Saubere und gesunde Hände Richtig Hände waschen: Erst desinfizieren, dann waschen

In der professionellen Textilpflege geht es um Sauberkeit. Dies sollte nicht nur für die bearbeiteten Wäschestücke, sondern auch für die eigenen Hände gelten. RWTextilservice hat mit Cornelia Wegemund von Orochemie gesprochen und Tipps für die Händehygiene in Textilreinigungen und Wäschereien zusammengestellt.

Händehygiene
Unter www.hygienewissen.de gibt es wichtige Informationen u.a. zum Thema "Händehygiene". Screenshot: RWT - © www.hygienewissen.de

Heute schon die Hände desinfiziert? Nein? Aber gewaschen? Und danach auch eine Pflegelotion verwendet? Richtige Händehygiene bedarf einiges an Wissen. Gerade im Textilpflegebereich ist dieses Wissen vonnöten, denn hier kommen Mitarbeiter teilweise mit keimbelasteter oder feuchter Wäsche, Lösungsmitteln oder anderen chemischen Mitteln in Berührung. Korrekte Händehygiene dient hier nicht nur der garantiert hygienischen Sauberkeit der Wäschestücke der Kunden, sondern auch der Gesundheit der Mitarbeiter.

Cornelia Wegemund, zuständig für das Marketing bei Orochemie aus Kornwestheim, hat einige Tipps zur Händehygiene parat: "Ein Fehler, der häufig passiert, ist, dass die Hände zu häufig gewaschen und weniger desinfiziert werden." Dies führe dazu, dass die Haut mit der Zeit wegen des häufigen Waschens austrocknet, da dabei die Hautfette abgespült werden. Desinfizieren ist laut Wegemund schonender - die Mittel, die z.B. Orochemie anbietet, sind weder toxisch noch hautschädigend.

Merke: Die Hände eher desinfizieren als waschen.

Wer sich erst die Hände wäscht und dann desinfiziert, verteilt beim Händewaschen die Keime. Deshalb sollte man erst das Desinfektionsmittel anwenden, dieses einwirken lassen (die Einwirkzeit steht auf dem Etikett und sollte unbedingt beachtet werden) und dann - wenn nötig – die Hände waschen.

Merke: In der Regel erst Hände desinfizieren, dann ggf. waschen.

Sollte man diese Reihenfolge einmal nicht einhalten, z.B. weil die Hände mit grobem Schmutz verunreinigt sind und erst gewaschen werden müssen, ist darauf zu achten, die Hände gut abzutrocknen. "Das Desinfektionsmittel wird sonst verdünnt, die Konzentration stimmt nicht mehr und die Wirksamkeit ist nicht mehr gewährleiste", warnt Wegemund. Zudem seien bei feuchter Haut die Poren weiter geöffnet und das Mittel sei so nicht mehr hautverträglich, da es zu weit in die Haut eindringt.

Merke: Die Haut sollte vor dem Desinfizieren nicht feucht sein.

Wenn man die Hände wäscht, hat Wegemund noch einen Tipp: "Kein warmes oder heißes Wasser verwenden, sondern lieber kaltes – auch wenn es gerade im Winter unangenehm ist." Denn – wie man vom Geschirrspülen weiß – heißes Wasser löst Fett besser als kaltes. Das heißt, mit warmem Wasser gewaschene Hände trocknen schneller aus.

Merke: Beim Händewaschen lieber kaltes Wasser verwenden.
Cornelia Wegemund
Cornelia Wegemund, Leitung Marketing bei Orochemie. - © Orochemie

Um die Haut zu schützen, gibt es spezielle Produkte. Solche Hautschutzpräparate bilden eine Barriere nach außen. Der "C60"-Hautschutzschaum von orochemie z.B. bildet eine unsichtbare, atmungsaktive Schutzschicht auf der Haut. Gerade für Beschäftigte, die viel mit Handschuhen arbeiten oder viel Feuchtarbeit verrichten, eignet sich laut Wegemund dieser Schutz.

Übrigens: Auch wer mit Handschuhen arbeitet, kann mit Keimen kontaminiert werden. Die Handschuhe können mikroskopisch kleine Risse haben. Und beim Ausziehen fasst man diese in der Regel auch von außen an. Deshalb gilt: Nach dem Ausziehen der Handschuhe Hände immer desinfizieren.

Merke: Auch wer Schutzhandschuhe trägt, sollte sich desinfizieren.

Neben Reinigung und Schutz ist auch die Hautpflege wichtig für gesunde Hände. Nicht nur im Winter sind trockene Hände unangenehm und sollten entsprechend eingecremt werden. Wegemund empfiehlt: Morgens, nach dem Waschen, nach den Pausen - und auch regelmäßig in der Freizeit.

Ihr Appell an die Arbeitgeber: "Sie sollten die entsprechenden Lotionsspender an Händewaschplätzen zur Verfügung stellen." Diese Investition lohne sich, denn Arbeitsausfälle aufgrund von Hauterkrankungen seien kostspieliger.

Merke: Hautpflegeprodukte mehrmals täglich verwenden.

Auch den Mitarbeitern sollte man diese Ratschläge mitgeben, um Hautkrankheiten und eventuell daraus folgende Arbeitsausfälle zu vermeiden.

Die Mitarbeiterinformation ist laut Wegemund überhaupt ein ganz wesentliches Thema. "Man muss ein grundlegendes Bewusstsein für Hygiene schaffen", sagt sie. Hygieneschulungen sind dabei ein wichtiger Teil. Mindestens einmal im Jahr sollten diese stattfinden. "Die Schulungen müssen auch nicht immer die gleichen Inhalte haben", rät Wegemund. Interesse könne man z.B. wecken, indem man einen bebrüteten Abklatsch zeigt oder Informationen zu aktuellen Krankheiten wie z.B. vor einiger Zeit der Schweinegrippe gibt, um so die Relevanz des Themas hervorzuheben.

Eine praktische Möglichkeit für Hygieneschulungen gibt es z.B. online unter www.hygienewissen.de (siehe auch Kasten "Onlineschulung"). Orochemie wurde von Kunden angesprochen, die Probleme hatten, alle Mitarbeiter gleichzeitig zu schulen. "Es war schwierig, einen passenden Termin zu finden, und dann hält eine Schulung für alle Mitarbeiter natürlich auch den Betrieb auf", erzählt Wegemund von den Kundenproblemen. So entstand die Idee der Onlineschulungen, die die Mitarbeiter ganz flexibel zu jeder Zeit machen können.

Merke: Bewusstsein für Hygiene schaffen, z.B. durch Schulungen.

Wer all diese Tipps beherzigt, hat nicht nur hygienisch saubere Wäsche, sondern auch Mitarbeiter mit gesunden Händen.

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