Dibella Besser recyceln: Alttextilien automatisiert sortieren

Der Textilservice-Partner Dibella engagiert sich seit Jahren für das Recycling von Objekttextilien. Im Rahmen des Projekts "KICKup" (KI-gestützte, chemische Cellulose-Kreisläufe) soll Gewebe aus Baumwolle und Polyester mit Hilfe künstlicher Intelligenz automatisch sortiert werden. Warum das für das Faserrecycling so wichtig ist.

Servietten werden per Hand für das Recycling sortiert.
Bislang die größte Hürde beim Recycling: Verschiedene Materialien müssen aufwändig per Hand sortiert werden. Das Projekt wird eine effektive KI-gesteuerte Sortierung von Alttextilien ermöglichen. - © Crescent, Pakistan

In Textilservice-Unternehmen werden große Mengen Bett-, Tisch- und Frottierwäsche eingesetzt, die nach Ende der Nutzung als Alttextilien anfallen. Diese bieten aufgrund der hohen Menge, der einheitlichen Zusammensetzung und einer begrenzten Anzahl an Sammelstellen optimale Voraussetzungen für ein zukunftsfähiges Faser-zu-Faser-Recyclingsystem. In der Praxis scheitert ein solches Konzept jedoch daran, dass die verschiedenen Gewebe kaum zu unterscheiden sind. Zu diesem Ergebnis kam ein Pilotprojekt, an dem Dibella maßgeblich beteiligt war.

Textilen Kreislauf verbessern

Im textilen Mietservice werden Gewebe in unterschiedlichen Baumwoll-Polyester-Mischungen, aus reiner Baumwolle und sogar aus 100 Prozent Polyester verwendet. Für jedes dieser Materialien gibt es spezielle Recycling-Technologien. Um die Alttextilien dem geeigneten Prozess zuzuordnen, müssen diese allerdings richtig sortiert werden: Je besser die Gewebe unterschieden werden, desto besser können sie in den Kreislauf zurückgeführt werden. Bisher fehlt jedoch ein geeignetes, automatisiertes Sortiersystem, dass gängige Objekttextilien qualitativ erfasst.

"Dazu haben wir gemeinsam mit ausgesuchten Partnern ein Projekt ins Leben gerufen, das auf Basis chemischen Upcyclings, KI-gestützte geschlossene Kreisläufe für B2B-Textilien aus Baumwoll-Polyester-Mischungen entwickeln soll. Dank einer Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Höhe von fast 400.000 Euro können wir dieses Projekt in den kommenden zwei Jahren ausarbeiten", erzählt Ralf Hellmann, Geschäftsführer von Dibella.

Ziel: Alttextilien automatisch sortieren

Das Projekt "KICKup" ist Teil einer aktuellen DBU-Förderinitiative. Es soll zu ressourcenschonenden Produkt-, Material- und Stoffkreisläufen beitragen. Das Hauptziel des Vorhabens ist die Entwicklung eine Anlage, die mittels Infrarot-Technologie und künstlicher Intelligenz (KI) die aus dem Mietservice stammenden Textilien möglichst sortenrein sortiert. Die Projektpartner fokussieren sich dabei im Wesentlichen auf reine Baumwolltextilien und Mischgewebe aus Polyester und Baumwolle beziehungsweise Regeneratfasern. Sie sollen zukünftig mit hoher Genauigkeit identifiziert und dem passenden chemischen oder mechanischen Recycling-Prozess zugeführt werden können.

Projekt hat Potenzial

"Je sortenreiner Materialien zurückgewonnen werden, desto besser lassen sie sich wiederverwerten. Dieser für eine Kreislaufwirtschaft zentrale Faktor spielt auch bei Textilien eine Rolle", sagt Dr. Volker Berding, Leiter des DBU-Referats Ressourcenmanagement. Das Vorhaben von Dibella hat nach seinen Worten daher Potenzial, den Einsatz von Rohstoffen zu verringern und die Alttextilien höherwertig zu recyceln.

Projektpartner von "KICKup"

Kooperationspartner
Assoziierte Partner