Rohstoffe Der "World Cotton Day"

Baumwolle zählt zu den wichtigsten Naturfasern der Mode- und Textilindustrie. Der Anbau bietet für unzählige Menschen weltweit eine Lebensgrundlage. Um dies hervorzuheben, riefen die Vereinten Nationen 2021 den Weltbaumwolltag ins Leben, der seither jährlich am 7. Oktober stattfindet.

Baumwollernte
Der Rohstoff Baumwolle stellt für viele Menschen eine bedeutende Einkommensquelle dar. - © Matanya Zuntz

Die in Bremen ansässige Baumwollbörse feiert gemeinsam mit der internationalen Baumwollgemeinschaft den von den Vereinten Nationen initiierten "Welttag der Baumwolle". Mit dem Internationalen Baumwollsekretariat (ICAC) und dem International Trade Center (ITC) sind weitere weltweit vernetzte Organisationen dabei.

"Wir wollen die Sichtbarkeit des Baumwollsektors in der textilen Kette erhöhen", so Jean-Paul Haessig, Präsident der Bremer Baumwollbörse. "Dabei richten wir gleichzeitig das Augenmerk auf die Relevanz der Baumwolle für die Wirtschaft eines Landes, den so wertvollen weltweiten Handel und die Armutsbekämpfung."

Bedeutung der Naturfaser Baumwolle

Baumwolle ist eine der am häufigsten verwendeten Fasern für die Stoffe in unseren Kleiderschränken. Sie ist bequem, atmungsaktiv, sehr langlebig und biologisch abbaubar. Wer kennt nicht Baumwoll-T-Shirts, Baumwollhemden und den absoluten Star unter den Textilien, die Jeans.

Jean Paul Haessig
Präsident der Bremer Baumwollbörse: Jean-Paul Haessig. - © Bremer Baumwollbörse

Darüber hinaus finden wir Baumwolle in flauschigen Handtüchern, Gardinenstoffen, Bettwäsche und vielen anderen Produkten bis hin zu Hautcreme. Das kostbare Öl, das aus den Saatkörnern der Pflanze gewonnen werden kann, wird in der Kosmetik- und der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt.

Sicherheitsnetz Baumwolle

Für entwickelte Volkswirtschaften ist Baumwolle bereits ein wichtiges Produkt, aber für die am wenigsten entwickelten Länder ist sie ein Sicherheitsnetz. Denn der Rohstoff wird nicht nur für Mode, Textilien und andere Produkte eingesetzt: Als ein Agrarprodukt, stellt dieses die Grundlage des Lebensunterhaltes für rund 150 Millionen Menschen in fast 80 Ländern auf fünf Kontinenten dar. Sie verdienen in irgendeiner Weise ihr Einkommen mit dem Anbau und der Vorbereitung von Baumwolle für die textile Kette.

"Wir wollen das Bewusstsein stärken, dass ein großer Teil von hochwertiger Baumwolle aus Entwicklungsländern stammt", sagt Jean-Paul Haessig. "Jedes einzelne Stück Baumwolltextil verdient unsere Wertschätzung, denn dahinter stehen viele Menschen aus aller Welt mit ihrer Arbeit." Rund um den Äquator in semiariden Regionen, wo kaum eine andere Pflanze wirtschaftlich erfolgreich gedeiht, wächst die Pflanze als Cash Crop.

Grafik einer Afrikakarte, die die vier Baumwollproduzentenstaaten Benin, Burkina Faso, Tschad und Mali zeigt.
Die "Cotton Four": Baumwollproduzenten aus aus Subsahara-Afrika – Benin, Burkina Faso, Tschad und Mali. - © Bremer Baumwollbörse

Die "Cotton Four"

Der World Cotton Day soll die Bedeutung eines dauerhaften, integrativen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums, produktiver Vollbeschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für alle hervorheben. Die Idee wurde 2019 geboren, als vier Baumwollproduzenten aus Subsahara-Afrika – Benin, Burkina Faso, Tschad und Mali, bekannt als die "Cotton Four" – der Welthandelsorganisation die Einführung des Weltbaumwolltages im Oktober vorschlugen. Hierbei sollte auch an die Notwendigkeit eines fairen internationalen Baumwollhandels erinnert werden.

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