal, viele schon lange dem Arbeitgeber treu. Ein relativ hohes Durchschnittsalter der Belegschaft bringe zwar auch Herausforderungen mit sich, so Craznic. So habe es durch den Umbau natürlich auch Änderungen der Steuerungen und Prozesse gegeben, an die sich Mitarbeitende nach teils 25 Jahren gleicher Abläufe nun gewöhnen müssen. Aber auch hierzu hat man sich im Vorfeld Gedanken gemacht: Intensives Training und Begleitung der Mitarbeitenden standen auf dem Plan – „und viele Erläuterungen, warum wir welche Dinge anders machen“, so Craznic.

Nicht nur in Maschinen investiert

CWS Workwear in Trossingen: Täglich können in dort nun bis zu 45.000 Teile bearbeitet werden. - © CWS Workwear

Investiert wird bei CWS Workwear also nicht nur in Maschinen und Anlagen. Die Mitarbeitenden stehen immer im Fokus. Die Arbeitsplätze sind nun heller – dank LED-Beleuchtung und einem hellen Epoxidbodenbelag – und ergonomisch gestaltet. Best ergänzt: „Wir haben uns jeden Arbeitsplatz angeschaut: Wo liegen die Belastungen für die Mitarbeitenden?“ Wurde z. B. eine zu einseitige Beanspruchung entdeckt, wurden Lösungen geschaffen. Neu sind beispielsweise höhenverstellbare Nähtische.

Ein weiterer Punkt: Safetey first! „Wir betreiben einen enorm hohen Aufwand, um sichere Arbeitsplätze zu gestalten und Unfälle zu eliminieren“, sagt Best. So sei eine Person bei CWS Workwear nur für die Personalsicherheit da; sie reist von Standort zu Standort und stößt Optimierung an.

Diese Priorisierung von Sicherheit habe auch zur Entscheidung für eine röntgengesteuerte Sortieranlage in Trossingen beitragen. Fremdkörper in der Schmutzwäsche können so gefahrlos identifiziert und aussortiert werden. Denn hier lauern nicht nur Gefahren für die Langlebigkeit der Wäsche, sondern auch für die Belegschaft, die sich an ­spitzen Teilen verletzen kann.

Automation bietet Arbeitssicherheit

So trage Automatisierung auch zur Arbeitssicherheit bei, sagt Mäske. Und: Automatisierung führe zu einer Symbiose von Effizienz und Nachhaltigkeitssteigerung. „Wobei wir durch das Kreislaufprinzip unserer ,Workwear as a Service‘ sowieso schon durch und durch das Prinzip der Nachhaltigkeit leben“, so Mäske. Aber jeder weitere Schritt fördere das Zusammenspiel zwischen Ökologie und Ökonomie. Ein wesentlicher Teil von Mäskes Aufgaben bei CWS Workwear besteht darin, den Automatisierungsgrad zu erhöhen, um die Arbeitsabläufe zu optimieren und die Effizienz zu steigern.

30 Jahre Erfahrung hat ein Roboter einfach nicht.

Oliver Mäske, COO bei CWS Workwear

Dass Automatisierung nicht alles ist, betont er gleichzeitig: „30 Jahre Erfahrung hat ein Roboter einfach nicht.“ Das Wissen der Mitarbeitenden zu nutzen, sei deshalb unabdingbar. Nur durch diesen Erfahrungsschatz könne man Automatisierungslösungen sinnvoll in den Ablauf integrieren. Und er ist sich sicher: „Nichts wird gut ausgebildete, erfahrene Mitarbeitende ersetzen.“ Trotzdem sieht er für die Zukunft noch einige Lösungen kommen, z.B. auch durch Künstliche Intelligenz (KI). Auch heute schon seien bei CWS Workwear lernende Systeme im Einsatz, z. B. bei den Sortieranlagen, die miteinander kommunizieren und so voneinander lernen. KI kommt auch im  Kundenservice zum Einsatz, in Form eines Chatbots.

CWS: Interne Akademie und Rudi Produkti

CWS-Workwear-COO Oliver Mäske (li.) und Carsten Best freuen sich über die gelungene Modernisierung. - © CWS Workwear

In Richtung KI und Digitalisierung werde auch die Ausbildung der CWS-Workwear-Teams vorangetrieben. Kürzlich gründete das Unternehmen eine interne Akademie zur Koordinierung und Durchführung aller Fortbildungsmaßnahmen. Neben vor-Ort-Schulungen (Best betont: „Workwear muss man anfassen, anziehen, das geht nicht online“) gibt es jetzt auch sogenanntes Microlearning.

In selbst erstellten, kurzen Videos werden innerhalb von zwei Minuten Inhalte kompakt übermittelt. Eine Schlüsselrolle spielt dabei eine Roboterfigur: Rudi Produkti. Er erklärt die Inhalte, und zwar in moderner Sprache, sodass er vor allem auch die jungen Generationen erreicht.

Nachhaligkeit: Erwünscht und gefordert

Was die jungen Generationen noch wollen? Nachhaltigkeit! Sie ist laut Best mittlerweile eine Eingangsvoraus­setzung am Workwear-Markt. Kunden fragen nachhaltige Produkte aktiv nach. CWS Workwear bietet als konkrete Antwort z.B. einen CO2-Kalkulator: „Mit diesem Tool zeigen wir die Umweltvorteile unserer Kreislaufdienstleistung im Vergleich zum Kauf der Textilien und regulärer Haushaltswäsche auf“, erläutert Best.

Das unternehmenseigene, im Juni 2024 in Dreieich eröffnete Labor, das Innovation Lab von CWS Workwear, forscht zu nachhaltigen Stoffen und dazu, wie die Lebensdauer der Textilien verlängert werden kann. Dabei nicht vernachlässigt werden darf das „feel good“-Erlebnis für den Träger. Best ist sich sicher: Der langfristige Trend zu Nachhaltigkeit wird Arbeitskleidung als Servicemodell, also Workwear as a Service, weiterbringen.
Und so vereint CWS Workwear Innovation und Nachhaltigkeit in einem zirkulären Geschäftsmodell, das konsequent auf Ressourcenschonung und Langlebigkeit ausgerichtet ist. Ziel ist es, die Lebensdauer der Kleidung bis 2030 zu verdoppeln, Abfälle sowie Kosten deutlich zu senken und Qualitätsmängel zu minimieren. Wie weit das Unternehmen auf seinem Weg schon ist, lässt sich im aktuellen „Responsibility Report“, erschienen im September 2024, nachlesen.

CWS Workwear in Zahlen

CWS Workwear wurde 1899 gegründet, entwickelt seit 125 Jahren lang­lebige Arbeitskleidung für Kunden und bietet diese
als Servicemodell. Mit dem kreislauforientierten Geschäftsmodell erstreckt sich die Geschäftstätigkeit über 15 Länder mit einem Team von rund 5.300 Fachleuten an mehr als 100 Standorten. Die Infrastruktur umfasst 30 hochmoderne
industrielle Wäschereien in Europa.

www.cws.com/workwear

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