Im Gespräch mit der Industrie 120 Jahre R+WTextilservice: "Fachkräfte mit Motivation und Tatendrang braucht das Land"

Der zweite Teil des R+WTextilservice-Jubiläumsinterviews ist da: Böwe, Christeyns, Veit, Electrolux und Miele berichten, wie sie trotz Krieg, Energiekrise und Inflation optimistisch in die Zukunft und auf die Textilpflegebranche blicken, welche Themen sie umtreiben und was sie sich für den Textilservice wünschen.

Jubiläumsinterview: Im Gespräch mit der Industrie
Im Jubiläumsinterview von R+WTextilservice berichten die führenden Hersteller der Textilpflegebranche über die größte Herausforderung, Aufgaben der Zukunft und Branchenwünsche. - © Lumos sp – stock.adobe.com
Das Fachmagazin R+WTextilservice blickt auf 120 Jahre Zeitschriften-Geschichte zurück. Wenn Sie für Ihr Haus zurückblicken, was war denn in Ihren Augen die größte Herausforderung?

Frank Ziermann, BÖWE Textile Cleaning GmbH (Sasbach): Die größte Herausforderung war die Anpassung der Geschäftsprozesse und Kostenstrukturen an den sich verändernden und schrumpfenden Markt.

Dr. Stefan Vautrin, Christeyns GmbH (Offenburg): Die Corona-Pandemie und der Ukrainekrieg sind zweifellos die größte Herausforderung die unser Unternehmen je zu bewältigen hatte. Zunächst mussten bedingt durch die Lockdowns dramatische Umsatzeinbrüche verkraftet werden. In der weiteren Folge kam es bei vielen Rohstoffen zu Lieferschwierigkeiten und starken Preiserhöhungen. Diese Dramatik hat sich nun seit Beginn des Ukrainekrieges weiter verschärft. Rohstoffe sind auf breiter Front teurer geworden und die Energiekosten sind geradezu explodiert. Die Kostenerhöhungen ziehen sich durch die gesamte Kostenstruktur unseres Unternehmens vom Rohstoffeinkauf über die Herstellkosten bis hin zum Transport und haben natürlich gravierende Auswirkungen auf unsere Unternehmensbilanz.

Christopher Veit, VEIT GmbH (Landsberg am Lech): Größte Herausforderung und gleichzeitig Freude ist es für uns, tagtäglich immer wieder unsere Kunden glücklich zu machen und sie in ihren täglichen Aufgaben und Betrieben zu unterstützen.

  • Bild 1 von 5
    Thomas Schauerte, Vertriebsleiter Deutschland von Electrolux Professional rät zu einem Energiesparkonzept aus einem Guss mit modernen Geräten.
    © Electrolux
    Thomas Schauerte, Vertriebsleiter Deutschland von Electrolux Professional rät zu einem Energiesparkonzept aus einem Guss mit modernen Geräten.
  • Bild 2 von 5
    Frank Ziermann
    © BÖWE
    Frank Ziermann
  • Bild 3 von 5
    Dr. Stefan Vautrin, Christeyns GmbH, Offenburg
    © Christeyns
    Dr. Stefan Vautrin, Christeyns GmbH, Offenburg.
  • Bild 4 von 5
    Christopher Veit, VEIT GmbH, Landsberg am Lech
    © VEIT
    Christopher Veit, VEIT GmbH, Landsberg am Lech.
  • Bild 5 von 5
    Michael Arendes, Miele & Cie. KG, Gütersloh
    © Miele
    Michael Arendes, Miele & Cie. KG, Gütersloh.

Zurück zum Interview

Das Fachmagazin R+WTextilservice blickt auf 120 Jahre Zeitschriften-Geschichte zurück. Wenn Sie für Ihr Haus zurückblicken, was war denn in Ihren Augen die größte Herausforderung?

