Textilreinigung Edelweiss, Wemperhardt Contra das Vorurteil

Unangenehme, gesundheitsschädliche Gerüche in Textilreinigungen? Das stimmt so nicht, findet Unternehmer Klaus Theissen und lädt fast 50 Bekannte aus dem Lions Club in seinen Betrieb nach Luxemburg ein, um sie vom Gegenteil zu überzeugen - mit überraschendem Erfolg.Contra das Vorurteil Die Idee, in die Textilreinigung einzuladen, entstand bei der Besichtigung eines anderen Unternehmens: In der Lackiererei eines Herstellers von Anhängern für Schwertransporter roch es nach Farbe. In diesem Zusammenhang spielte eine Teilnehmerin im Gespräch mit Klaus Theissen ( RWTextilservice berichtete in der Ausgabe 11/2013 ausführlich), Inhaber der Textilreinigung Edelweiss in Wemperhardt, Luxemburg, auf die Gerüche in Textilreinigungen an, die doch sicher noch penetranter und bestimmt auch gesundheitsschädlich seien. Quasi an der Berufsehre gepackt organisierte der Unternehmer daraufhin eine Betriebsbesichtigung in seiner Textilreinigung, um mit den Vorurteilen, die die Textilpflegebranche immer wieder treffen, aufzuräumen. Er selbst ist seit 32 Jahren Mitglied des Lions Clubs von St. Vith, einer Stadtgemeinde in Belgien. Also lud er seine Clubfreunde und deren Ehefrauen ein, ihn in seinem Betrieb zu besuchen. Die Resonanz auf die Einladung war groß. 49 Personen meldeten sich an. So führten Theissen, seine Frau und eine Angestellte die Massen in drei Gruppen von Station zu Station und erklärten allen den Ablauf in der Reinigung ausführlich. Die Reinigungsmaschine wurde beladen und laufen gelassen. Ebenso führten sie die Stationen Detachur, Bügelei, Qualitätskontrolle, Einscannen und Verpacken vor. Die männlichen Teilnehmer brachten außerdem ein schmutziges Hemd mit. Während alle beim Abendessen im gegenüberliegenden Shopping-Center Massen zusammensaßen, wurde - trotz Feierabend - im Betrieb Edelweiss gearbeitet und die mitgebrachten Hemden gewaschen und gebügelt. Später konnten die Männer ihre Teile an der automatischen Ausgabestation wieder in Empfang nehmen. Am Ende der Besichtigung bekam das Team von Edelweiss großen Applaus. Und die Vorurteile, dass es in der Reinigung stinke und die Prozesse gesundheitsgefährdend seien, räumte der Reinigungsbesitzer mit seiner Einladung aus dem Weg. Ebenso haben die Teilnehmer nun einen Überblick darüber erhalten, welche Prozesse die Texti-lien bei der Reinigung durchlaufen, wie viel Handarbeit das ist und wie somit auch der Preis für die Dienstleistung zustande kommt. Die Besucher wurden mit dem automatischen Bring- und Abholsystem vertraut gemacht und stellten fest, dass die Art der zeitlich unabhängigen Ausgabe viele Vorteile bietet und die Bedienung ganz einfach ist. Die Einladung ist aus einer spontanen Idee entstanden und wurde erfolgreich umgesetzt. Der Blick der Kunden hinter die Kulissen zahlte sich bei den Theissens bereits aus, denn neue Kunden wurden dadurch direkt aus dem Kreise akquiriert. Vielleicht spornt dies den einen oder anderen Kollegen an, auf ähnliche Art und Weise seine einzigartige Kompetenz zu beweisen und so Neukunden zu gewinnen. Eine derartige Möglichkeit stellt zum Beispiel auch der jeweils am 8. November, dem Tag der Putzfrau, durch die Europäische Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege (EFIT) veranstaltete Fleckentag dar. Birgit Jussen