Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) An die E-Textiles, fertig, los

Am Fraunhofer IZM wurde zusammen mit der Weißensee Kunsthochschule Berlin Deutschlands erstes offenes Labor für das Prototyping textiler Elektronik eröffnet. Ausgestattet mit modernster Technik können im Textile Prototyping Lab (TPL) von nun an E-Textile-Ideen

Fraunhofer IZM
Textile Elektronik zum Anfassen: Bei der Eröffnung des Textile Prototyping Labs konnten die neuen Geräte live ausprobiert werden. - © Fraunhofer IZM

Am Fraunhofer IZM wurde zusammen
mit der Weißensee Kunsthochschule Berlin
Deutschlands erstes offenes Labor für
das Prototyping textiler Elektronik eröffnet.
Ausgestattet mit modernster Technik
können im Textile Prototyping Lab (TPL)
von nun an E-Textile-Ideen mit einem interdisziplinären
Team aus Wissenschaft
und Kunst ausgearbeitet und umgesetzt
werden. Let’s make it official: Am 29. September
2021 wurde das Textile Prototyping
Lab am Fraunhofer IZM in Berlin eröffnet.
Die Zukunft von Textilien kann elektronisch
sein, denn diese auf den ersten Blick
unvereinbaren Welten bilden in vielen Bereichen
die ideale Symbiose. Schon seit
2017 besteht das gleichnamige Kollaborationsprojekt
zwischen der Weißenseer
Kunsthochschule Berlin, dem Fraunhofer
IZM und weiteren Partnern, aus dem bereits
zum Zeitpunkt der Eröffnung viele
zukunftsorientierte und kreative Hightech-
Textilien entstanden sind. Von Bekleidung
mit Sensorik über dehnbare
Desigobjekte bis hin zu intelligenten Industrietextilien
ist hier alles drin, was das
Mode- und Technikherz begehrt.
Mit der Eröffnung des TPL gehen die
Initiatoren nun den nächsten Schritt: Mittels
modernster Ausstattung wollen sie
Themen und Technologien des Prototyping
textiler Elektronik oder auch elektronischer
Textilien erforschen und vor Ort
im Sinne der Open Innovation umsetzen.
Gäste aus Forschung, Industrie und
Stadtverwaltung, Fördergeber sowie Vertreter
von Start-ups aus dem Textilbereich
hatten bei der Eröffnung die Möglichkeit,
das modulare Labor und den
Maschinenpark kennenzulernen. Zu den
Highlights gehören z.B. Stickmaschinen,
Schneideplotter, Laminiergeräte und ein
3D-Drucker, deren Zusammenspiel live
demonstriert wurde. Die Besucher/-innen
konnten sich eigene Designs und
Logos auf Textilien drucken lassen. Direkt
bei der Eröffnung galt das Motto des
TPL: Ressourcen sind zum Teilen da. So
lud das TPL-Team zur begleitenden Ausstellung
mit interaktiven Exponaten der
im Kollaborationsprojekt entstandenen
E-Textiles und Smart Textiles ein.
Als Schnittstelle zwischen technologischem
Know-how der Wissenschaftler/-
innen des Fraunhofer IZM und den
visionär-ästhetischen Ideen der Kunstschaffenden
entsteht mit dem TPL ein
Ort des interdisziplinären Wissenstransfers
zwischen Forschung und Kunst sowie
der Co-Creation von E-Textiles mit
einem Fokus auf modernes Design.
Das Vorhaben wird finanziert durch das
Projekt futureTEX, welches im Programm
„Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“
des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung gewonnen hat. Bis 2021
arbeiten wissenschaftliche Einrichtungen,
Unternehmen und Verbände an der
Entwicklung wesentlicher Bausteine eines
Zukunftsmodells für Traditionsbranchen.
Das Projektkonsortium futureTEX
verfolgt das Ziel, die führende Position bei
der Umsetzung der vierten industriellen
Revolution im Textilmaschinenbau und in
der Textilindustrie zu erlangen und damit
beispielhaft bis 2030 das modernste textilindustrielle
Wertschöpfungsnetzwerk
Europas aufzubauen. Mit der Entwicklung
eines Zukunftsmodells werden die Forschungsschwerpunkte
Ressourceneffizienz
und Kreislaufwirtschaft, kundenintegrierte
flexible Wertschöpfungsketten,
textile Zukunftsprodukte, Wissens- und
Innovationsmanagement sowie Arbeitsorganisation
und Nachwuchssicherung
gemeinschaftlich mit Partnern aus Wissenschaft
und Wirtschaft bearbeitet. Das
Konsortium umfasst aktuell über 300 involvierte
Partner, darunter 70 Prozent aus
der Industrie.