Thomas Schauerte, Electrolux Professional GmbH (Tübingen): Ein essentielles Thema für uns war immer die Schärfung des Bewusstseins für einen hygienischen Waschprozess, auch schon vor Corona. Dabei spielen nicht nur die technischen Möglichkeiten der Wäschereimaschinen eine wichtige Rolle, sondern auch die Prozess- und Beratungskompetenz unserer Mitarbeiter, z. B. mit Blick auf Barrierewäschereien. Zudem stellen wir mehr und mehr fest, dass Haushaltsmaschinen aus kritischen Bereichen verbannt werden. Nur die richtige, professionelle Technik schafft Sicherheit.

Michael Arendes, Miele & Cie. KG (Gütersloh): Zuerst gratuliert auch Miele ganz herzlich zu diesem Jubiläum! R+WTextilservice hat Jahrzehnte voll wechselvoller Geschichte erfolgreich bewältigt – wie unser Unternehmen, das inzwischen selbst 123 Jahre alt ist. Dabei zählen aus Miele-Sicht zwei Entwicklungen, die parallel stattgefunden haben, zu den größten Herausforderungen der jüngsten Zeit: Einerseits haben Textilien und Wäschefasern sich verändert. Wo früher robustes Leinen verwendet wurde, erwarten die Käuferinnen und Käufer von Oberbekleidung heute empfindliche Seide. Dementsprechend hat die Miele-Anwendungstechnik stets für – zum Teil patentierte – Lösungen und Programme gesorgt, mit denen unsere Wäschereimaschinen die neuen Materialien schonend aufbereiten. Dabei rückte anderseits die zweite, ebenso wichtige Entwicklung zunehmend in den Mittelpunkt: Knappen Ressourcen und steigenden Energiepreisen ist Miele als Vorreiter der Branche mit den passenden Produkten begegnet, etwa mit Heißwasser- und Wärmepumpenbeheizung für viele Trockner, dem Waschverfahren EcoSpeed, um nur wenige prägnante Beispiele zu nennen.

Was wird denn wohl für Ihre Branche die größte Aufgabe der Zukunft sein?

Frank Ziermann: Flächendeckend gute Qualität abliefern und zeigen, dass die Dienstleistung "Textilreinigung" kompetent ist und auch gebraucht wird.

Dr. Stefan Vautrin: In naher Zukunft geht es um die Überwindung der aktuellen Krise, was uns vermutlich noch Monate oder vielleicht sogar Jahre beschäftigen wird. Selbst wenn der Ukrainekrieg morgen beendet wäre, steht zu befürchten, dass die Preise eine ganze Weile auf hohem Niveau verharren werden. Die seit der Finanzkrise 2008 zu beobachtende Deglobalisierung, nun verstärkt durch die Coronakrise und den Ukrainekrieg, wird die Kosten und Preise vermutlich eher noch weiter steigen lassen. In weiterer Zukunft sehe ich die Transformation unserer Branche hin zu einer klimaneutralen Wiederaufbereitung von Wäsche entlang der gesamten Wertschöpfungskette als größtes Zukunftsprojekt. Christeyns wird seine Kunden hierbei mit Kräften unterstützen. Ein weiterer Meilenstein bei der Erreichung dieses Zieles ist EPIC, das in der Jubiläums-Ausgabe 7/8 erstmals vorgestellt wurde.

Christopher Veit: Unseren Kunden Lösungen zu bieten, mit denen sie den Personalmangel mit Automatisierung auffangen können, ohne dabei die Anwendungsqualität zu sehr leiden zu lassen. Und all dies mit so wenig Emissionen (Energie, Temperatur und Lautstärke) wie möglich.

Thomas Schauerte: Ein wichtiges Thema wird sicherlich die Vernetzung sein, also die Maschinen "smart" zu machen. Transparenz zum Beispiel über Verbrauchsdaten, Einsatzzeiten oder Hygieneleistung schafft die Möglichkeit, Ressourcen zu schonen und Kosten zu optimieren.

