Nachhaltigkeit "Cotton made in Africa": Dibella steigert Abnahme

Das Textilunternehmen aus Nordrhein-Westfallen erhöht den Einsatz von Baumwolle der Initiative Cotton made in Africa um mehr als 450.000 Kilogramm. Dibella möchte so das Unternehmensziel "Steigerung des Einsatzes nachhaltiger Fasern" erfüllen. Doch wie transparent ist das System der Interessengemeinschaft?

Baumwollbauern_Cotton_made_in_Africa_Dibella
Kleinbauern bei der Baumwollernte in Tansania. - © Martin Kielmann/Cotton made in Africa

Mit Cotton made in Africa (CmiA) möchte Dibella sein Geschäftsmodell noch nachhaltiger gestalten. Denn damit kann das Unternehmen seine Umweltauswirkungen minimieren und die Menschen in den Anbauregionen unterstützen. Der Textilhersteller setzt auf das System der CmiA Massenbilanz in der Kette und plant eine erhöhte Abnahme von 300.000 Kilogramm (2023) auf 750.000 Kilogramm Baumwolle im neuen Jahr.

Dibella ist stolz darauf, seine Partnerschaft mit der Initiative Cotton made in Africa zu vertiefen. Diese gilt als international anerkannter Standard für nachhaltige Baumwolle, die von afrikanischen Kleinbauern angebaut wird. Der CmiA-verifizierte Rohstoff hat mit bis zu 13 Prozent weniger Treibhausgasemissionen deutlich geringere Auswirkungen auf die Umwelt als im globalen Durchschnitt. Zudem unterstützt er Dorfgemeinschaften in Afrika auch über den nachhaltigen Baumwollanbau hinaus.

Unterstützung für Kleinbauern

Die Interessengemeinschaft leistet dabei Hilfe zur Selbsthilfe: CmiA unterstützt die Kleinbauern in Subsahara-Afrika beim nachhaltigen Anbau gentechnisch unveränderter Baumwolle und setzt sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Entkörnungsfabriken ein.

Über eine Lizenzgebühr, die Abnehmern wie Dibella tragen, erhalten die Farmerinnen und Farmer Schulungen und Zugang zu Betriebsmitteln, um den Einsatz von Pestiziden zu senken. Das steigere gleichzeitig die Qualität ihrer Baumwolle und Erträge ihrer Felder.

Cotton made in Africa: Zwei Modelle für Transparenz

Cotton made in Africa verfolgt in der Verarbeitung seiner Baumwolle einen pragmatischen Ansatz mit zwei unterschiedlichen Modellen, um die Ansprüche an Transparenz und Umsetzbarkeit in der Kette bestmöglich abzudecken: Das Hard Identity Preserved System (HIP) und das Mass Balance System, die sogenannte Massenbilanzierung (MB); zu Letzterem hat sich Dibella entschlossen.

Wo liegt der Unterschied?

CmiA-verifizierte Baumwolle wird grundsätzlich bis zur Spinnerei getrennt von anderer Baumwolle gehandelt. Das heißt: CmiA-Baumwolle lässt sich lückenlos vom Anbaugebiet über die Entkörnungsanlage bis zur Spinnerei zurückverfolgen. Im System der Massenbilanzierung die Spinnerei dann CmiA-Baumwolle mit Baumwolle anderen Ursprungs mischen. Dieses Prinzip ist vergleichbar mit dem des Ökostroms, bei dem der gesamte produzierte Strom (Öko und Nicht-Öko) in ein Netz eingespeist wird.

Entscheidend bei der Weiterverarbeitung in der Spinnerei ist, dass die eingekaufte Menge CmiA-Baumwolle und die Menge der als CmiA verkauften Garne im Gleichgewicht sind – wie auf einer Waage. Das heißt: Es dürfen immer nur so viel Garne als CmiA-Garne verkauft werden, wie CmiA-Baumwolle eingekauft wurde. Das ist der so genannte Mengenausgleich. Das System des Mengenausgleichs ist im Bereich agrarischer Rohstoffe üblich und wird häufig angewendet – beispielsweise auch bei Kakao, Zucker, Fruchtsaft und Tee. Das Prinzip soll die Abnahme der nachhaltig angebauten Fasern sicherstellen und Dibella dabei helfen eine größere Menge nachhaltiger Baumwolle in ihren Textilkreislauf zu bringen, was letztendlich den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zugutekommt.

Das Hard Identity Preserved System stellt über ein zusätzliches Online-Tracking System eine vollständige Transparenz über die gesamte textile Wertschöpfungskette sicher. Die Baumwolle lässt sich auf ihrem Weg vom Feld bis zum fertigen Produkt komplett zurückverfolgen. Sie darf auf keiner Produktionsstufe mit anderer Baumwolle gemischt werden. Weitere Informationen dazu können hier nachgelesen werden.