Bundesinnunstreffen 2007 Auch 2008 wird ein bewegendes Jahr

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    Dr. Friedrich Filzmoser beantwortete Rechtsfragen zur Unternehmensübergabe.
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    Dr. Stefan Vautrin, Christeynes, informierte über das Sanoxy-Waschverfahren.
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    Dr. Werner Beutelmayer verriet den Teilnehmern, wie sie ihr Geschäft auch in Zukunft sichern können.
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    Dr. Helmut Stadlbauer machte auf den Zusammenhang zwischen Problemen und Gesundheitsleiden aufmerksam.
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    Mag. Andreas Gumpetsberger MBA zeigte auf, wie wirtschaftlicher Erfolg beurteilt werden kann.
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    Mag. Maria Ebner sprach über soziale Kompetenz.
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    August Eigenstuhler und Bernhard Gabauer von Imesa Austria.
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    Herbert Sauer und Harald Fieberger vor dem Stand von CHT-Austria.
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    Am Stand der Seitz GmbH.
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    Ing. Hans Teubel vor dem Stand der M. Schuckert GmbH, die unter anderem Matten und Produkte für die Lederreinigung vertreibt.

Auch 2008 wird ein bewegendes Jahr

Über regen Zulauf freute sich BIM LIM KommR Walter Imp auf dem diesjährigen Bundesinnungstreffen im November. Aus ganz Österreich kamen die Teilnehmer nach Bad Schallerbach um sich zu informieren und auszutauschen.

„Noch mehr Aktivitäten um ein noch besseres Image für die Textilpflege zu schaffen“, plant Walter Imp für die Zukunft. „Kleidung und Sauberkeit müssen in den Mittelpunkt rücken“, erklärte er. Mit dem landes- und bundesweiten Malwettbewerb unter den Schülern der vierten Schulstufe ist man diesem Ziel bereits ein Stück näher gekommen. Aber auch die Weiterbildung liegt dem Bundesinnungsmeister am Herzen. „Vor allem in den Bereichen Detachur und Finish sowie rationelles Arbeiten wird es weitere Schulungsmöglichkeiten geben“, betonte Walter Imp. Positives konnte den Teilnehmern auch im Hinblick auf die Ausbildung verkündet werden: 41 Lehrlinge im Textilreinigerhandwerk freut sich die Bundesinnung. Eine Herausforderung für die Branche würden dagegen im kommenden Jahr die hohen Energiekosten darstellen. Wie Imp ausführte, treffe diese Belastung die Textilreiniger doppelt: Einerseits als Privatmann und andererseits durch die erhöhten Kosten im Betrieb. Weiterhin forderte Imp die Teilnehmer auf, zu beachten, dass die Meldepflicht für Arbeitnehmer bereits vor Arbeitsbeginn besteht. Im nächsten Jahr würde es verstärkt Betriebskontrollen geben.

Außerdem begrüßte Walter Imp herzlich ’RWTextilservice‘-Redakteurin Vanessa Ebert, die als Nachfolgerin von Linda Quadflieg die neue Ansprechpartnerin für den Textilreiniger sein wird. Der Bundesinnungsmeister freut sich auf eine gute Zusammenarbeit. Für das kommenden Jahr sind bereits gemeinsame Betriebsbesuche in ganz Österreich geplant.

Zum Schluss gab Walter Imp noch einen Ausblick auf das Jahr 2009. Die reisefreudigen Mitglieder dürfen sich wieder auf ein Highlight freuen: Nach der Moskaureise in diesem Jahr wird 2009 eine Reise nach Dubai geplant, wo derzeit das höchste Gebäude der Welt entstehen soll. Das nächste Bundesinnungstreffen findet am 10. und 11. Oktober 2008 in Salzburg statt.

Betriebsabläufe optimieren

Den Vortragsteil eröffnete Dr. Friedrich Filzmoser von der WKOÖ mit seinem Referat über die Rechtsfragen der Betriebsübergabe. Filzmoser riet zu einer rechtzeitigen Planung der Nachfolge. Dabei sollten die Interessen innerhalb der Familie geklärt und ein Testament verfasst werden. Außerdem empfiehlt sich der Gang zum Steuerberater.