  • Bild 1 von 22
    Anzeige Fusselbürste von Allstar aus dem Jahr 1970
    © Allstar/Holzmann Medien
    "Jetzt ist endlich Schluss mit Fusseln und Fasern": Die Fusselbürste, wie sie hier in einer Anzeige in der April-Ausgabe 1970 von Allstar beworben wird, darf auch heute in keinem Kleiderschrank fehlen.
  • Bild 2 von 22
    In dieser Grafik aus dem Jahr 1970 wird ein Anstieg der Chemiefasern prognostiziert, bis 1980 soll sie sogar mehr als die Hälfte des Faserbedarfs der Welt decken. Wie wir heute wissen, ging der Trend entsprechend weiter Im Jahr 2019 machte die Weltproduktion synthetischer Fasern nach einer Studie der Industrievereinigung Chemiefaser bereits 73.5 Prozent aus.
    © Condor/Holzmann Medien
    In dieser Grafik aus dem Jahr 1970 wird ein Anstieg der Chemiefasern prognostiziert, bis 1980 soll sie sogar mehr als die Hälfte des Faserbedarfs der Welt decken. Wie wir heute wissen, ging der Trend entsprechend weiter Im Jahr 2019 machte die Weltproduktion synthetischer Fasern nach einer Studie der Industrievereinigung Chemiefaser bereits 73.5 Prozent aus.
  • Bild 3 von 22
    In dieser Anzeige aus dem Jahr 1975 bewirbt Kannegiesser eine neue Presspuppe, die das Trocknen und Glätten für alle Schnittformen und Konfektionsgrößen mit vertikalen und horizontalen Formen ermöglichen soll.
    © Kannegiesser/Holzmann Medien
    Egal ob eng anliegendes Oberhemd oder weiter Ärztemantel: In dieser Anzeige aus dem Jahr 1975 bewirbt Kannegiesser eine neue Presspuppe, die das Trocknen und Glätten für alle Schnittformen und Konfektionsgrößen mit vertikalen und horizontalen Formen ermöglichen soll.
  • Bild 4 von 22
    Die Annonce "HEIRAT – weg vom Geschäft" aus dem Jahr 1975 zeigt, wie nah die Liebe zu Geschäft und einer Frau doch beieinander liegen kann.
    © Holzmann Medien
    Die Annonce "HEIRAT – weg vom Geschäft" aus dem Jahr 1975 zeigt, wie nah die Liebe zu Geschäft und einer Frau doch beieinander liegen kann.
  • Bild 5 von 22
    Die durchschnittliche Arbeitszeit wurde in den gut 150 Jahren zwischen 1825 und 1978 von 82 Stunden auf 40,2 Stunden halbiert.Das zeigt diese Grafik aus dem Jahr 1979. Zum Vergleich: Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung verzeichnete in 2019 eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Vollzeit von 38,2 Stunden. Also eine Minderung der Arbeitszeit von zwei Stunden in 40 Jahren.
    © Globus/Holzmann Medien
    Die durchschnittliche Arbeitszeit wurde in den gut 150 Jahren zwischen 1825 und 1978 von 82 Stunden auf 40,2 Stunden halbiert.Das zeigt diese Grafik aus dem Jahr 1979. Zum Vergleich: Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung verzeichnete in 2019 eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Vollzeit von 38,2 Stunden. Also eine Minderung der Arbeitszeit von zwei Stunden in 40 Jahren.
  • Bild 6 von 22
