Ein Unternehmen in die nächste Generation zu überführen, ist eine Herausforderung. Vor allem in einer Branche wie der Textilpflege, in der Preiskämpfe herrschen und deren Image nicht das Beste ist. Stefan Posch hat es gewagt und das Unternehmen seiner Eltern übernommen. R&E Goebel ist einer der ältesten Textilpflegebetriebe Österreichs – seit 1901 gibt es ihn bereits in Wien – und gleichzeitig die einzige Stückfärberei Mitteleuropas. Für die erfolgreiche Modernisierung und Neupositionierung des Textilpflegeunternehmens hat R&E Goebel nun die Auszeichnung als "Wäscherei des Jahres 2015" erhalten.
Auf den ersten Blick sah man am vergangenen Freitag, 4. September 2015, dass es bei R&E Goebel in Wien etwas zu feiern gibt. Plakate an der Straße, Beschriftungen an den Autos und natürlich die Urkunde im Laden sind echte Eyecatcher und sagen: "Hier sind Sie in einem ausgezeichneten Betrieb!" Ausgezeichnet mit dem "Oscar der Textilplfegebranche", dem "RWin 2015" für die "Wäscherei des Jahres".
Zur feierlichen Preisverleihung in die mit Stehtischen ausgestattete und mit Blumen dekorierte Wäscherei kamen zahlreiche Gäste in die Sofie-Lazarsfeldstraße in Wien. Familie, Freunde, Geschäftspartner, Branchenvertreter, Kollegen wollten sich den großen Moment nicht entgehen lassen. Stellvertretend für alle "RWin"-Jurymitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hielt Walter Imp, Bundesinnungsmeister der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber, die Laudatio. Er sagte: "Mit viel Herzblut hat Stefan Posch die R&E Goebel GmbH in kurzer Zeit zukunftssicher aufgestellt und mit verschiedenen Maßnahmen noch stärker am Markt etabliert. Umsatzsteigerungen, öffentliche Aufmerksamkeit und ein erhöhter Bekanntheitsgrad von R&E Goebel geben dem jungen Unternehmer und seinem modernen Konzept Recht. "
Ehrung für engagierten Jungunternehmer
Zusammen mit RWT-Chefredakteurin Elena Schönhaar überreichte Walter Imp den "RWin"-Award und eine Urkunde an Geschäftsführer Stefan Posch. Sichtlich gerührt bedankte sich Posch bei seinem 21-köpfigen Team: „Ihr geht mit mir durch alle stressigen Situationen, ohne euch und eure Unterstützung wäre das alles hier nicht möglich!“ Die Auszeichnung sei eine Ehre für seine Eltern, von denen er das Unternehmen übernommen hat, für sein Team und ihn.
Stefan Posch ist Quereinsteiger, gelernter Patissier. Vater Alfred Posch fragte ihn 2011, ob er in den Familienbetrieb einsteigen wolle. Das wollte er – und zwar richtig. Stefan Posch initiierte und begleitete den Neubau der Hauptzentrale des Unternehmens und stieß zahlreiche Neurungen an. Zwei Millionen Euro hat die Familie Posch investiert. Im neuen Firmensitz kann nicht nur ökonomisch sondern auch ökologisch gewaschen, gereinigt und gefärbt werden – unter anderem mithilfe einer Wasser- und Wärmerückgewinnungsanlage.
Marketing und Service ausgearbeitet
Auch das Marketing hat Stefan Posch neu aufgestellt. Eine professionell gestaltete Website, ein Unternehmensvideo und eine Facebook-Seite mit mehr als 580 Fans gehören dazu. Die Unternehmensfarbe ist ein frisches Limettengrün mit hohem Wiedererkennungsfaktor. Ein neu entworfenes Logo zeigt einen grünen Kreis mit dem Inhalt "seit 1901". So verbindet sich Tradition mit Moderne.
Stefan Posch will das verstaubte Image der Branche ablegen. Das gilt auch für den Servicebereich. Der Servicegedanke geht bei R&E Goebel so weit, dass man 365 Tage im Jahr Erreichbarkeit bietet. Für Gastronomiekunden ist ein 24-Stunden-Service im Angebot. Außerdem können Kunden eine kostenlose Benachrichtigung per SMS bekommen, sobald ihre Ware abholbereit ist.
Das Unternehmensprojekt "Generation 2.0" hat die internationale "RWin"-Jury überzeugt. "Stefan Posch beweist, wie modern sich ein traditioneller Betrieb präsentieren kann – das sollte vielen anderen Betrieben Hoffnung geben und ein positives Signal für alle Wäscher in ganz Österreich, aber auch international sein", betonte Walter Imp bei der Preisverleihung.
Gemeinsam feierte die Familie Posch mit Mitarbeitern und Gästen bei Speiß und Trank die Auszeichnung als "Wäscherei des Jahres 2015".