Über das Sanoxy-Waschverfahren informierte Dr. Stefan Vautrin von Christeynes. Im Vergleich zum klassischen Waschverfahren wird beim Sanoxy-System, wie Vautrin ausführte, die Hauptmenge des Frischwassers (ca. 4 Liter/kg TW) in die Vorwaschzone eingespeist. Das Pressenwasser werde in einem zusätzlichen Tank gespeichert und über eine Pumpe in die vorletzte Kammer der Spülzone geleitet. Sanoxy liquid, laut Hersteller eine Bleich- und Desinfektionskomponente auf Sauerstoffbasis mit der Fähigkeit zur Neutralisation, wird nicht in der Klarwaschzone zugegeben, sondern zusammen mit ca. 0,5 Liter Frischwasser/kg TW in die letzte Kammer der Spülzone. Durch die Rückführung des Pressenwassers in die vorletzte Kammer der Spülzone gelangt das Desinfektionsmittel im Gegenstrom zur ersten Kammer der Spülzone und über den zentralen Tank in die letzte Kammer der Klarwaschzone. In der letzten Kammer der Spülzone entfällt, wie Vautrin aufzeigte, mit der Anwendung von Sanoxy liquid die Extrasäurezugabe zur Neutralisation der Alkalianteile aus der Klarwaschzone. Ebenso entfalle die Zugabe von Bisulfit zur Neutralisation von überschüssigem Aktivsauerstoff, da hauptsächlich Frischwasser in der Vorwaschzone verwendet werde. Durch die geringe Frischwasserzugabe in der letzten Kammer kühlt die Spülzone kaum ab, sodass in der gesamten Spülzone eine Temperatur von mindestens 50° C herrscht. Der Hersteller verspricht durch dieses Verfahren bessere Waschergebnisse sowie Wasser- Energieeinsparungen.

Chancen für die Reiniger

Wie man „fit in die Zukunft kommt“, vermittelte Dr. Werner Beutelmeyer vom Market Institut Linz den Teilnehmern. Der Trend zum Singlehaushalt sei eine große Chance für die Reiniger. Bei den Alleinlebenden steht zunehmend der Convieniencegedanke im Vordergrund und außerdem gäbe es durch die höhere Anzahl von Haushalten auch mehr Heimtextilien. „Auf seine Stammkunden alleine darf sich der Reiniger heute jedoch nicht mehr verlassen“, rät Beutelmeyer. Immer wieder müssen neue Kunden überzeugt werden, dabei steht die Individualität im Vordergrund: Mit jedem Kunden muss man sich einzeln beschäftigen. „Das Wichtigste ist eine Kundendatei, in der alle relevanten Daten erfasst werden“, sagt Beutelmeyer. Zum Schluss gibt er den Teilnehmern drei Erfolgsfaktoren mit aus den Weg: „Arbeiten Sie an Innovationen. Schaffen Sie Wettbewerbsvorteile durch Spezialisierung und prüfen Sie, ob es sinnvoll ist, Kooperationen einzugehen.“

Wer ist gesünder, Sie oder Ihr Unternehmen? fragten am Nachmittag drei Referenten des Lentos Polygon, einem Netzwerk von Unternehmensberatern. Die Berater verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und zeigten die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftskraft, sozialer Kompetenz und persönlicher Vitalität auf. Den ersten Teil, die Gesundheit, behandelte Unternehmensberater und Gesundheitscoach Dr. Helmut Stadlbauer. Für die meisten Krankheitstage in Österreich sind Krankheiten des Bewegunsapparates ursächlich. „Mindestens die Hälfte aller Rückenschmerzen haben psychische Ursachen“, erklärte Stadlbauer. Doch Arbeit soll nicht als Krankmacher gesehen werden. „Im Gegenteil, Arbeit kann auch gesund machen, wenn Anforderungen erfolgreich bewältigt werden“, sagte Stadlbauer. Für einen postitiven Umgang mit dem Thema Gesundheit rät Stadlbauer, die Signale des Körpers zu beachten, Zusammenhänge zwischen Problemen und Gesundheitsleiden zu spüren und Bedürfnisse ernst zu nehmen. Wie wichtig soziale Kompetenz im Berufsalltag ist, zeigte Mag. Maria Ebner auf. Wichtige Bausteine sind neben Menschenkenntnis und Empathie auch Konflikt- und Kritikkompetenz. „Verstehen Sie Reklamationen als Geschenk“, rät Ebner. „Denn das Feedback, das Ihnen der Kunde gibt, bedeutet auch eine Chance.“ Mag. Andreas Gumpelsberger, MBA verriet, wie der wirtschaftliche Erfolg beurteilt werden kann. Das Erkennen von Stärken und Schwächen im Vergleich zu Mitbewerbern und die objektive Betrachtung des Unternehmens seien dabei ein wichtiger Schritt. Kennzahlen geben zum Beispiel Aufschluss über Erfolg, Kosten, Personal, Produktivität oder Liquidität. Wichtig sei auch das Miteinbeziehen von langfristigen Potenzialen. Hilfestellungen bietet dabei die Analyse von Erfahrungskurve, Bilanz, Erfolgsrechnung und Marktposition.

Gelegenheit zum Diskutieren über die Fachvortäge sowie zum persönlichen Austausch hatten die Teilnehmer am Abend. Im großen Saal des Bad Schallerbacher Atriums ließen die Teilnehmer das Bundesinnungstreffen 2007 mit einem Galaabend in eleganter Atmosphäre ausklingen. RWT