    Im Jahre 1979 veröffentlicht, zeigt uns die Grafik "Vorsicht: Montag", dass die Arbeitspause am Wochenende den Montag zum unfallreichsten Wochentag macht. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung dokumentiert das Phänomen abermals in ihrer Studie von 2019: Montags passieren damals wie heute die meisten Unfälle.
    © Globus/Holzmann Medien
    Im Jahre 1979 veröffentlicht, zeigt uns die Grafik "Vorsicht: Montag", dass die Arbeitspause am Wochenende den Montag zum unfallreichsten Wochentag macht. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung dokumentiert das Phänomen abermals in ihrer Studie von 2019: Montags passieren damals wie heute die meisten Unfälle.
  • Bild 7 von 22
    Damit im Kundenservice nichts mehr schief geht, hat der Verlag Neue Merkur GmbH den "Kleinen Leitfaden der Kundenpflege für die Ladnerin" herausgebraucht. 1979 konnte man den kompakten Ratgeber für gerade einmal 2,50 Deutsche Mark erwerben.
    © Verlag Neuer Merkur/Holzmann Medien
    Damit im Kundenservice nichts mehr schief geht, hat der Verlag Neue Merkur GmbH den "Kleinen Leitfaden der Kundenpflege für die Ladnerin" herausgebraucht. 1979 konnte man den kompakten Ratgeber für gerade einmal 2,50 Deutsche Mark erwerben.
  • Bild 8 von 22
    In den 1970er-Jahre gibt es immer mehr Unternehmen, die die "Tragetaschen-Verpackung" extra berechnen. Und auch vor der Textilpflegebranche macht diese Entwicklung nicht halt. Um die Ausgabe den Kunden möglichst "sanft" beizubringen, hat das Ladengestaltungsunternehmen Heintel, Meinhardt + v. Wicht GmbH oben abgebildetes Schild im Programm, das die Textilpfleger in ihrem Betrieb aushängen können. Demzufolge soll die "kleine Tragetasche" an der Ladenkasse 5 Pfennig, umgerechnet 0,05 Euro, kosten. Aktuell: Ab 2022 dürfen in Deutschland gar keine Plastiktüten mehr rausgegeben werden.
    © Heintel, Meinhardt + v. Wicht GmbH/Holzmann Medien
    In den 1970er-Jahre gibt es immer mehr Unternehmen, die die "Tragetaschen-Verpackung" extra berechnen. Und auch vor der Textilpflegebranche macht diese Entwicklung nicht halt. Um die Ausgabe den Kunden möglichst "sanft" beizubringen, hat das Ladengestaltungsunternehmen Heintel, Meinhardt + v. Wicht GmbH oben abgebildetes Schild im Programm, das die Textilpfleger in ihrem Betrieb aushängen können. Demzufolge soll die "kleine Tragetasche" an der Ladenkasse 5 Pfennig, umgerechnet 0,05 Euro, kosten. Aktuell: Ab 2022 dürfen in Deutschland gar keine Plastiktüten mehr rausgegeben werden.
  • Bild 9 von 22
    Mit einer bunten Anzeige machte die Firma Büfa auf ihr neustes Imprägniermittel aufmerksam. Wer im Jahre 1987 der Nässe trotzen will, soll den neuen FSI Schutz testen.
    © BüFA/Holzmann Medien
    Mit einer bunten Anzeige machte die Firma Büfa auf ihr neustes Imprägniermittel aufmerksam. Wer im Jahre 1987 der Nässe trotzen will, soll den neuen FSI Schutz testen.
  • Bild 10 von 22
    Heute selbstverständlich, damals "Ein heißer Tip": Der Computer im Betrieb wurde im Jahre 1993 beworben, um für mehr "Gewinn", "Freizeit" und "Wettbewerbskraft" zu sorgen.
