Ausgezeichnete Arbeitskleidung Mewa: Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2023

Textildienstleister Mewa hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis verliehen bekommen. Die Arbeitskleidung "Mewa Peak" schont gleich in mehrfacher Hinsicht die Ressourcen – auch dank Sharingsystem.

Nahmen für Mewa den Deutschen Nachhaltigkeitspreis entgegen (v.li.): Vanessa Jung, Mark Weber und Dascha Guttenberger. - © DNP/Ralf Rühmeier

Die überwiegend aus Recyclinggarnen hergestellte Arbeitskleidung "Mewa Peak" wurde in der Kategorie "Design" mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Verliehen wird der Preis von der unabhängigen Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. und vom Rat für Nachhaltigkeit, der Bundesregierung sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen unterstützt. Er prämiert nachhaltige Lösungen in den Kategorien: Design, Unternehmen, Forschung, Verpackung, Start-ups und Architektur.

PET aus gebrauchten Flaschen

Die 16-köpfige Jury würdigte, dass die im Service-System angebotene Kleidung gleich in mehrfacher Hinsicht Ressourcen schone. So verzichte die Arbeitskleidung soweit möglich auf konventionelle Mischgewebe und setze stattdessen recyceltes PET ein, das vor allem aus gebrauchten Trinkflaschen gewonnen wird. Im Vergleich zu Kleidung, die zu 100 Prozent aus konventionellem Gewebe besteht, reduziere sich die herstellungsbedingte CO2-Emission damit – von der Rohstoffproduktion angefangen – um mehr als ein Drittel. Hinzu komme Fairtrade-zertifizierte Biobaumwolle. Insgesamt betrage der Anteil der ressourcenschonenden, nachhaltigen Materialien mehr als 75 Prozent.

"Mewa Peak" sei somit die erste nachhaltige Kollektion (Jacke und Hose), die im Sharing-System angeboten werde. Mark Weber, Leiter der Mewa-Produktentwicklung: "Eine große Herausforderung für den Textilservice ist die Qualität der Recyclingmaterialien. Dabei geht es vor allem um die Festigkeit, die wir im Berufsbekleidungsbereich dringend benötigen."

Drei Jahre Entwicklungsarbeit

Von der Idee bis zur Serienreife waren drei Jahre Entwicklungsarbeit nötig. Dabei hatte die Kollektion drei Vorgaben zu erfüllen: Einen größtmöglichen Anteil recycelter Materialien, robust genug für die Arbeit in Industrie und Handwerk und außerdem geeignet für die verlässlichen Wasch- und Trockenverfahren der industriellen Pflege. Vom Gewebe über die Taschenfutter bis zu den Etiketten mussten für die Kollektion alle Komponenten neu aus Recyclingfasern entwickelt werden. Eine besondere Herausforderung seien dabei die elastischen Bereiche gewesen, da hierfür gestrickte Partien benötigt werden, so Weber.

Bei der Entwicklung arbeitete Mewa mit Partnern in Europa zusammen. So entstanden die Gewebe in Italien, die Gestricke in Deutschland, die Etiketten in der Türkei und die Cordura-Gewebe für die verstärkten Bereiche in der Kleidung in Deutschland. Gefärbt wird ebenfalls in Deutschland, die abschließende Produktion durch einen belgischen Konfektionär erfolgt in Marokko und Tunesien.

Mark Weber sagt: "Eine Berufskleidung besteht aus vielen Komponenten. Damals fragten wir unsere Lieferanten, ob sie uns Alternativen aus recyceltem Material anbieten können. Doch die Antwort war ‚Nein‘. Heute heißt es ‚Ja‘ und das ist ein Fortschritt – für die Umwelt und für unsere Kunden."