Was tun, um mehr Azubis zum Textilreiniger zu gewinnen? Bei einem Treffen im März 2024 in Neumünster war genau das Thema. Vorgestellt wurde auch die Idee für einen einjährigen Bildungsgang.
Vertreterinnen und Vertreter aus der Textilpflege-Branche trafen sich im März 2024 in der Berufsschule der Theodor-Litt-Schule in Neumünster, um über die momentan prekäre Situation hinsichtlich der geringen Schülerzahlen im Bereich der dualen Ausbildung zum/zur Textilreiniger/-in zu sprechen.
Die Betriebe bilden derzeit nur sehr wenige Personen aus. Nur eine einzige Auszubildende besucht derzeit die Unterstufe. Das könnte in Zukunft eine Schließung des Berufsschulstandortes im Norden zur Folge haben.
Wie gewinnt man Auszubildende?
Gemeinsam diskutierten die Teilnehmenden darüber, wie sie dem Azubimangel begegnen können. Dabei ging es nicht nur um bereits etablierte Ideen:
- Besuch von schulischen oder außerschulischen Berufsmessen,
- Suche im Freundes- und Bekanntenkreis,
- Ansprechen von Kunden vor Ort,
- Social Media,
- Anreize durch höhere Vergütungen,
- Teilzeitform der Ausbildung anbieten,
- sich einen Azubi mit einem anderen Unternehmen teilen etc.
Neues Konzept: Vom Praktikant zum Azubi?
Die Schule stellte auch das geplante Konzept vor: So soll ab dem kommenden Schuljahr ein einjähriger Bildungsgang "AV-SH1 Textilmanagement" angeboten werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen durch die Kombination von Schule und Praktikum in einem Textilpflegebetrieb an den Beruf des Textilreinigers herangeführt werden. In der Schule sollen sowohl textile als auch wirtschaftliche Grundlagen vermittelt werden. Der Bildungsgang richtet sich an diejenigen, die zum Beispiel noch keine Ausbildung bis dahin finden konnten und dazu noch berufsschulpflichtig sind.
Theodor-Litt-Schule sucht noch Betriebe
Hierzu braucht es Betriebe, die sich bereit erklären Praktikanten und Praktikantinnen aufzunehmen. Sofern erwünscht, könnte ein direkter Übergang in eine Ausbildung auch noch im laufenden Schuljahr erfolgen, sollte Interesse am Beruf bestehen.
Letztendlich bleibt der Appell an die Textilpflegebetriebe: Bilden Sie aus, sonst wird auch bald der einzige Standort zur schulischen Ausbildung im Norden Deutschlands zukünftig in Gefahr sein.