    © /Holzmann Medien
    Heute selbstverständlich, damals "Ein heißer Tip": Der Computer im Betrieb wurde im Jahre 1993 beworben, um für mehr "Gewinn", "Freizeit" und "Wettbewerbskraft" zu sorgen.
  • Bild 11 von 22
    Eine tropische Insel, "Traumfrau! Traummann! Traumkleid!" Was möchte man mehr? Das dachte sich auch die Firma Multimatic, die diese Plakate für 15 Mark das Stück im Jahr 1999 an Textilpflegedienste verkaufte. Diese sollten ihren fachkundigen Service dann bei ihren Kunden bewerben.
    © Multimatic/Holzmann Medien
    Eine tropische Insel, "Traumfrau! Traummann! Traumkleid!" Was möchte man mehr? Das dachte sich auch die Firma Multimatic, die diese Plakate für 15 Mark das Stück im Jahr 1999 an Textilpflegedienste verkaufte. Diese sollten ihren fachkundigen Service dann bei ihren Kunden bewerben.
  • Bild 12 von 22
    Rein mit der schmutzigen Wäsche, raus mit der gereinigten. So pfiffig warb Miele im Jahr 1999 für eine neue Waschmaschine mit Durchladetechnik für die Trennung in unreine/reine Seite mit 240 und 320 Liter Trommelvolumen.
    © Miele/Holzmann Medien
    Rein mit der schmutzigen Wäsche, raus mit der gereinigten. So pfiffig warb Miele im Jahr 1999 für eine neue Waschmaschine mit Durchladetechnik für die Trennung in unreine/reine Seite mit 240 und 320 Liter Trommelvolumen.
  • Bild 13 von 22
    Mit der Mäusebettwäsche ging es im Januar 2018 los. Seitdem zeichnet Kai Felmy für R+WTextilservice den Cartoon des Monats.
    © Kai Felmy
    Mit der Mäusebettwäsche ging es im Januar 2018 los. Seitdem zeichnet Kai Felmy für R+WTextilservice den Cartoon des Monats.
  • Bild 14 von 22
    Werbevorschlag der Forschungsstelle Chemischreinigung aus dem Jahre 1975
    © R+WTextilservice
    Werbevorschlag der Forschungsstelle Chemischreinigung aus dem Jahre 1975.
  • Bild 15 von 22
    Cartoon 1969 aus Rheinische Post
    © Rheinische Post
    Dieser Comic erschien in der "Reiniger und Wäscher" 1969.
  • Bild 16 von 22
    Detachierzentrum mit 10 Übungsplätzen
    © Hohenstein
    Detachierzentrum mit 10 Übungsplätzen, eingerichtet ab den 70er Jahren in der Technischen Akademie Hohenstein.
  • Bild 17 von 22
    Die Schmutz-Fang-Matte.
    © Kai Felmy
    Die Schmutz-Fang-Matte.
  • Bild 18 von 22
    Carton Umsätze
    © Kai Felmy
    Passt nicht nur zu Weihnachten ...
  • Bild 19 von 22
    Cartoon Silvester
    © Kai Felmy
    Es müssen ja nicht immer nur die Korken knallen!
  • Bild 20 von 22
    Cartoon Feuerwehrschutzbekleidung
    © Kai Felmy
    Cartoon Feuerwehrschutzbekleidung
  • Bild 21 von 22
    Werbung für Kleiderbügel: Ritterrüstung auf einem Kleiderbügel
    © ATU PACK
    So warb man in den 70er Jahren im "Reiniger+Wäscher" für Kleiderbügel.
  • Bild 22 von 22
    Sauberland Vorher/Nachher 1978
    © Sauberland
    Ob es diese Sauberland-Filiale heute noch gibt, ließ sich nicht mehr nachvollziehen. 1978 erstrahlte sie jedenfalls nach einem Umbau.

