Hohenstein Institute Die richtige Bettdecke finden

Wie man sich bettet, so liegt man. Dabei kommt es nicht nur auf die Unterlage, sondern auch auf die richtige Zudecke an. Wärmeisolation und Atmungsaktivität sind entscheidende Faktoren für einen erholsamen Schlaf. Die Hohenstein Institute haben Wissenswertes zusammengestellt und geben Tipps, wie die richtige Bettdecke für jeden Schläfer gefunden werden kann.

  • Bild 1 von 2
    © Hohenstein Institute
    Mit der thermischen Gliederpuppe „Charlie“ wird die Wärmeisolation von Erwachsenenbettdecken gemessen. Foto: Hohenstein Institute
  • Bild 2 von 2
    © Hohenstein Institute
    Anhand der Wärmeisolationsklassen können Bettdecken nach individuellen Eigenschaften ausgewählt werden. Grafik: Hohenstein Institute

Der Mensch verbringt rund ein Drittel seines Lebens im Bett. Darum ist die Auswahl von Bettdecken wichtig. Aber gerade in der Übergangszeit fällt die Entscheidung, welche Bettdecke man nehmen soll, schwer. Die dicke Daunenbettdecke ist zu warm, die Sommerbettdecke aber zu leicht für die kühlen Nächte. Allein von Dicke und Gewicht einer Decke lässt sich nicht auf die Wärmeisolation und die Atmungsaktivität schließen.

Damit der Schlaf erholsam wird, prüfen die Experten der Abteilung „Function and Care“ der Hohenstein Institute in Bönnigheim Bettwaren auf ihre thermophysiologischen Eigenschaften wie Wärme- und Feuchtemanagement. Im Schlaf sinkt die Wärmeproduktion, der Mensch bewegt sich kaum, die Muskeln sind entspannt und produzieren weniger Wärme als im wachen Zustand. Damit der Körper nicht auskühlt, muss deshalb die Decke eine ausreichende Wärmeisolation aufweisen. Die Höhe hängt zum einen von der Temperatur im Schlafzimmer ab und zum anderen vom Körpergewicht des Schläfers. Bei einem Menschen mit 50 kg Körpergewicht liegt die Wärmeproduktion z.B. bei 62 W. Er benötigt eine Decke mit deutlich besserer Wärmeisolation als ein Schläfer mit 110 kg Körpergewicht, der durchschnittlich 101 W Wärme erzeugt. Besonders gravierend wirken sich die Unterschiede in der Wärmeproduktion bei Frauen aus. Sie haben zum einen im Durchschnitt ein geringeres Gewicht als gleich große Männer und weisen gleichzeitig noch einen geringeren Anteil an Wärme produzierenden Muskeln auf.

In Wärmeisolationsklassen eingeteilt

Bettdecken werden in Wärmeisolationsklassen eingeteilt, die neben dem Körpergewicht des Schläfers die Umgebungstemperatur berücksichtigen. Bettdecken müssen aber nicht nur die Wärme erhalten, sondern auch Feuchtigkeit in Form von dampfförmigem Schweiß vom Körper wegleiten. Die Atmungsaktivität sorgt für ein angenehmes und trockenes Klima. Die Decken brauchen zudem eine sogenannte Pufferwirkung. Diese gibt an, wie viel Schweiß die Bettdecke aufnehmen kann, bevor sie sich feucht anfühlt.

Das Wärme- und Feuchtemanagement von Bettdecken, Kopfkissen und Matratzen kann in den Laboren der Hohenstein Institute mit dem sogenannten Hautmodell und von thermischen Gliederpuppen bestimmt werden. Auf Grundlage der Erkenntnisse aus umfangreichen Schlafversuchen kann der Schlafkomfort für Bettdecken anhand der Messergebnisse berechnet werden.

Die Thermoregulation von Kindern und Erwachsenen unterscheiden sich deutlich. In einem Forschungsvorhaben wurde ein eigenes Bewertungssystem für Kinderbettdecken entwickelt, das die Physiologie der Kinder berücksichtigt. Ihre Schweißdrüsen sind noch nicht vollständig aktiv, sie können ihre Körpertemperatur nicht so effektiv durch Schwitzen senken. Unter zu warmen Decken können Kinder daher überhitzen. Gleichzeitig produzieren sie durch ihr geringeres Körpergewicht weniger Wärme. Die Kennzeichnung sollte bei der Auswahl der Decken beachtet werden und die Temperatur im Schlafzimmer konstant bleiben.

Die richtige Bettdecke für sie und ihn finden

Die Gründe für die unterschiedliche Wärmeproduktion von Männern und Frauen im Schlaf sind folgende: Zum einen haben Frauen meist ein geringeres Körpergewicht als Männer. Dadurch ist das Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpervolumen und -gewicht bei Frauen deutlich größer. Dies führt dazu, dass Frauen mehr Wärme über die Körperoberfläche abgeben und dementsprechend mehr Wärme produzieren müssen, um nicht zu frieren.

Gleichzeit produziert ein Mensch mit geringerem Körpergewicht weniger Wärme, als ein Mensch mit höherem Körpergewicht. Bei einem Menschen mit 50 kg Körpergewicht liegt die Wärmeproduktion z.B. bei 62 Watt. Er benötigt deshalb (bei gleicher Raumtemperatur) eine Decke mit deutlich besserer Wärmeisolation als beispielsweise ein Schläfer mit 110 kg Körpergewicht, der durchschnittlich 101 Watt Wärme erzeugt.

Zudem besitzen Frauen weniger Muskeln, die Wärme produzieren können. Im Gegensatz zum Sport werden Muskeln im Schlaf nur unmerklich angespannt, ohne eine Bewegung zu erzeugen. Erst bei deutlicher Unterkühlung kommt es zum bekannten Muskelzittern, um Wärme zu produzieren.

Im Schlaf sinkt die Wärmeproduktion, der Mensch bewegt sich kaum, die Muskeln sind entspannt und produzieren weniger Wärme als im wachen Zustand. Damit der Körper nicht auskühlt, muss deshalb die Zudecke eine ausreichende Wärmeisolation aufweisen.

Schweiß vom Körper wegleiten

Jedoch müssen Bettdecken nicht nur angemessen isolieren bzw. warm halten, sondern auch Feuchtigkeit in Form von dampfförmigem Schweiß vom Körper wegleiten. Die Atmungsaktivität sorgt dafür, dass unter der Bettdecke ein angenehmes, trockenes Klima herrscht. Zudem müssen Bettdecken eine sogenannte Pufferwirkung haben. Diese gibt an, wie viel Schweiß die Bettdecke aufnehmen kann, bevor sie sich feucht anfühlt.

Das Wärme- und Feuchtemanagement von Bettdecken, Kopfkissen und Matratzen kann in den Laboren des Fachbereichs "Function and Care" der Hohenstein Institute mit Hilfe verschiedener Prüfszenarien ermittelt werden.

Mit der thermischen Gliederpuppe "Charlie" finden die Forscher heraus, wie viel Wärme ein Mensch produzieren muss, um eine gleichmäßige Hauttemperatur unter der Decke zu erhalten. Da "Charlie" noch nicht schwitzen kann, wird die Eigenschaft der Schweißaufnahme und -weiterleitung mit Hilfe des so genannten Hautmodells getestet. Eine poröse Sintermetallplatte stellt dabei die Haut des Menschen dar.

Weiteres Wissenswertes über Bettdecken erfahren Sie bei den Hohenstein Instituten .