Textilveredelung Druckknöpfe: "Snap" oder Einrasten der Kugel

Industriewäsche ist nicht nur ein Härtetest für die Arbeitskleidung. Auch deren Druckknöpfe und Verschlüsse müssen ganz besonders harten Anforderungen gerecht werden.

FlexFix KNIPPER für Kittel, Kochjacken, Blusen und Jersey.
FlexFix KNIPPER für Kittel, Kochjacken, Blusen und Jersey. - © YKK

Die Experten aus dem Hause YKK STOCKO FASTENERS beschäftigen sich seit über 120 Jahren mit der Entwicklung und Herstellung von Druckknopfverschlüssen und Verschlusssystemen. Sie gehören zur YKK Group, die weltweit Industriestandards für Qualität, Service und Innovationen von Reißverschlüssen, Klettbändern, Kunststoffschnallen und Druckknöpfen gesetzt hat.

Die drei gängigsten Druckknopfsysteme sind das universelle S-Federsystem für mittelschwere und -feste Gewebe, das robuste Ringfedersystem für schwere Stoffe sowie das Zackenringsystem mit seinen Zackenbeinen für sichere Verankerung bei leichten Stoffen und Maschenware.

Kappe, Öse, Kugel und Niet

Das ursprünglichste aller Druckknopfsysteme ist das S-Federsystem, bestehend aus vier Teilen aus Messing: Kappe, Öse, Kugel und Niet. Zur Vernietung auf dem Kleidungsstück werden spezielle Ansetzwerkzeuge und manuelle, halb- oder vollautomatische Maschinen benötigt. Kappe und Öse werden i.d.R. auf dem Obertritt, und Öse und Kugel auf dem Untertritt des Kleidungsstückes befestigt.

Die Funktionsweise eines Druckknopfes und der Verschluss entstehen durch das Verbinden von Öse und Kugel, wobei beim Eindringen der Kugel der S-förmige Draht der Öse verdrängt wird und beim Einrasten der Kugel diese umschließt. Dabei entsteht das typische zuschnappende Geräusch, weswegen man im Englischen auch von einem "Snap" spricht.

Industriewäsche: Druckknöpfe aus Messing oder Edelstahl?

Druckknöpfe aus dem Werkstoff Messing eignen sich am besten für Bekleidung für Haushaltswäsche. Für Industriewäsche sind Druckknopf-Verschlusssysteme aus korrosionsbeständigem Edelstahl vorteilhafter. Aber auch bei Edelstahl kann es je nach Druckknopfsystem und Waschprozess zur Kaltverschweißung kommen und der Druckknopf lässt sich unter Umständen nicht mehr öffnen oder schließen.

Der Waschprozess spielt eine entscheidende Rolle für die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit der Bekleidung. Aggressive Waschsubstanzen und Taktentwässerungspressen können die Druckknopfverschlüsse entfetten und deformieren sowie den Verschluss stark beeinträchtigen. Hohe Reparaturquoten sind die Folge.

FlexFix Produktcode DUP 4 aus Edelstahl für Jacken und Hosen.
FlexFix Produktcode DUP 4 aus Edelstahl für Jacken und Hosen. - © YKK

Das Druckknopfsystem "FlexFix"

Gegen die Abnutzung durch das ständige Öffnen und Schließen von Kugel und Öse, hat YKK beispielsweise die metallische S-Feder durch ein Kunststoff-Inlay mit federelastischen Eigenschaften ausgetauscht: Das Druckknopfsystem FlexFix ist entstanden. Zunächst aus Messing kombiniert mit Kunststoff, für häufig und stark beanspruchte Kleinlederwaren entwickelt, hat sich sehr schnell die Materialkombination mit Edelstahl wegen der Formstabilität für Industriewäsche bewährt.

Auf Basis der FlexFix-Technologie sind eine Reihe weiterer Produkte entstanden, die durch ihre Beschaffenheit und konstanten Öffnungs- und Verschlusswerte zukunftsweisend langlebig sind, und zur Prozesssicherheit und somit Kostenreduktion bei Leasing-Berufsbekleidung beitragen können.

Zu den in der Lebensmittelindustrie verpflichtend eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen gehört das HACCP Konzept, um biologische, chemische oder physikalische Risiken zu vermeiden. Die Abkürzung HACCP steht dabei für Hazard Analysis and Critical Control Points (Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte). Fremdkörper wie Glassplitter, aber auch Knöpfe von Arbeitskleidung können eine Gefahr darstellen und müssen bei HACCP-Bekleidung detektierbar (erkennbar/auffindbar) sein.

Der besonders für die Industriewäsche geeignete FlexFix KNIPPER wurde entsprechend dieser hohen Anforderungen weiterentwickelt. Der Kunststoff des Inlays ist durch ein Material mit metallbasierten Füllstoffen ersetzt worden. Dadurch werde für alle Komponenten Detektierbarkeit erreicht.