Michael Arendes: Auch die Zukunft hält für uns zwei wichtige Themen bereit: Selbst in Branchen, für die noch vor wenigen Jahren Verbrauchswerte überhaupt keine Rolle spielten (wie der Gebäudereinigung), wird heute immer mehr auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit geachtet. Folglich werden regenerative Energien wie Heißwasser im Trockner weiter an Bedeutung gewinnen. Um die Energiekosten noch besser steuern und zusätzliche Einsparpotenziale aufzudecken, lohnt sich der Einsatz vernetzbarer Wäschereimaschinen, die Miele mit einem darauf abgestimmten, web-basierten Portal anbietet. "Miele MOVE" macht viele Wege überflüssig, weil auf Tablet, Smartphone oder PC schnell nachgesehen werden kann, ob zum Beispiel eine Maschine fertig ist. Darüber hinaus erleichtert es den Kontakt zum Service und überwacht laufend die Daten von Wasch- und Trockenprozessen.

Unsere "Zeitschriften-Geburtstagsfee" erfüllt Ihnen einen Branchenwunsch. Dieser wäre?

Frank Ziermann: Marktteilnehmer mit ausgewogenem technischem, kaufmännischem und verfahrenstechnischem Hintergrundwissen.

Dr. Stefan Vautrin: Die Corona- und Ukrainekrise ist sowohl für Lieferanten also auch für Wäschereien/ Textilpflegebetriebe und -dienstleister eine gewaltige Herausforderung, die das wirtschaftliche und auch das emotionale Verhältnis beider Parteien stark belastet hat. Ich wünsche mir deshalb möglichst bald die Zeit zurück, in der wir mit unseren Kunden wieder über die zentralen Fragen unserer Partnerschaft reden können, statt über Preise und Lieferschwierigkeiten.

Christopher Veit: Fachkräfte mit Motivation und Tatendrang braucht das Land!

Thomas Schauerte: Entscheidungen über Wäschereitechnik sollten nicht primär aufgrund der Investitionskosten getroffen werden. Im Vordergrund sollten die Lebenszyklus-Kosten, wie zum Beispiel für Energie, Waschmittel, Wasser oder Instandhaltung, stehen. Denn das steigert nicht nur die eigene Wirtschaftlichkeit und Effizienz, sondern hilft auch der Umwelt.

Michael Arendes: Mehr Wertschätzung für die Textilpflege in allen Branchen, sowohl in gewerblichen Reinigungen als auch in Gebäudereinigungen oder in Hotels, Restaurants und im Catering. Wer seine Kleidung reinigen lässt, gepflegt speist oder ein gepflegtes Hotelzimmer inklusive frischer Bettwäsche und flauschiger Handtücher genießt, schaut in der Regel nicht hinter die Kulissen. Für die Menschen, die dort arbeiten, wünschen wir uns mehr Anerkennung. Die angemessene Entlohnung ist nur ein Teil davon, und im Alltag unterstützen wir nach Kräften – mit innovativen Konzepten für Textilien aus nachhaltigen Materialien.



Lesen Sie auch den ersten Teil unseres R+WTextilservice-Jubiläumsinterviews. Darin berichten Dieckhoff, Fintec, Jensen, Kannegiesser, Kreussler, Multimatic und Seitz, welche Themen sie derzeit umtreiben und was sie sich für den Textilservice wünschen.

  • Bild 1 von 7
    Martin Dieckhoff, Dieckhoff Textilsysteme, Wuppertal
    © Dieckhoff Textilsysteme
    Martin Dieckhoff, Dieckhoff Textilsysteme, Wuppertal.
  • Bild 2 von 7
    Claudia Pollauf, Fintec Textilpflegesystem GmbH, Gersthofen
    © Fintec Textilpflegesystem
    Claudia Pollauf, Fintec Textilpflegesystem GmbH, Gersthofen.
  • Bild 3 von 7
    Tina Kannegiesser, Herbert Kannegiesser GmbH, Vlotho
    © Kannegiesser
    Tina Kannegiesser, Herbert Kannegiesser GmbH, Vlotho.
  • Bild 4 von 7
    Dr. Helmut Eigen, Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH, Wiesbaden
    © Kreussler
    Dr. Helmut Eigen, Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH, Wiesbaden
  • Bild 5 von 7
    Martin Rauch, JENSEN-Group, CH-Burgdorf
    © JENSEN-Group
    Martin Rauch, JENSEN-Group, CH-Burgdorf.
  • Bild 6 von 7
    Dirk Freitag, Multimatic GmbH & Co. KG, Melle
    © Multimatic
    Dirk Freitag, Multimatic GmbH & Co. KG, Melle.
  • Bild 7 von 7
    Alexander Seitz, SEITZ GmbH, Kriftel
    © SEITZ
    Alexander Seitz, SEITZ GmbH, Kriftel.